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LESERBRIEFE
Betr.: nds9-2015,Wir fürGesundheit
Mitgroßem Interessehabe ich inderAusgabe9-2015denArtikelüber
die Gesamtschule Barmen inWuppertal gelesen und kann nur sagen:
Das sind ja traumhafte Zustände!
Der Stadt, in der meine Schule steht, geht es wie vielen Städten
und Kommunen finanziell so schlecht, dass an allen Ecken und Enden
gespartwerdenmuss, soauchbeimReinigungspersonal. Das bedeutet:
Den Reinigungskräftenwird vor den Sommerferien gekündigt und das
Schulgebäudewirdüber die sechsWochenSommerferiennicht geputzt.
DabeiwärediesdieZeit für eineGrundreinigung!Auch inder restlichen
Zeit ist das Putzen soweit reduziertworden, dasswir als LehrerInnenmit
den SchülerInnenabder fünftenKlasse selbst fleißigdieKlassenräume
putzen.MeineKlasse fragtvor jedenFerien: „PutzenwirwiederdieKlasse?“
Und die SchülerInnen bieten freiwillig an, diese oder jene Aufgabe zu
übernehmen.Das fördertdasKlima inderKlasseundmich freutdassehr!
Aber: Das bedeutet nur, dass die Klassenräume in regelmäßigenAb-
ständengründlichgeputztwerden.Was istmit demRest desGebäudes,
durchdas täglich tausendeFüße laufen?Wirmöchten, dasssichdieSchü-
lerInnenwohlfühlenundwir LehrerInnenundalleanderenBeschäftigten
wollendies auch!Unddamit sindwirwieder beimThemenschwerpunkt
der nds 9-2015: „Qualität erhalten? Gesundheit schützen!“
Welche Qualität gibt es in Schulgebäuden, die nicht saniert und
ordentlich gereinigt werden? Welche Qualität gibt es imUnterricht, in
demSchülerInnenmitFörderbedarf sitzen, dem jedochnichtentsprochen
werdenkann, ohnedassMehrarbeitaufdieLehrerInnen zukommt?Auch
hiergehtesumdieGesundheitunddasWohlbefindenallerBeteiligten.Es
wirdwieder einmal ander falschenStellegespart unddiePolitikerInnen
sind von diesemGeschehen fernab.
S. M.
Sie fliehen vor Krieg und Terror aus Syrien und dem Irak und vor
der Armut inAfrika. VieleMillionen sind es. Allein in der libanesischen
Bekaa-Ebene leben über 200.000Menschen in notdürftig mit Planen
abgedecktenVerschlägen. „Ich habemeinBaby bei Schnee und Eis zur
Weltgebrachtund inderKälte istesdanngestorben“, erzähltetwaFatma.
Manchewagenden lebensgefährlichenWegdurchdieWüste undüber
das Meer. „Das Schlimmste“, sagt Dembo aus Gambia, „war die Fahrt
durch die Sahara.“ Eine FlascheWassermusste für eineWoche reichen.
Hinzu kam die peinigende Angst, auf dem vollgepferchten Pick-up zu
sterben. Für Schlepper sind Flüchtlinge ein gutes Geschäft. Sie bringen
„mehrGeldalsDrogen“,brüstetsicheinDrahtzieherder römischen„Mafia-
Capitale“. Nur wenige schaffen es in sichere Staaten. Das Buch erzählt
vonSchicksaleneinzelnerMenschenundwie sieFluchterlebthabenund
zeigt im letzten Kapitel auf, wie die menschenwürdige Aufnahme von
Flüchtlingen gelingen kann.
VerlagKremayr & Scheriau
DIE ZEITSCHRIFTDERBILDUNGSGEWERKSCHAFT
9-2015
RechtaufBildung fürFlüchtlinge
Coaching inderSchule
InklusionsumfragederGEWNRW
GEW-aktiv 2015:Willkommen!
Eingruppierungstarifvertrag inKraft
Personalräte fürneueSchulformen
K 5141 67. Jahrgang September2015 ISSN0720-9673
Qualität erhalten?
Gesundheit schützen!
Betr.: nds11/12-2015, Licht undSchatten
Die Zwischenüberschrift „Weniger Latein, mehr Chancengleichheit“
im Beitrag zur geplanten LABG-Novellierung hat den Erkenntniswert
einer Stammtischparole. Wenn das Latinum nichtmehr imRahmen der
philologisch-historischen Studiengänge gefordert wird, dann führt das
meines Erachtensdurchaus zu „einemqualitativ schlechterenStudium“,
denn zukünftigeEnglischlehrerInnenoder LehrerInnender romanischen
Sprachen wissen dann nichts mehr über die Herkunft von tausenden
Wortenunddenmit ihnen vermitteltengeistigen Inhalten. Gemäß Ihrer
Logikkönnteman fürStudentenderNatur- und Ingenieurwissenschaften
fordern: „Weniger Mathematik, mehr Chancengleichheit.“ Die Anforde-
rungen in Latein als Selektionsinstrument zu verunglimpfen, zeugt von
Gedankenlosigkeit.
Alban Sänger
DIE ZEITSCHRIFTDERBILDUNGSGEWERKSCHAFT
11/12-2015
Inklusion:WasSchulenbrauchen.
ReformderSchulaufsicht inNRW
Integration spielerisch ermöglichen
Frauen inderWissenschaft
MehrQualität für frühkindlicheBildung!
Prekär imöffentlichenAuftrag
K 5141 67. Jahrgang November/Dezember2015 ISSN0720-9673
DigitaleZukunft:
Arbeit imWandel
Mathematik ist eine internationale Sprache. Viele Flüchtlingskinder
können bereits in ihrer Muttersprache zählen und rechnen, aber die
Sprachbarriere erschwert die Beteiligung am Unterricht. Der „Kleine
Mathe-Sprachführer“ übersetzt mathematische Begriffe ins Arabische,
Russische und Türkische und unterstützt bei der Begriffsbildung von
Zahlwörtern,Grundrechenformen,Maßen,Relationenundgeometrischen
Formen.DieMaterialiensindaufalleGrundschulklassenausgerichtetund
könnenaltersunabhängigundunterrichtsbegleitendeingesetztwerden.
Die Übungen zur Begriffsbildung sind als Kopiervorlagen aufbereitet
undmit didaktischenAnregungen, Erläuterungenundweiterführenden
Hinweisen versehen.
CornelsenVerlag
ClaudiaDrews,
AnnaWeininger
KleinerMathe-
Sprachführer
CornelsenVerlag, 2015, 64 Seiten,
kostenloser Download:
BUCHTIPPS
Karim El-Gawhary,
Mathilde Schwabeneder
Auf der Flucht –
Reportagen vonbeiden
SeitendesMittelmeers
VerlagKremayr & Scheriau, 2015,
192 Seiten, ISBN: 978-3-218-00989-8,
22,00 Euro