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ARBEITSPLATZ
Aktionswoche TraumjobWissenschaft vom2. bis 6. November 2015
Dieser Herbst wird aktiv –
auch inNRW!
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Wissenschaft
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VonWissenschaftlerInnenwird immermehr
verlangt – exzellente Forschung, hochwertige
Lehre, intensive Betreuung von immer mehr
Studierenden, Umsetzung vonHochschul- und
Studienreformen, EinwerbungvonDrittmitteln,
qualifiziertesWissenschaftsmanagement.Dem
stehenmiserableArbeits- undBeschäftigungs-
bedingungen gegenüber: Neun von zehn wis-
senschaftlichenMitarbeiterInnenhabeneinen
Zeitvertrag, über die Hälfte der Zeitverträge
hat eine Laufzeit von unter einem Jahr. Die
Karrierewege inHochschuleundForschungsind
langund steinig. Immermehr Lehrbeauftragte
müssen als Dumpinglehrkräfte herhalten. Das
ist nicht nur für dieBetroffenen fatal, auchdie
KontinuitätunddamitQualität vonForschung
und Lehre leidet darunter.
Damit muss endlich Schluss sein! Die Bil-
dungsgewerkschaft setzt sich seit Jahren für
eine Reform von Berufswegen und Personal-
struktur inHochschuleundForschungein.Damit
haben wir bereits erfolgreich die politische
Agenda verändert. Niemand leugnetmehr die
Probleme. InBund und Ländern, Hochschulen
und ForschungseinrichtungenwerdenReform-
maßnahmen diskutiert.
Wichtiger Schritt: DieNovellierungdes
Wissenschaftszeitvertragsgesetzes
AufBundesebenebereitetdieGroßeKoalition
eine Novellierung des Wissenschaftszeitver-
tragsgesetzes vor: Union und SPD haben sich
auf gemeinsame Eckpunkte verständigt, die
Bundesregierung hat im September einen Ge-
setzentwurf vorgelegt. Der Regierungsentwurf
greift bereits einigewichtige Forderungen der
GEWauf: So soll eineBefristungkünftigdavon
abhängig sein, dass das Arbeitsverhältnis der
Qualifizierungdient.Gut so–aberdieVorschrift
läuft ins Leere, wenn sie nicht mit einem An-
spruchaufQualifizierungwährendderArbeitszeit
verknüpftwird,wieesdieGEW in ihremeigenen
Gesetzentwurf von Januar2015vorgeschlagen
hat. Die Laufzeitender Zeitverträge sollen sich
künftig an der Dauer einer Qualifizierungs-
phaseorientieren. Vernünftig –aber ohne jede
Definition von Qualifizierung und ohne feste
Untergrenzen droht die Vorschrift wirkungslos
zubleiben.VieleWissenschaftlerInnenkönnten
weiterhinmitKurzverträgenabgespeistwerden.
In vielen anderen Punkten bleibt der Ge-
setzentwurf gänzlich hinter den Erwartungen
zurück:VerbindlicheAusgestaltungder familien-
politischenKomponente?Fehlanzeige!ObZeit-
verträgemit WissenschaftlerInnen, die Kinder
betreuen, verlängert werden oder nicht, soll
weiterhin der Willkür der Arbeitgeber überlas-
senbleiben. Aufhebungder Tarifsperre? Puste-
kuchen!Weiterhin soll esGewerkschaftenund
Arbeitgeber verbotenwerden, Tarifverträge zu
Befristungsregelungen auszuhandeln. Dabei
könnte es gerade über Tarifverhandlungen zu
einem fairen Interessenausgleich vonBeschäf-
tigten- undArbeitgeberinteressen kommen.
GuteArgumente –und zur richtigenZeit
denDruck erhöhen
Am16. Oktober hat der Bundesrat zumRe-
gierungsentwurf Stellung genommen – damit
ist das Gesetzgebungsverfahren zumWissen-
schaftszeitvertragsgesetz in Gang gekommen.
Voraussichtlich am 5. oder 6. November wird
der Bundestag in erster Lesung über die No-
velle beraten, bereits am11. November ist die
Anhörung imBundestagsausschuss fürBildung
und Forschung vorgesehen. Ob es tatsächlich
gelingenwird, substanzielleVerbesserungen für
dieWissenschaftlerInnen zuerreichen, istnoch
offen. Aber dieChancen stehen sogutwienie.
Unsere Erfahrung ist: GuteArgumente sind
wichtig, aber sie reichennicht aus, umdieVer-
hältnisse zu verändern. Um eine echte Reform
durchzusetzen, um die Vision vom Traumjob
Wissenschaft Wirklichkeit werden zu lassen,
müssenwir denDruck erhöhen. Die GEW ruft
Es ist etwas faul anDeutschlandsHochschulenund Forschungsein-
richtungen: Das Pensum fürWissenschaftlerInnenwächst stetig –
trotzdem sind viele von ihnenprekär beschäftigt. Um eine echte
ReformdurchzusetzenunddieVision vom TraumjobWissenschaft
Wirklichkeitwerden zu lassen, erhöht dieGEW jetzt denDruck: Für
den2. bis 6. November 2015 ruft sie auf zur bundesweitenAktions-
woche TraumjobWissenschaft.
Foto: markusspiske/photocase.de
Foto: iotas/photocase.de