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BILDUNG
Vonden laufenden Schulreformenund Strukturveränderungen sind alle
Bereiche des Bildungssystems betroffen. Merkwürdigerweise scheint
jedochdie Schulaufsicht nicht indiese notwendigenReformen einbezogen
zu sein: IhreAufgaben, Strukturenund Personalausstattungbleibenun-
verändert. ImRahmen einer Expertentagunghat die Fachgruppe Schulaufsicht
und Schulverwaltungder GEWNRWdeshalb am6. November 2015 ihr
Eckpunktepapier zurWeiterentwicklungder Schulaufsicht vorgestellt.
ExpertInnentagungder GEWNRW
Schulaufsicht imWandel
60FachleuteausallenBereichenundEbenen
der Schulaufsicht NRWdiskutiertenmit Abtei-
lungsleiter Dr. Ludger Schrapper vom Schul-
ministerium, Schulabteilungsleiterin Susanne
Blasberg-Bense vonder BezirksregierungArns-
berg, Bildungsexperte Botho Priebe sowie
Klemens Löchte, Vorsitzender der Fachgruppe
SchulaufsichtderGEWNRW,dreigroßeThemen-
undProblembereicheeinerSchulaufsichtsreform:
KernaufgabenundKompetenzen
definierenund evaluieren
GenauwiediePartnereinrichtungen imschu-
lischen Unterstützungssystem brauchen auch
Schulaufsicht und Schulverwaltung geklärte
und abgestimmte Kernaufgaben mit entspre-
chend definierten Kompetenzen und Quali-
tätsstandards, derenUmsetzungevaluiertwird.
Orientierung solltedabei am „Referenzrahmen
SchulqualitätNRW“undam „Qualitätstableau
NRW“ gesuchtwerden. IndiesemKontext sind
tätigkeitsvorbereitende Qualifizierung und
tätigkeitsbegleitende Fortbildung unbedingt
erforderlich. Große Bedeutung haben dabei
die Leitvorstellungen von „systemischer Schul-
aufsicht“ und von Aufgabendifferenzierung
zwischen Schulaufsicht und den Leitungen
GEWNRW: Schulaufsicht imWandel.
Eckpunktepapier der Fachgruppe Schul-
aufsicht und Schulverwaltung
-
Eckpunktepapier
eigenverantwortlicher Schulen. Die regionale
und überregionale Sicherung schulischer Qua-
litätsstandards in enger Kooperation mit den
Schulengehört zuden zentralenKernaufgaben
der Schulaufsicht.
LeistungsstarkeStrukturen entwickeln
DiesequalitätsorientierteSchulaufsichtkann
ihreKernaufgabenambesten indenStrukturen
von leistungsstarken Regionalschulämtern er-
füllen, in denen jeweils alle Schulformen und
-stufen vertreten sind. In den regionalen Bil-
dungsnetzwerkenauf denEbenen vonKreisen
undkreisfreienStädtenwirddiesemPrinzipmit
regelmäßig tagendenArbeitskreisenaller inder
Region zuständigen Schulaufsichten bereits
Rechnunggetragen.EineKommunalisierungder
Schulaufsicht lehntendieExpertInnendurchweg
ab; stattdessen sollten regionale Schulämter
mit klaren Zuständigkeits- und Weisungszu-
ordnungenals staatlicheBehördeeingerichtet
werden. Noch bestehende unterschiedliche
Verständnisse von Aufgaben, Kompetenzen
undQualitätsstandardsderSchulaufsichtNRW
sollten im Rahmen des Reformprozesses in
einem „Leitbild Schulaufsicht und Schulver-
waltungNRW“ geklärt und aufgelöst werden.
Gutachten für eineumfassende
Strukturreformnutzen
Gegenwärtig ist ein von Finanz- und Schul-
ministerium in Auftrag gegebenes Gutachten
inArbeit, das die Effizienz, dieAufgabenwahr-
nehmungundRollenklärungder Schulaufsicht
NRWuntersuchtundMitte2016vorliegen soll.
Zuerwarten istallerdings, dassesvorallemauf
stellenneutraleStrukturreformeneingehenwird.
DamiteineReformgelingt,dieKernaufgaben
undQualitätsstandards schulaufsichtlicher Tä-
tigkeit sowiederenEvaluationeinbezieht,wird
sichdieGEWNRWnachVorlagedesGutachtens
intensiv andessenBeratungundUmsetzungs-
fragen beteiligen.
//
Dagmar Kirchhoff
Mitglied der Fachgruppe Schul-
aufsicht und Schulverwaltung
der GEWNRW
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Foto: Lumamarin/photocase.de
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