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arbeitsplatz
Nur knapp verfehlte der Termin des Ge-
werkschaftstages die Feier seines Geburts-
tages: Eine Woche später wurde Norbert Mül-
ler 65 Jahre alt. Daher war schon länger klar,
dass seine Zeit als stellvertretender Landes-
vorsitzender 2013 mit dem Gewerkschaftstag
enden würde.
Norbert Müller war aber nicht nur zwölf
Jahre in diesem Amt. Mehr als vierzig Jahre
ist er Mitglied der GEW. Viele Jahre hat er
im Vorstand des Stadtverbandes Oberhausen
mitgearbeitet, dem er sich auch in der Zeit
der Tätigkeit auf Landesebene immer intensiv
verbunden fühlte. Die Vorsitzende des Stadt-
verbandes Cornelia Schiemanowski und der
Vorstand dankten Norbert für seinen hohen
persönlichen Einsatz.
Gewerkschafter aus Überzeugung
Norbert Müller ist ein Vollblut-Gewerk-
schafter. „Wo es Starke gibt, immer auf der
Seite der Schwachen.“ Dieses Motto war für
Norbert in seinem vielfältigen Engagement
leitend. Gibt man in eine Onlinesuchmaschine
„Bildungsarmut Ruhrgebiet“ ein, ist der erste
Treffer der Link zu einer Rede von Norbert
Müller. Darin erinnert er Anfang 2010 an das
Memorandum, mit dem die GEW im Bündnis
mit anderen Organisationen Forderungen und
Vorschläge zur Bekämpfung von Kinderarmut
in Nordrhein-Westfalen formuliert hat.
Aktiv auch im Örtlichen Personalrat Grund-
schule und zuletzt zusätzlich im Hauptperso-
nalrat Grundschule – Gremien, aus denen er
erst zum Ende des Schuljahres verabschiedet
werden wird – und als engagierter Grund-
schullehrer hat Norbert Müller immer den
engen Kontakt zur Basis gehalten. Bei seinem
politischen Engagement hat er immer die
Maxime vertreten, dass Gewerkschaften poli-
tisch klar und deutlich, jedoch parteipolitisch
unabhängig sein müssen.
Mit Standing Ovations verabschiedete der Gewerkschaftstag in Wuppertal
Norbert Müller nach einer Amtszeit von zwölf Jahren als stellvertretender Lan-
desvorsitzender der GEW Nordrhein-Westfalen. Standing Ovations für einen
Menschen, der sich in einem großen Teil seiner Lebenszeit für die Ziele der GEW
engagiert hat. Mit großer Zuverlässigkeit und Beharrlichkeit hat er gearbeitet,
oft bescheiden im Hintergrund. Deswegen war es gut, dass er am Abend des
11. April 2013 einmal im Mittelpunkt stand.
Norbert Müller kennt die GEW NRW wie
kaum ein anderer: Jahreshauptversammlungen
in den Untergliederungen landesweit, Reden
zum 1. Mai oder bei Warnstreiks, Beratung von
Gremien – auf Norbert war immer Verlass. Er
war ein gern gesehener Gast beim Ausschuss
für RuheständlerInnen oder beim Ausschuss
für Multikulturelle Politik, im Tarifpolitischen
Ausschuss oder in der Sportkommission und
aktiv bei der Vorbereitung von Kampagnen
und Aktionen.
Freundschaften mit Geschichte
Überraschungsgäste für Norbert Müller wa-
ren beim Gewerkschaftstag zwei Vertreter
der GEW Sachsen. Die GEW Oberhausen und
die GEW Freital verbindet eine langjährige
Freundschaft, die nach der Wende begonnen
hat. Gegenseitige Unterstützung, keine Besser-
Wessis – so beschrieben Conny Ramm und
Claus Scharschuch den Beginn der gewerk-
schaftlichen Zusammenarbeit mit Norbert Mül-
ler und den anderen GEWlern aus Oberhausen,
die zu einer echten Freundschaft wurde.
Wir danken Norbert Müller für alles und
sind froh, dass er der GEW NRW verbunden
bleibt. Für den neuen Lebensabschnitt wün-
schen wir „unserem Norbert“ alles Gute!
Dorothea Schäfer
Abschied und Danksagung
Danke, lieber Norbert Müller!
Seit über 40 Jahren ist Norbert Müller Gewerkschafter
aus Überzeugung.
Dorothea Schäfer
Landesvorsitzende der GEW NRW