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NACHRICHTEN
Worte können Taten sein
Der allgemeine Sprachgebrauch
hat sich in den letzten Jahren
stark verändert. Welche Bilder
entstehen in denKöpfen durch
Wörter wie „Flüchtlingsflut“?
Klaus Peter Lohest, Abteilungs-
leiter Familie im rheinland-
pfälzischenMinisterium für
Integration, Familie, Kinder,
Jugend und Frauen, plädiert für
mehr Sensibilität in der Debatte.
Alles rundum TTIP
Hunderttausende gehen nach
wie vor gegen TTIP auf die Stra-
ße. Unter anderemAutorInnen,
GewerkschafterInnen und
WissenschaftlerInnen nehmen
das Freihandelsabkommen in
der GEGENBLENDE, Ausgabe
34, unter die Lupe.
Politisches Jahr 2015
Die Bundeszentrale für
politische Bildung fasst das po-
litische Jahr 2015 imRückblick
zusammen und stellt Hinter-
grundberichte zur Verfügung:
von Parlamentswahlen über
denNSU-Prozess bis hin zu den
Terroranschlägen in derWelt.
Begreifen
zum Eingreifen
IntegrationausPerspektive vonSchülerInnen
ImAuftragdesStifterverbands fürdiedeutscheWissenschaft,
derSOS-KinderdörferundderDeutschenKinder-undJugendstif-
tunghatForsa14-bis21-JährigezumThemensprektrum„Zukunft
derBildung–BildungderZukunft“befragt. Insgesamtglaubtnur
einViertelderBefragten,dassSchule für Integrationsaufgaben
gut aufgestellt ist, bei denMigrantInnen sind es 31 Prozent.
BefragteausNordrhein-Westfalenmeinenüberdurchschnittlich
häufig, dass das deutsche Schulsystem (sehr) gut auf eine
wachsendeAnzahlvonSchülerInnenmitMigrationshintergrund
vorbereitet ist.Die jungenMenschengebenbeider Fragenach
LösungenaneinenbesserenBetreuungsschlüssel (35Prozent),
mehrSprachförderung (24Prozent)undmehr speziellgeschulte
SprachlehrerInnen (22 Prozent). Haben die Befragten selbst
viel Kontakt zuMitschülerInnenmit Einwanderungsbiografie,
sind sie zuversichtlicher in Integrationsfragen. 55 Prozent der
Befragtenglaubennicht,dass inDeutschlandgrundsätzlichalle
Kinderunabhängigvon ihrer sozialenundkulturellenHerkunft
die gleichenChancen auf gute Bildunghaben.
krü
Quelle: forsa-Studie „Zukunft der Bildung – Bildung der Zukunft“, 5. November 2015
Rekordzahlen
Zum Wintersemester 2015/
2016 sindnachvorläufigenDaten
andenNRW-Hochschulen743.100
Studierende eingeschrieben – so
vielewieniezuvor. ImVergleichzum
VorjahrbedeutetdaseinenAnstieg
um3,5Prozent.DieZahlderStudien-
anfängerInnen ist im laufenden
Wintersemester mit 105.000 um
vier Prozent niedriger als ein Jahr
zuvor. Auch bundesweit sind die
StudierendenzahlenaufRekordkurs:
2,8Millionen jungeMenschensind
immatrikuliert – 2,2 Prozentmehr
als 2014/2015.
krü/IT.NRW
Im Interview
„Schulpflichtige Flüchtlings-
kinder hier bei uns in NRW – wie
sind die Schulen, wie sind die
LehrerInnen vorbereitet?“, fragt
WDR-2-ModeratorinSteffiNeu.Die
AntwortengibtDorotheaSchäfer,
VorsitzendederGEWNRW, imRadi-
ointerviewzudenThemenKlassen-
größe, neue Stellen, Qualifikation
undSchulbauprogramm. Interview
und„WDR-UmfragezuFlüchtlingen
an Schulen“ unter
com/Interview-Dorothea-Schae-
fer
.
krü
MehrGeld fürKitas inNRW
Die freigewordenenBundesmittelausdemgekipptenBetreuungsgeld
sollen indieKindertagesbetreuung inNRW investiertwerden: Rund430
MillionenEuromehr sollen fürKitasbis2018ausgegebenwerden.Davon
fließenetwa100MillionenEuro indenAusbauder Plätze für überDrei-
jährige–circa8.000neuePlätzekönnendadurchentstehen.Weitere330
MillionenEuro sollen für Sach- undPersonalkostenausgegebenwerden.
Zusätzlich erhöht die Landesregierung die jährlicheDynamisierung der
KindpauschalennachdemKinderbildungsgesetzaufdreiProzentanstelle
von jährlichen1,5Prozent,umdenKostensteigerungenderEinrichtungen
entgegenzukommen. Anfang 2016 starten die Verhandlungen für ein
neuesKitagesetz, das bis 2018 inKraft treten soll. Dafür soll zudem ein
neues Finanzierungssystem geschaffenwerden, das aus Sicht der GEW
NRW dringend notwendig ist, da die gestiegenenGehälter nicht durch
die erhöhteDynamisierung aufgefangenwerden.
abe
BefristunganHochschulen
Ab März 2016 wird das novellierte Wissenschaftszeitvertragsgesetz
gelten und damit ergeben sich Neuregelungen für die Befristung von
ArbeitsverträgenanHochschulen. PositivausSichtderBeschäftigten ist,
dass damit Befristungen außerhalb des Drittmittelbereichs nur möglich
sind, wenn mit dem Arbeitsvertrag eine Qualifizierung verbunden ist
und die Vertragslaufzeit diesemQualifizierungsziel angemessen ist. Im
Drittmittelbereich werden die Vertragslaufzeiten nicht kürzer ausfallen
dürfenals der Bewilligungszeitraumdes Projekts. Klargestelltwird, dass
HilfskraftzeitennebendemStudium inkeinemFallmehraufdieHöchstbefri-
stungszeitangerechnetwerdendürfen.DasWissenschaftszeitvertragsgesetz
siehtallerdingskeineMindestbefristungszeitenvor, dieTarifsperrebleibt
bestehen und tarifliche Beschäftigungsverhältnisse zwischen Bachelor-
undMasterabschlusswerdenweiterhin auf dieHöchstbefristungszeiten
angerechnet. Außerdembleibt esmit diesemGesetzmöglich, Lehrkräfte
für besondereAufgaben befristet zu beschäftigen.
Bernadette Stolle
14- bis21-Jährigeäußern sich zumdeutschenSchulsystem
Dass sichergestelltwird, dass SchülerInnen aus sozial benachteiligten Familien
einengutenAbschlussmachen können, ist für das deutsche Schulsystem:
sehr wichtig: 50% wichtig: 47% nicht so wichtig: 2% unwichtig: 0%
Das deutsche Schulsystem ist auf einewachsendeAnzahl von SchülerInnen
vorbereitet:
sehr gut: 3% gut: 21% nicht so gut: 53% eher schlecht: 21%
Dass sichergestelltwird, dass SchülerInnenmitMigrationshintergrund einen
gutenAbschlussmachen können, ist für das deutsche Schulsystem:
sehr wichtig: 42% wichtig: 54% nicht so wichtig: 2% unwichtig: 1%
*an100 Prozent fehlendeAngaben= „weißnicht“
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,...40
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