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ARBEITSPLATZ
Willkommen hieß die Vorsitzende der GEWNRW, Dorothea Schäfer, rund 300
AktiveausdemgesamtenLandesverbandam21.August2015 imKulturzentrum
Dortmunder U. EinWillkommen, das sie auch all jenenMenschenwünscht, die
alsGeflüchteteoderAsylbewerberInnen inDeutschlandZuflucht undSicherheit
suchen: „Wir wollen sie allewillkommenheißen.“
GEW-aktiv 2015:
Gelungener Auftakt ins Schuljahr
Willkommen!
In Nordrhein-Westfalen nimmt die Anzahl
geflüchteterKinderundErwachsenerweiter zu
– eine enorme gesellschaftliche undpolitische
Herausforderung.DaherstandenBildungsrechte
vonGeflüchtetenunddieschulischeUmsetzung
imVordergrundder traditionellen Schuljahres-
auftaktkonferenzGEW-aktiv. „AlsGewerkschaft
wollen wir beitragen zur Willkommenskultur.
Als Gewerkschaft fordern wir aber auch die
Bedingungen ein, die wir brauchen, um die
Erwartungen an das Bildungssystem und die
Menschen, die darin arbeiten, umsetzen zu
können“, betonteDorothea Schäfer.
Menschenrechte verwirklichen
Die IntegrationgeflüchteterMenschenkann
nur gelingen, wenn sie an Bildung teilhaben.
Das Recht auf Bildung ist einMenschenrecht
unddeshalb ist es unteilbar. Die volleVerwirk-
lichung des Menschenrechts auf Bildung für
Flüchtlinge steht darum für die GEW NRW
ganz oben auf der Agenda: „Dafür brauchen
wir unter anderem zusätzliche Lehrerstellen,
damitdieVorbereitungsklassen,Auffangklassen
oder internationalen Klassen auf jeweils 15
SchülerInnen begrenzt werden können. Das
darf nicht auf Kosten der bestehenden und
weiter notwendigen Integrationsmaßnahmen
passieren“, so die Landesvorsitzende. Die Bil-
dungsgewerkschaft fordert darüber hinaus ein
RechtaufSchulbesuchauch für jungeMenschen
bis25Jahren,diedurchKrieg,FluchtundVertrei-
bungoftgebrocheneBiografienhabenunddie
Möglichkeitbekommenmüssen, inDeutschland
zur Schule gehen zu können.
EineStadt desWiderstandes
Jutta Reiter, Dortmunder DGB-Vorsitzende,
unterstrichmitdenWorten „Dortmund ist eine
StadtdesWiderstandes“, dassdiewenigen, die
gegen FlüchtlingeundAsylbewerberInnenauf
dieStraßegehen, inderRuhrgebietsstadtnicht
willkommen sind.DortmundduldewederHass-
propagandanochGewalttatengegenMenschen,
dieSchutzundSicherheit suchen. 1.000Kinder
ohneErwachsenenbegleitungwurdenbisher in
Dortmund aufgenommen. Ihnen muss durch
Bildung und Ausbildung die Chance auf eine
bessere Zukunft gegebenwerden.
Dassesmanchmalganzanders laufenkann,
zeigtedie„Bühne fürMenschenrechte“: Ineinem
deutschlandweitenNetzwerkhabensichSchau-
spielerInnen und MusikerInnen zusammen-
geschlossen,ummitdokumentarischemTheater
Schicksalebegreifbar zumachen. Begleitet von
SängerinFranziskaKemnaundCellistinElisabeth
FügemannerzähltdieSchauspielerinMeriKoivi-
stovonSafiyeausderTürkei,vonderFolter imtür-
kischenGefängnis,vondenmenschenunwürdigen
Zuständenundvom langenWegzumBleiberecht
inDeutschland.
BirgitNaujoks,GeschäftsführerinvomFlücht-
lingsratNRW,undDortmundsSchuldezernentin
Daniela Schneckenburger kennen derartige
Geschichten: In ihren Impulsreferatenberichten
sie von wissbegierigen jungen Menschen, die
sich oft ohne ihre Eltern auf den Weg nach
Europamachenunddort auf eine Zukunftmit
Bildunghoffen.BirgitNaujoks fordertdafüreine
gesetzlicheRegelung,umgleicheRechte füralle
Kinder zuschaffen: „DasSchulgesetzNRWmuss
die Schulpflicht für alle Kinder vorsehen. Also
auch fürdiejenigen,dieneumit ihrenElternum
Asyl nachsuchen oder einer Stadt formal noch
nicht zugewiesen wurden. Eine erfolgreiche
Bildung und Ausbildung junger Menschen in
Deutschland darf weder an aufenthalts- und
sozialrechtlichen noch an sonstigen Hürden
scheitern!“ Auch nicht aufgrund von LehrerIn-
nenmangel, betonteDanielaSchneckenburger:
„ImMomentfindetein fundamentalerUmbruch
imBildungssystem statt. Flucht undMigration
führendazu,dasswirvoneinemschrumpfenden
Bildungssystemaufeinwachsendesumdenken
müssen. Die Personalpolitik des Landes muss
darauf zeitnah reagieren. Wir brauchen mehr
LehrerInnen im System.“
Diskussionsforum für
gewerkschaftliches Engagement
Anknüpfend an das Thema der Tagung be-
fassten sich am Samstag zwei Workshops mit
derSituationvonGeflüchtetenundAsylbewerbe-
rInnen inNordrhein-WestfalenundderFrage,wie
Integrationwirklichgelingenkann.Dabeiwurde
einerseitsderUmgangmitHassundGewalt,mit
VorbehaltenundÄngstengegenüber „Fremden“
thematisiert, andererseitsgingesum rechtliche
Die „Bühne für Menschenrechte“ eröffnete GEW-aktiv
2015 imDortmunder Umit Safiyes Geschichte.
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