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nachrichTen
BeamtInnen protestieren gegen den rot-grünen Sparkurs
Mit einer großen Kundgebung vor dem Landtag hat der Protest
gegen das Spardiktat der Landesregierung am 15. Mai einen weiteren
Höhepunkt erreicht. Dem gemeinsamen Aufruf von DGB, GEW und
anderen Einzelgewerkschaften des öffentlichen Dienstes folgten rund
10.000 KollegInnen aus ganz NRW, unter ihnen viele LehrerInnen. Die
GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer kritisierte das Verhalten der
Landesregierung scharf: „Wer denkt, dass die Lehrerin an der Förder
schule oder der Hauptschulleiter die starken Schultern sind, bei denen
es auf einen Hunderter mehr oder weniger nicht ankommt, meint
den Satz ‚Kein Kind zurücklassen’ nicht ernst!“ Investition in Bildung
dürfe das Personal in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen
nicht aussparen. Der Termin der Kundgebung war bewusst gewählt:
Zur selben Zeit wurde in der Plenarsitzung des Landtags das geplante
Spargesetz diskutiert. Demnach soll das Tarifergebnis nur teilweise
auf die BeamtInnen und VersorgungsempfängerInnen übertragen
werden. 98 Prozent aller Lehrkräfte wären von der geplanten Null
runde betroffen.
mehr dazu auf seite 24.
hei
Foto: W. Gregor
Begreifen
zum Eingreifen
demokratie ist ...
... wenn's Ergebnis passt. Aus
gehend von einem Verriss der
deutschen Berichterstattung
über die Wahlen in Italien
entwickelt Deniz Yücel in seiner
Kolumne in der taz eine span
nende Wahlanalyse jenseits des
Mainstreams: „Gerechtigkeit ist,
wenn es allen scheiße geht.“
Kampf gegen massen
arbeitslosigkeit
Die Arbeitsgruppe Alternative
Wirtschaftspolitik wendet sich in
einem offenen Brief an Gewerk
schaften, Parteien, Sozial- und
Umweltverbände und Kirchen
leitungen: „Die neoliberale Um
verteilung wäre ohne die lange
bestehende Massenarbeitslosig
keit nicht möglich gewesen. (...)
Ein Überangebot an den Arbeits
märkten führt zu Lohnverfall.“
unabhängige schule
LobbyControl legt in einem
aktuellen Diskussionspapier
über Lobbyismus an Schulen
die Methoden und Motive von
Lobbyisten offen und benennt
die Gefahren der Einflussnahme.
Bildungsmanifest Debatte um Schulferien-Dauer
Deutschland braucht ein Bil-
In NRW scheinen die SPD-Landesregierung und die CDU darüber ei
dungssystem, das lebenslanges nig zu sein, dass die Debatte über die Dauer der Schulferien überflüssig
Lernen ermöglicht – so fordert ist. „Für uns kein Thema“, betont das MSW. Ein Argument aus Berlin für
es das Bildungsmanifest der IG die Verkürzung ist, dass berufstätige Eltern Schwierigkeiten hätten, 14
Metall im Wahljahr 2013. Die Wochen im Jahr eine Betreuung für ihre Kinder zu finden. Es sei jedoch
Gewerkschaft startete eine Un
„Ausdruck eines falschen Zeitgeistes, die Kinder rund um die Uhr in
terschriftenaktion auf der Kam
staatlichen Einrichtungen zu betreuen“, so Klaus Kaiser, NRW-Fraktions
pagnenseite
vorsitzender der CDU. Dorothea Schäfer, Landesvorsitzende der GEW
dung.de
. Die politische Jugend-
NRW, kann dem nur zustimmen: „75 Tage über das Jahr verteilt sind
organisation innerhalb der IG Me
okay. Die Lehrkräfte haben – wie jeder andere Arbeitnehmer auch – An
tall kämpft unter anderem für ein spruch auf 30 Tage Urlaub im Jahr. Nur in den Sommerferien können
Ausbildungsangebot für alle Ju
sie auch einmal drei Wochen am Stück ausspannen.“ Die Anzahl der
gendlichen, mehr Zugangswege Tage wird von der Kultusministerkonferenz für deutsche SchülerInnen
zum Studium und einen Rechts
festgelegt – im internationalen Vergleich sind 75 Tage nicht auffallend
anspruch auf Weiterbildung.
krü
viel: Italien kommt auf 91 Tage, Frankreich hat gar 100.
krü
Ohne Abschluss
RuhrFutur: gegen Bildungsnachteile
10.691 SchülerInnen in Nord-
Noch immer gibt es große Unterschiede bei den Studienerfolgsquo
rhein-Westfalen verließen 2012 ohne ten von AbsolventInnen mit bildungsnahem und -fernem Hintergrund.
Hauptschulabschluss die allge-
Genau das möchte die Bildungsinitiative „RuhrFutur“ ändern: Ruhr-
meinbildenden Schule, meldet das gebietskommunen und Hochschulen wollen in Zukunft enger zusam-
Statistische Landesamt Information menarbeiten, um sich optimal gegen Bildungsungleichheit aufstellen
und Technik. Mehr als die Hälfte zu können. Die Städte Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Herten und
der SchülerInnen erreichte einen Mülheim beteiligen sich an der Kooperationsvereinbarung. Bildungs-
Abschluss an Förderschulen – dort ministerin Sylvia Löhrmann begrüßt die Initiative: „Wir dürfen nicht
kann teilweise kein Hauptschul
zulassen, dass Kinder und Jugendliche bereits in jungen Jahren erfah
abschluss erworben werden. 2,4 ren müssen, dass sie keine Chance haben.“ 15,3 Millionen Euro stellt
Prozent aller SchulabgängerInnen die Stiftung Mercator zur Verfügung. Geplant ist, in den nächsten fünf
(2011: 2,5 Prozent) gingen 2012 Jahren ein Netzwerk aufzubauen, um unter anderem gezielt Bildungs
gänzlich ohne einen Abschluss von projekte zu fördern. Auch soll es eine umfassende Datenerhebung zur
der Schule. Dies betraf 3.028 Jun-
Bildungssituation im Ruhrgebiet geben. „Eine nachhaltige Wirkung in
gen und 1.982 Mädchen.
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die Breite“ streben die Stiftung und ihre Partner an.
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