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nds 1-2016
Klaus Klemm
Bildungsforscher
Land
Quoten in Prozent
insgesamt
in Tageseinrichtungen
inKindertagespflege
Baden-Württemberg
27,8
24,3
3,5
Bayern
27,5
25,4
2,1
Berlin
45,9
41,8
4,1
Brandenburg
56,8
50,1
6,7
Bremen
27,1
22,3
4,8
Hamburg
43,3
39,4
4,0
Hessen
29,7
25,2
4,5
Mecklenburg-Vorpommern
56,0
44,9
11,1
Niedersachsen
28,3
22,4
5,8
Nordrhein-Westfalen
25,8
18,7
7,2
Rheinland-Pfalz
30,6
28,6
1,9
Saarland
28,3
26,1
2,1
Sachsen
50,6
43,9
6,7
Sachsen-Anhalt
57,9
56,7
1,2
Schleswig-Holstein
31,4
24,3
7,1
Thüringen
52,3
50,3
2,0
Deutschland
32,9
28,2
4,7
Quelle: Statistisches Bundesamt: Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe – Kinder und tätige Personen in Tagesein-
richtungen und in öffentlich geförderter Kindertagespflege am1. März 2015. Wiesbaden2015
In NRW wurden 2013 insgesamt etwa
146.100Kinder geboren. Auf Basis derDaten
aus 2013 haben die Statistischen Ämter des
Bundes und der Länder imHerbst 2015 eine
Bevölkerungsprognose für die kommenden
Jahre vorgelegt: Für NRWwurde für das Jahr
2014eineGeburtenzahl von147.500prognos-
tiziert.Geborenwurden in2014aber155.100
Kinder – also 9.000 Kinder mehr als in 2013
und7.600mehralsnochvoreinigenMonaten
für 2014 vorhergesagt. Die Geburtenzahlen
der ersten sechsMonate des Jahres 2015 las-
sen erwarten, dass sich dieser Anstieg in den
kommenden Jahren stabilisiert.
DieAnzahlder zubetreuendenunterDreijäh-
rigenerhöht sich zugleichdurchdieKinder von
Geflüchteten. Hinsichtlichder Größenordnung
lassen sicheinstweilennur grobeSchätzungen
abgeben:Wennmandavonausgeht, dassetwa
ein Fünftel der für 2015 erwarteten Zahl von
einer Million Flüchtlingen nach NRW kommt
und dass von diesen 200.000 Menschen in
den Jahrgängen der unter Sechzehnjährigen
jeder Jahrgangetwa1,6Prozentder insgesamt
Zuwandernden stark ist, bedeutet dies bei den
unterDreijährigenzusätzlichetwa3.200Kinder
imKrippenalter.
Ausbauder Betreuungsangebote
erfordertmehrAnstrengungen
Gegenüber der derzeitigen Prognose der
StatistischenÄmtermussNordrhein-Westfalen in
denkommendenJahren infolgedergestiegenen
GeburtenzahlenundderZuwandererkindermit
mehr als je Jahrgang10.000undbezogenauf
die drei Jahrgänge der unter Dreijährigenmit
mehr als 30.000 bisher nicht eingeplanten
Kindern im Krippenalter rechnen. Wenn das
Land seine Anstrengungen beim Ausbau der
Betreuungsangebote nicht vervielfacht, ist zu
erwarten, dass die 35-Prozent-Quote nicht nur
nicht erreicht wird, sondern dass der bisher
erreichte Ausbaustand von knapp 26 Prozent
nichtgehaltenwerdenkann.AuchSchlusslichter
können noch zurückfallen.
//
FraukeRütter
Referentin der GEWNRW
ohneSchulabschluss, derengeZusammenhang
zwischen sozialer Herkunft undBildungsbetei-
ligung sowie dieAusbildungsplatzsituation.
Zielebis2017
2017endetdieLegislaturperiodeder jetzigen
Landesregierungunddannwirdauf einemBil-
dungskongress imMärz 2017 Bilanz gezogen.
Diends stellt imLaufedes Jahres2016dieein-
zelnen Indikatorender zehnbildungspolitischen
Ziele des zweiten Bochumer Memorandums
vor und nimmt deren Erreichbarkeit bis zum
Ende der Legislaturperiode unter die Lupe:
Wie steht es um die schulische Inklusion und
um die Bildungsbeteiligung von SchülerInnen
mitMigrationshintergrund? Gibt es genügend
Ausbildungsplätzeund fürwievieleKinderunter
drei Jahren gibt es mittlerweile Betreuungs-
angebote? Diesen und anderen Fragen gehen
die nds-AutorInnen nach.
//
Foto: bildwerkeins
Foto: Unschuldslamm/photocase.de