nds201505 - page 15

15
nds 5-2015
Jugendliche in der Berufsfachschule 1 bereits
einen Hauptschulabschluss nach Klasse 10
erwerben.
LehrkräfteundKooperationspartner
insBoot holen
DochnichtalleindieneuzugereistenSchüle-
rInnenbrauchenUnterstützung, sondernauch
diejenigen, die täglichmit ihnen zu tunhaben:
DasDLZB ist deshalbauchAnlaufstelle für die
Lehrkräfte, die in den Auffangklassen unter-
richten. Angebotenwerden Fortbildungen, die
sie auf den Umgangmit den neu zugereisten
SchülerInnen vorbereiten, zum Beispiel zu
DeutschalsZweitsprache,Traumapädagogikund
interkulturellerKompetenz.DasDLZBorganisiert
darüber hinaus Arbeitskreise zum Erfahrungs-
austausch, leistet pädagogischeBeratungund
ermöglicht Hospitationen. Wer auf der Suche
nach geeigneten Unterrichtsmaterialien ist,
findet imDLZBnichtnurkompetenteBeratung,
sondernaucheineumfangreicheMaterialauslei-
he.AlleAngebotewerden inengerAbsprachemit
undandenBedarfenvonLehrkräftenentwickelt.
Um SchülerInnenund Schulen zuunterstüt-
zen, kooperiertdasDLZBzusätzlichengmitden
beteiligtenÄmtern–etwademGesundheits-und
dem Jugendamt – und mit den Jugendmigra-
tionsdiensten. In Zusammenarbeit mit einem
Beschäftigungsträger ist das TeamanderKon-
zeptentwicklung füreinePotentialanalyse inder
Berufsorientierung beteiligt.
EinegesamtstädtischeStrategie
entwickeln
Angesichts der kontinuierlich steigenden
Zahl neu zugereister Familien und der daraus
entstehendenBedarfslage imFachbereichSchule
war inDortmund schnell klar: Es braucht eine
gesamtstädtischeStrategie zurBeschulungder
KinderundJugendlichen.KoordiniertvomDLZB
wirddeshalbderzeitein regionales, zielgruppen-
spezifisches,bedarfsgerechtes, kompetenzorien-
tiertesundganzheitlichesBildungsangebot für
zugewanderteKinderundJugendliche in institu-
tionsübergreifenderVerantwortungentwickelt.
ImMittelpunkt der gemeinsamen Strategie
steht die Verbesserung der Lern- und Lebens-
chancen aller Kinder und Jugendlichen ent-
lang ihrer Biografie. Ein eigens eingerichteter
KoordinierungskreisbringtVertreterInnenaller
am Thema beteiligten Institutionen zusam-
men. Mit verschiedenen an der Bildungskette
ausgerichteten Handlungsfeldern werden die
Herausforderungen auf operativer Ebene in
einer gemeinsamenAktion bearbeitet.
Dortmundhatesgeschafft,mitdiesembreit
angelegtenUnterstützungsangebotumfassend
aufdieaktuellenZuzügezu reagieren. InZukunft
wird es aber eine Herausforderung bleiben,
auf die weiter steigende Zahl der neu zuge-
reisten Kinder und Jugendlichen zu reagieren.
UmdieserHerausforderunggerecht zuwerden
unddas Recht auf Bildung für alleKinder und
Jugendlichenumzusetzen,mussdiebegonnene
ZusammenarbeitmitallenbeteiligtenPartnern
kontinuierlich fortgesetzt werden.
Phyllis Paul
Phyllis Paul
DienstleistungszentrumBildung,
Fachbereich Schule der Stadt
Dortmund
Recht auf Bildungumsetzen
Ressourcenund
Qualifikation sichern
Inden letzten Jahren ist einegroßeZahl vonKin-
dern und Jugendlichen durch Neuzuwanderung
im Rahmen der EU-Binnenwanderung und durch
Flucht nach NRW gekommen. Für sie alle gilt,
unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus, die
Schulpflicht und damit das Recht auf Bildung.
Dies ist im Schulgesetz verankert.
DieSchulen inNRWstehenvorderHerausforderung,
mit hohem Tempo, begrenzten Ressourcen und oft
leider ohne fachliche Vorbereitung diese Kinder
und Jugendlichen aufzunehmen und spezifische
Bildungsangebote zu gewährleisten. Dabei geht es
um eine sehr heterogene Gruppe – über verschie-
dene Altersstufen und schulische Vorerfahrungen,
unterschiedliche sprachliche Voraussetzungen und
Leistungsebenenhinweg. Es gibt schulungewohnte
und noch nicht alphabetisierte Kinder ebenso wie
Kinder, die bereits einen hohen Bildungs- und Lei-
stungsstandmitbringen.
Die Beratungder Familienunddie Vermittlungder
Kinder an Schulenwird vor Ort durch Schulaufsicht
und Kommunale Integrationszentren geleistet. Im
Kern gibt es drei vorrangige Maßnahmen, um die
Beschulungderneu zugereistenKinderund Jugend-
lichenzugewährleisten:Auffangklassenermöglichen
die Aufnahme während des Schuljahres, in Vorbe-
reitungsklassen werden die Kinder maximal zwei
Schuljahre lang sukzessive in den Regelunterricht
einbezogen, in GO-In-Schulen werden zwei bis drei
Kinder direkt indieRegelklasseaufgenommen. Alle
Schulformensindverpflichtet, sichanderRealisierung
der Schulpflicht für die neuzuwandernden Kinder
zu beteiligen. Hier steht in den nächsten Jahren
konzeptionelleWeiterentwicklung an.
DiesallesgehtnichtohneRessourcenundQualifika-
tion:DieLandesregierunghatbereits300zusätzliche
Lehrerstellen für die gezielte Sprachförderung zur
Verfügung gestellt. Laut Innenministerium sollen
mit demNachtragshaushaltweitere674 Stellen für
die schulischeGrundversorgungbeantragt werden.
Zugleich muss die Qulität sichergestellt werden:
Lehrkräfte in den Vorbereitungs-, Auffang- oder In-
ternationalenFörderklassensindhochengagiertund
möchtendieKinder und Jugendlichenprofessionell
auf ihremBildungswegbegleiten.Daher istvorallem
eine weitergehende Qualifizierungsoffensive das
Gebot der Stunde: SchulenbrauchenBeratungund
Unterstützung – prozessorientierte Begleitung und
konkreteQualifizierung, um kompetente und nach-
haltigeKonzeptemigrationssensiblerUnterrichts-und
Schulentwicklung umsetzen zu können. ImAuftrag
desSchulministeriums sorgtdie landesweiteKoordi-
nierungsstellederKommunalen Integrationszentren
mit ihren Partnern dafür, dass ein entsprechendes
Angebot bereitgestellt und ausgebaut wird.
Christiane Bainski,
landesweite Koordinierungsstelle
der Kommunalen Integrationszentren
Quelle: Stadt Dortmund, Fachbereich Schule
SchulenundAuffangklassen inDortmund vonOktober 2013bisMärz2015
90
85
80
75
70
65
60
55
50
45
40
35
88
62
27
38
30
25
20
10 |13 11 |13 12 |13 01 |14 02 |14 03 |14 04 |14 05 |14 06 |14 07 |14 08 |14 09 |14 10 |14 11 |14 12 |14 01 |15 02 |15 03 |15
1...,5,6,7,8,9,10,11,12,13,14 16,17,18,19,20,21,22,23,24,25,...40
Powered by FlippingBook