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NACHRICHTEN
DieGefahren von TTIP
ThiloBode, Gründer der Verbrau-
cherorganisation foodwatch und
Autor von „TTIP –Die Freihan-
delslüge“, erklärt, welcheGefah-
ren er in dem transatlantischen
Handelsabkommen für Recht
undDemokratie sieht. Er fordert
ein neues TTIP-Mandat, das
unter anderem auf Transparenz
undAusgleich gesellschaftlicher
Interessen gründet.
Recht auf Bildung
GEW-VorsitzendeMarlis Tepe
spricht in einem Interviewmit
demDeutschlandfunk über
das Recht auf Bildung für
Flüchtlingskinder. Sie fordert
Verstärkung, die besonders für
die Situation der geflüchteten
Kinder und Jugendlichen
qualifiziert ist.
Leistungsvergleichsstudie
Die Bildungsinternationale ruft
LehrerInnen undGewerkschafts-
mitglieder auf, an einer Studie
zu schulischen Leistungsverglei-
chen und Tests teilzunehmen,
ummöglichst umfassende
Einblicke in ihreWirkung auf
Bildung, Lehrkräfte und deren
Handeln zu gewinnen.
Begreifen
zum Eingreifen
GEW fordert Sofortmaßnahmen für FlüchtlingeundAsylsuchende
DieGEWhatam8.Oktober2015 inBerlineinPaketbildungspolitischer
(Sofort-)Maßnahmen für Flüchtlinge und Asylsuchende vorgestellt. Die
Vermittlungder deutschenSpracheals Schlüssel zur Integration steht im
MittelpunktderVorschläge. „Kitas, Schulen, Berufsschulen,Hochschulen
undWeiterbildungseinrichtungenmüssen jetzt so ausgestattet werden,
dassFlüchtlingeundAsylsuchendeeine individuelleundbedarfsgerechte
Sprachbildung erhalten“, betonte die GEW-VorsitzendeMarlis Tepe. Sie
schlugvor,dasBundesprogramm„Sprach-Kitas“,dasauf4.000Kindertages-
stättenausgerichtet ist,deutlichauszuweiten.AndenSchulenmüsstenmit
einemSofortprogrammLehrkräfte für „DeutschalsFremd-/Zweitsprache“
qualifiziert werden. Hochschulen sollten flächendeckend gebührenfreie
Deutschkurse anbieten und in der Erwachsenenbildung müssten die
Integrations- undSprachkursedesBundesamtes fürMigrationundFlücht-
lingeausgebautwerden.DieBildungsgewerkschaft siehtdenBund inder
Pflicht, dengrößtenTeil derKosten fürdieProgramme zu stemmen.
Mehr
dazu ab Seite 8. Download der Handlungsempfehlungen „Bildung
für FlüchtlingeundAsylsuchende“ derGEWunter:
GEW-Handlungsempfehlungen
hei/GEW
Quelle: GEW, BAMF-Daten für 2014
Schulleitung
ZumSchuljahresbeginnwaren in
NRW745Schulleitungspostenund
1.248StellenderStellvertreterInnen
nicht besetzt. Grundschulen sind
nachwievor starkbetroffen, ihnen
fehlen 345 RektorInnen. An den
Hauptschulen sind 181 Leitungs-
postenunbesetzt,davonalleine143
an auslaufenden Hauptschulen.
StellvertreterInnen fehlen an 27
Prozent aller Schulen. Ursachen
dafür siehtdieGEWNRW inder zu
geringenBezahlung– insbesondere
fürGrundschulleitungen–undnicht
ausreichender Leitungszeit.
krü
Ruhestand
Rund10.135vormals imLandes-
dienst stehende BeamtInnen und
RichterInnen wechselten im Jahr
2014 indenRuhestand. Mit 70,5
Prozent bildeten die 7.145 Lehre-
rInnen dabei die größte Gruppe.
Von ihnen schieden 10,6 Prozent
vorzeitigwegenDienstunfähigkeit
ausund41,9Prozentquittiertenden
DienstaufeigenenAntragmitdem
63. Lebensjahr. 34,7 Prozent der
pensioniertenLehrerInnenschieden
mitErreichenderRegelaltersgrenze
aus demDienst aus.
IT.NRW
FamilienberichtNRW2015
Erstmalsnach25JahrenhatdasLandNRW imSeptember2015wieder
einen Familienbericht herausgegeben. Aus diesem geht unter anderem
hervor, dass 44 Prozent aller Befragten der Qualität der U3-Betreuung
dieNote „sehr gut“ gebenwürden und lediglich neun Prozent dieNote
„ausreichend“. Vor demHintergrund sichwandelnder Rollenbilder und
vielfältiger Familienstrukturen hat die Landesregierung auf 250 Seiten
eineGrundlage fürdieFamilienpolitikdernächsten Jahregeschaffen.Um
herauszufinden,wiedieSituationderFamilienwirklichaussiehtundwelche
UnterstützungausSichtderBetroffenenbenötigtwird, kommenFamilien
in der Studie selbst zuWort. Damit ist NRW das erste Bundesland, das
Familien in demMaße in einen solchen Prozess einbezieht. Geplant ist,
bei einem Familiengipfel unter anderemGewerkschaften, Arbeitgeber-
verbände und VertreterInnen der Wirtschaft an einen Tisch zu rufen.
Denn eines sagt der Bericht ganz konkret: Familien in NRWwünschen
sichmehr Zeit füreinander.
bit
2.600 Lehrerstellen fürGeflüchtete
NRWerwartetbisEnde2015 rund40.000 schulpflichtigeFlüchtlings-
kinder. Dafür schafft die Landesregierung mehr als 2.600 zusätzliche
Lehrerstellen. Diese sind zunächst auf drei Jahre befristet, die Beschäf-
tigungsverhältnisse allerdings sind unbefristet. NachwuchslehrerInnen
sollen so früher indenBeruf starten können, da sie regulär erst im Früh-
jahr 2016 in den normalen Schuldienst wechseln könnten. „Der Bedarf
an zusätzlichen Lehrkräften könnte gänzlichmit BerufseinsteigerInnen
gedeckt werden, da im Oktober 2015 rund 900 ReferendarInnen ihre
Ausbildung abgeschlossen haben und viele weitere bereits seit April
2015aufArbeitssuche sind“, soDorotheaSchäfer, Landesvorsitzendeder
GEWNRW. 900der zusätzlicheingestellten Lehrkräftehaben vorrangig
dieAufgabe, Deutsch als Fremdsprache zu vermitteln. Besonders junge
LehrerInnen haben hier gute Chancen, da sie im Lehramtsstudium den
Zusatzkurs „Deutsch als Fremdsprache“ absolviert haben.
bit
BildungszugängenachAlter undBildungsbereichen
Eigene SchätzungGEW: Hochrechnung der erwarteten Flüchtlingszahlen
mit der Altersstruktur von Flüchtlingen undAsylsuchenden2014
18–25 Jahre
6–18 Jahre
0–6 Jahre
Berufsausbil-
dung, Hoch-
schule und
Arbeitsmarkt
Schule
Kita
Berufsausbil-
dung, Hoch-
schule und
Arbeitsmarkt
Schule
Kita
800.000 Flüchtlinge
1.000.000 Flüchtlinge
600.000
500.000
400.000
300.000
200.000
100.000
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,...40
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