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AnderGesamtschuleBarmen inWuppertal, istmanüberzeugt: Gesundheit und
Gemeinschaft sinduntrennbarmiteinander verbunden. Nicht nur für dasumfas-
sendeGesundheitskonzept, auch fürandereAspektedesSchulprogrammserhält
die Schule immer wieder Auszeichnungen. In diesem Jahr kam der Deutsche
Schulpreis hinzu.
GesamtschuleBarmen inWuppertal
Wir für Gesundheit
Im Schulgebäude ist es nicht laut undnicht
leise. „Es surrt aus allen Ecken, wie in einem
Kolibrihaus“, lacht die Didaktische Leiterin
Dorothe Block. Durch die große Pausenhalle
wuselnvieleKinder,manchmalüber1.000gleich-
zeitig.Überall sindSpieleaufgebaut, überall ist
Aktion. Auf dem Schulhof das gleiche Bild. Es
istMittagspauseanderGesamtschuleBarmen.
Die ist hier 70Minuten lang und bietet ne-
ben frischemEssenauchZeit für Erholung.Die
Rahmenbedingungendafürsind ideal:Daspreis-
gekrönteGebäude ist zurWupperhinbodentief
verglast und lässt viel Licht herein. Großzügig
bepflanzte Beete und ein kleiner Wasserfall
sorgen für eine ungewöhnlich entspannte At-
mosphäre. Die Pflanzen schlucken viel vonder
eigentlichen Lautstärke. Neben der Cafeteria
liegtdieBibliothek.AufdenStufendesRondells
haben es sich einige Kinder bequem gemacht
und lesen. Der helleRaumwirktwieeine Insel,
die auf demglitzernden Schulteich schwimmt.
Auch in den Räumen auf der Empore ist
einiges los. Es gibt Chorproben, einige Schü-
lerInnen spielen Improvisationstheater, Billard
oder Gesellschaftsspiele. Sogar Stepptanz ist
dankeinerKooperationmitdemTanzhausNRW
möglich. Stepplehrer Frank Ringer tappt mit
tanzbegeistertenKinderndurchdenMusikraum
undwiederholt geduldig Schrittfolgen. In den
PausensindauchdieSporthallenoffenund laden
zuverschiedenenBewegungsspielenein.Ander
gewaltigen Kletterwand gibt Sozialpädagoge
JörgNiechciol Kletterkurse.
Wir gewinnt
EineungenutzteFlächeaufderRückseiteder
Schule, soll zukünftig zu einemOutdoor-Bewe-
gungshofumgebautwerden.Die100.000,-Euro
PreisgelddesDeutschenSchulpreises kommen
dagelegen. Preisgelder sindeinewillkommene
Einnahmequelle fürAnschaffungen jenseitsder
Standards, diedasWohlbefindenaller fördern.
2010, 2011 und2013 gewann die Schule den
PreisderUnfallkasseNRWals„GesundeSchule“.
NichtnurdieSchülerInnen fühlensich indem
1989erbauten, sehrgepflegtenGebäudewohl.
„DieLehrerInnensindsoentspanntundmachen
wirklich guten Unterricht“, sagen Mohamed
undMilo, diebeide vonanderenSchulennach
Barmengewechselt sind.Dortwarengestresste
LehrerInnenAlltag.
„Bei der Gesundheitsförderung geht es uns
nichtumdie InstallationvonEinzelmaßnahmen,
sondern darum, das SchülerInnen und Lehre-
rInnen sich hier wohlfühlen, sagt Schulleiterin
BettinaKubanek-Meis. „Dasschaffenwir, indem
wirBezügeherstellen.AlleArbeitsbereichesind
miteinander vernetzt.“
Lehrerzufriedenheit ist
Lehrergesundheit
Dorothe Block bringt es auf den Punkt:
„Gesundheit und Gemeinschaft sind sehr eng
miteinander verzahnt. Wenn das Miteinander
nicht funktioniert, können wir zwar gesundes
EssenoderSportanbieten, aberdasergibtnicht
gleich eine gesunde Schule“.
Dieser Gedanke desMiteinanders hat viele
Facetten,diemanchmalauch insPrivatehinein-
reichen: Sicher wäre ein offizielles Sportpro-
gramm für die 121 Lehrkräfte der Schulewün-
schenswert.WegendervollständigenAuslastung
derRäumebis Schulschluss, lässt sichdasaber
nicht realisieren.Und trotzdem treibendieLeh-
rerInnen gemeinsam Sport – selbstorganisiert
und in ihrer Freizeit.
DenGemeinschaftsgedankensetztdieSchule
auch ganz praktisch um. Alle Klassen eines
Jahrgangs haben im Gebäude ihren eigenen
Trakt. Den Klassenräumen vorgelagert ist ein
Teamzimmer für die LehrerInnen eines Jahr-
gangs. „Diedirekte räumlicheNähe istwichtig,
weil dieBeziehung zwischenSchülerInnenund
LehrerInnen essenziell für unsere Arbeit ist“,
sagtBettinaKubanek-Meis.Wie imZimmer von
AbteilungsleiterRalfGossmann:Dortunterhal-
ten sich die Jugendlichen ungezwungen aber
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