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nds 6/7-2015
Betr.: nds3-2015, Syrien, Ukraine, Gaza –
Konfliktegewaltfrei lösen
So richtig es ist, eine „falsche Politik“ anzu-
greifen, die imNahenOstengemachtwerde, so
richtiges ist, dass in Israel/PalästinaeinFriede
letzten Endes nur in einer religiös neutralen,
gemeinschaftlichen Gesellschaft liegen kann,
wird in dem Artikel doch offenkundig über
Grundlegendeshinweggesehen: DieBefreiung
Tausender Jesiden durch die kurdischen Frei­
heitskämpferInnenunddieBefreiungKobanes
waren nicht das Ergebnis „gewaltfreier Strate-
gien“! Das gelang trotz unterlegener Waffen­
technik, weil der Freiheitswille, der bewusste
Einsatz gegen die barbarischen Unterdrücker,
überlegenwar. Es istein falscherMythos, ständig
zuwiederholen, Gewalt erzeugeGegengewalt.
Unsere eigene Geschichte lehrt uns, dass der
Faschismusnurgewaltsambesiegtwerdenkonnte.
Dass inRojavaeinGemeinwesenaufgebautwird,
in demKurdInnen, JesidInnen, ArmenierInnen
und SyrerInnen friedlich zusammenleben, das
ist das Ergebnis des Befreiungskampfes.
Wer steht auf der Seiteder Freiheitskämpfe-
rInnen? Das sind die vielenMenschen auf der
Erde,diediesenWiderstandsgeistbegrüßenund
unterstützen. Die Gegner sind groß, nicht nur
die Saudis! Auch und gerade die Türkei ist zu
nennen, ebensonatürlichdieUSA, die EU, die
Nato, Russland, Israels Regierungmit eigenen
Machtinteressen – sie alle haben kein Interesse
anUnabhängigkeitsbestrebungen inderRegion.
ImApril erhielt den LesePeter das Bilderbuch:
AaronBecker
DieReise
GerstenbergHildesheim, 2015, 40 Seiten,
ISBN: 978-3-8369-5784-7, 14,95 Euro
Wenn dir langweilig ist, dannmale dir mit
einem rotendicken Stift eine offene Tür andie
Wandundschaunach,welcherRaumsichdahin-
ter verbirgt. DraußenamFluss zeichnest dudir
ein rotes Ruderboot, steigst einund erkundest
dieWelt.AmEndevomAbenteuerwirstdueinen
JungenmiteinemgroßenviolettenStiftfinden.
ImMai erhielt den LesePeter das Kinderbuch:
UlrichHubundHeikeDrewelow
Füchse lügennicht
CarlsenVerlagHamburg, 2014, 144 Seiten,
ISBN: 978-3-551-55649-3, 12,90 Euro
Auf einem Flugplatz warten die Tiere mit
ihremGepäck und Reisepass auf den Abflug.
Eigentlichhabensiesonstnichtvielmiteinander
zu tun,werdenaber jetzt längereZeitmiteinan-
der verbunden sein. Erste freundschaftliche
Bande bahnen sich an und die kleinen Lese-
rInnen lernendie fastmenschlichenCharaktere
immer besser kennen.
Im Juni erhält den LesePeter das Jugendbuch:
HanneleHuovi undAnu Stohner
Die Federkette
Hanser VerlagMünchen, 2014, 240 Seiten,
ISBN: 978-3-446-24628-7, 14,90 Euro
Eleisa hat die besondere Gabe, die Sprache
der Vögel zu verstehen. Nach einem Unglück
wird sie durch eine Federkette an einen Falken
gebunden. Um die Kette zu lösen, machen sie
sich auf die Suche nach einer Zauberquelle –
eine fantastisch-poetische Geschichte von der
Freundschaft zwischen Mensch und Tier und
ein Paradebeispiel gelungener Jugendliteratur.
Der LesePeter ist eineAuszeichnungderAr-
beitsgemeinschaft Jugendliteratur undMe-
dien (AJuM) der GEW. Er wird monatlich
vergeben für einherausragendes, aktuelles
Kinder-, Jugend- oder Bilderbuch. Rezen-
sionen mit Hinweisen auf pädagogische
Einsatzmöglichkeiten sind im Internet zu
finden:
(LesePeter)
Immerhin istder ISeinKinddes Imperialismus,
sowieAl Qaida!Unddie israelischeRegierung
unterstützt laut Spiegel Online faschistische
KämpferInnen im Irak.
Aufklärung ist sehr wichtig, sie sollte aber
gerade die Lehren der Geschichte nicht außer
Acht lassen.Auchwenn siedeneigenenTraum
einer friedlichenWeltohnediametral entgegen-
gesetzte, nicht versöhnbare Machtinteressen
angreifen.
WalterKolbe
Betr.: DieGEWmuss sich inSachen
Inklusionklar positionieren!
Ichhabemichsehrdarübergeärgert,dassder
VBE eine Pressemitteilung im Zusammenhang
mitderFORSA-Studiezur Inklusionveröffentlicht
hat:WomitderVBE jetztandiePressegeht, das
wurdeauch immerwieder inverschiedenenGEW-
Gremien besprochen. Dem Hauptpersonalrat
Gesamtschulen inDüsseldorf–mehrheitlichGEW–
liegteineZusammenfassungderReaktionenaus
Personalversamlungen und den Stadtverbän-
den zum Thema Inklusion vor. Der Arbeitskreis
Inklusion beim Stadtverband Duisburg hat ein
20-Punkte-Programm entwickelt, das auch der
GEW-Landesvorstand erhalten hat. Aber in die
Öffentlichkeit wird davon nichts gebracht. In der
letztenWochewar ichalsMitglied imPersonalrat
ansiebenSchulen–undüberallbeschwerensich
dieKollegInnenüberdievölligunzureichenden
BedingungenzurRealisierungder Inklusion.Um
dieLehr- undLernbedingungenandenSchulen
nachhaltig zu verbessern müssen wir unsere
Forderungens nach einer Doppelbesetzung
in jeder Stunde im gemeinsamen Unterricht,
nach einer guten räumlichenAusstattung etc.
öffentlichkeitswirksamer vertreten.
Ich habe fünf Jahre an einer Förderschule
unterrichtet und bin seit mehr als 20 Jahren
LehrerinaneinerGesamtschule.Ausgehendvon
meinenpersönlichenErfahrungenmit Inklusion
kann ichbetroffenenElternkaum raten, ihrKind
an einer Regelschule anzumelden. Eine ganze
GenerationvonKindern–RegelschülerInnenund
solche mit sonderpädagogischem Förderbedarf
– und ihre Lehrkräfte werden so ins Abseits
gestellt. Die Gesamtschulen leisten seit mehr
als 40 Jahren gute Arbeit bei der Inklusion
der sozial Exkludierten. Diese gute Arbeit ist
gefährdet.
Edith Zischke-Siewert
LESERBRIEFE
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