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nds 9-2015
RomaHering
Freie Journalistin
respektvoll mit dem Pädagogen und naschen
dabei Gummibärchen.
Die Jahrgangsteams organisieren sich in
vielen Bereichen selbst und regeln, was nicht
global besprochenwerdenmuss. „Diese Orga-
nisationsstrukturhilftunssehr, auchübergeord-
net passendeEntscheidungen zu treffen“, sagt
der stellvertretende Schulleiter Arne Brassat.
Trotzdem stehendiePädagogInnenbei Fragen,
Problemen oder persönlichen Anliegen nicht
alleine da. Die sechsköpfige Schulleitung ist
jederzeit ansprechbar.
NatürlichgibtesauchSchwierigkeitenunter
KollegInnen,mit SchülerInnenodermit Eltern.
„Vor allemWeiterbildungen in systemischer
Pädagogik halfen uns, den Fokus auf einen
lösungsorientierten Arbeitsansatz zu legen“,
erklärt DorotheBlock. Darüber hinaus können
LehrerInnen eine Entspannungspädagogin
konsultieren sowie Supervision und ein enges
Beratungsnetz wahrnehmen. „Es herrscht ein
unheimlich wertschätzendes Klima an der ge-
samten Schule“, bestätigt auch Lehrerin Ste-
phanie Clemen. „Es sind kleine Details, die es
einem leichtmachen, sich hier vonAnfang an
wohlzufühlen.“
Rhythmisierung in schönerUmgebung
Auchwährend der Unterrichtsstunden sind
dieFlurebelebt.AufallendreiEtagenderHalle
sitzen Kinder und Jugendliche auf Sitzstufen,
in Nischen oder einfach am Boden und ler-
nen. In der siebtenKlasse vonKlassenlehrerin
Lena Sekund, tummeln sich zwei Jungen am
Bodenund sortierenUnterlagen.Andere sitzen
inkleinenGruppenzusammen.Dievermeintliche
Unruhe hat Konzept. Vor neun Jahren rhyth-
misierte die Schule ihren Unterricht neu: Die
Unterrichtsstunden sind jetzt65Minuten lang.
DaserlaubtdenLehrendeneineflexibleGestal-
tung und stützt gleichzeitig den Biorhythmus
der Kinder und Jugendlichen, die nicht darauf
angewiesensind,65Minuten langstill zusitzen.
DurchdieOrtswechselunddieSelbstständigkeit
lernen siemotivierter und nachhaltiger.
Die PädagogInnen unterrichten durchaus
volle Klassen, in denen Kinder lernen, die auf
verschiedeneAbschlüssehinarbeiten.Undauch
schulische Inklusion stellt das Kollegium vor
neueHerausforderungen.AufdemGangbiegen
zweiMädchen indenKlassenraumab, die ihre
jüngerenMitschülerInnenals Schülerpatinnen
unterstützen und während der Arbeitsstunde
gemeinsammit ihnen lernen. Auch die Lehre-
rInnen werden so entlastet und können sich
gezielt einzelnen SchülerInnen widmen. Jede
Klassehat außerdem zwei KlassenlehrerInnen,
die sich die Verantwortung teilen. Wenn es
möglich ist,bestehtdieDoppelspitzeauseinem
Mann und einer Frau.
Im zentralenLehrerzimmer ist esder Innova-
tionsfreude der PädagogInnen zu verdanken,
dassdereigentlich funktionelleRaumviel Platz
undLichtbietet.MancheTischesindzumFenster
hin orientiert und erlauben ein konzentriertes
ArbeitenmitBlick insGrüne. IndenRaum ragt
eingroßerTresen,derhäufig fürBesprechungen
und kollegialen Austausch genutzt wird. Die
Anschaffung spezieller Stühle mit Sitzkomfort
fürsLehrerzimmerartete ineinenbürokratischen
Akt aus.DemEngagement der Schulleitung ist
eszuverdanken,dassdieWuppertalerInnendie
Stühle trotzdembekommenhaben. Siesind froh
überdieengeund fruchtbareZusammenarbeit
mit der Stadt.
AmNachmittag jätet die sechsteKlasse die
Beete imbuntbepflanztenSchulgarten.Alses läu-
tet,gehendieZehnjährigenzurück insGebäude.
Ein Jungesieht imGestrüppMüll liegen. Erhebt
ihnaufundbefördert ihn indenMülleimer. „Gibt
eseinehoheArbeitszufriedenheit, läuftvieles im
gesamten Schulbetrieb einfach reibungsloser“,
sagtDorotheBlock. Das Schulmotto „SCHULe-
MIT-WIR-KUNG“ stellt aus gutem Grund den
WIR-Gedanken in denVordergrund.
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GesamtschuleBarmen: Infos und
Programm
Der Deutsche Schulpreis: Infos und
Preisträger
schulpreis.bosch-stiftung.de
Musik, Sport, Tanz, Gartenarbeit – ander Gesamtschule Barmen ist das gesundheitsförderndeAngebot
für SchülerInnen und LehrerInnen riesig. In der Pause widmen sich die Kinder und Jugendlichen ihrer
Lieblingsbeschäftigung gemeinsammit den PädagogInnen. Die sechsköpfige Schulleitung kommt im
Büro der Schulleiterin zweimal proWoche zum intensivenAustausch zusammen.
Fotos: A. Etges
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