ndsonline 3-2012 p us K 5141 64. Jahrgang März 2012 ISSN 0720-9673 DIE ZEITSCHRIFT DER BILDUNGSGEWERKSCHAFT nsere beruflichen Belastungen sind kontinuierlich erhöht worden. Für viele Kolleginnen und Kollegen hat das schwerwiegende gesundheitliche Folgen. So sind rund ein Viertel der Pensionierungen gesundheitlich bedingt. Aufgrund unzureichender Bedingungen für Reformmaßnahmen drohen die Belastungen weiter zu steigen. Dagegen protestieren wir entschieden! Die GEW fordert: U N die Senkung der Pflichtstunden; N Verdoppelung der Anrechnungsstunden für das Lehrerkollegium; mindestens 10 Stunden bei kleinen Schulen; N Anrechnungsstunden für Lehrerräte und Ansprechpartnerinnen für Gleichstellung; N Erhöhung der Leitungszeit für Schulleitungen; N die Umsetzung des „Stufenplans kleine Klassen“ der GEW mit folgenden Höchstwerten: 20 SchülerInnen an Grundschulen, 25 SchülerInnen an Schulen in der Sekundarstufe I und II; N durchgehende Doppelbesetzung von Integrationsklassen mit Regel- und Förderschullehrkräften bei maximal 5 Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Klassen mit maximal 20 SchülerInnen; N eine Fortbildungsoffensive unter Anrechnung auf die Unterrichtszeit; N eine Vertretungsreserve von mindestens 7 Prozent; N Altersteilzeit für tarifbeschäftigte und beamtete KollegInnen. Die GEW sagt deutlich: Die Überlast an Arbeit muss weg. Wir erwarten einen glaubwürdigen Einstieg in und damit eine Perspektive für einen entschiedenen Belastungsabbau! Das dient der Qualitätsentwicklung und der Gesundheit der Beschäftigten. Nur dann können wir neue Aufgaben bewältigen. Wählt Liste 2 – GEW! Jede Stimme für die GEW ist eine Stimme für eine solidarische Interessenvertretung! Jede Stimme für die GEW zeigt der Landesregierung, dass sie an einer Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen nicht vorbeikommt. Dieser nds liegt eine Unterschriftenliste bei: „Zuviel ist zu viel. Lehrerinnen und Lehrer entlasten!” Beteiligt euch und sendet die ausgefüllten Listen an die: GEW-Landesgeschäftsstelle, Nünningstraße 11, 45141 Essen zurück. Infos zur Aktion unter: www.belastungsenken.de Norbert M ller Stellvertretender Landesvorsitzender GEW NRW Unter www.gew-personalratswahl.de gibt es alle GEW-Informationen zur Personalratswahl 2012: Unsere Kandidatinnen und Kandidaten, die Themen der GEW und die Argumente für die GEW. Liste 2 - GEW wählen! nds 3-2012 3 Die soziale Integration muss gelingen! Die soziale Integration von SchülerInnen mit problematischem Beziehungsverhalten ist eines der kaum gelösten Schulprobleme. Die UN-Menschenrechtskonvention und der inzwischen angestrebte Transformationsprozess hin zur inklusiven Pädagogik erhöhen den Handlungsdruck. Die derzeitige Inklusionsdebatte sieht vor, den Förderbedarf dieser SchülerInnen in der Regelschule zu gewährleisten. Dies könnte dort auch gelingen – positive Verhaltensmodelle, an denen sich MitschülerInnen orientieren können, sind in der Regelschule ausreichend vorhanden. Vorrangig muss dabei natürlich sein, neben anderen Risiken auch neue soziale Außenseiterpositionen zu vermeiden. Notwendige Bedingung für den gelingenden Umgang mit schwierigen SchülerInnen ist die Bereitschaft der Lehrkräfte, sich auf diese jungen Menschen einzulassen, mit ihnen eine Beziehung einzugehen und hinter dem aggressiven Verhalten die Not und die Ängste wahrzunehmen, es nicht bei Bestrafung und Abgrenzung zu belassen. Diese Bereitschaft ist erfreulicherweise bei der Mehrzahl der LehrerInnen (sowohl in der Regelschule als auch bei SonderschullehrerInnen) zu beobachten. Leider wird diese allzu oft aufgrund fehlender Unterstützung und Ressourcen auf eine überharte Probe gestellt und das allein wird die systembedingten Probleme auch nicht lösen können. Ohne Ressourcen ist jede Lehrkraft überfordert und in der Gefahr „auszubrennen“. Oft sind das gerade die, die ein Scheitern nicht hinnehmen wollen. Da SchülerInnen mit einem sogenannten herausfordernden Verhalten den Anspruch auf Unterricht im Regelschulsystem schon haben, wird klar, dass an dem Auf- und Ausbau eines Unterstützungssystems für die Schulen mit Hochdruck gearbeitet werden muss. Einen nicht unwesentlichen Beitrag können hier – abhängig von ihrer Personalausstattung – die in allen Kreisen und kreisfreien Städten vorhandenen schulpsychologischen Dienste leisten. Diese mögliche „schulpsychologische Unterstützung der Schulen und des Schulsystems in NRW auf dem Weg zu einer inklusiven Schule“ wird auch in dem gleichlautenden Positionspapier des Arbeitskreises Kommunale Schulpsychologie beim Städtetag NRW beschrieben. Weitere wesentliche Unterstützungselemente sind: Fortbildungen zur inhaltlichen und methodischen Unterrichtsgestaltung durch Inklusionsmoderator/innen aus den Kompetenzteams (gegenwärtig werden dreihundert von ihnen landesweit ausgebildet); Teamteaching von Regelschul- und sonderpädagogische Lehrkräfte in Klassen, in denen Kinder ohne und mit sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam unterrichtet werden (dabei sollen sich beide Lehrkräfte für alle Kinder verantwortlich fühlen); fachübergreifende Fortbildungen zu Themen wie etwa „Umgang mit Disziplinproblemen“, „Techniken der Klassenführung“, „Konstruktive Elternarbeit” (werden von den meisten Schulpsychologischen Beratungsstellen und von den örtlichen Kompetenzteams für Kollegien angeboten; viele SchulpsychologInnen oder auch die Fortbildungsdezernate bieten vor Ort Supervision für einzelne Lehrkräfte und Lehrergruppen an); Angebote zum Belastungsmanagement; Einrichtung multiprofessioneller Teams, bestehend aus Sonderschullehrkräften, SchulsozialarbeiterInnen, SchulpsychologInnen, die die Lehrkräfte bei akuten Lern- und Verhaltensproblemen im Einzelfall unterstützen; Unterstützung bei der Ausweitung der Lernfortschrittsdiagnostik anstelle der stigmatisierenden Klassifikationsdiagnostik. Dies sind einige Beispiele, die deutlich machen, wo die Problemfelder liegen. Ein Unterstützungssystem, das die schulische Arbeit hilfreich begleitet und ergänzt, gibt es nicht zum Nulltarif und wird nicht von heute auf morgen zu etablieren sein. Auch wenn Eltern verständlicherweise drängen, muss – und hier sei die Schulministerin zitiert – „Sorgfalt vor Schnelligkeit” gehen. Ebenso müssen sich alle Schulformen dem Inklusionsauftrag stellen. Keine Schule und keine Schulform darf zugunsten einer anderen überfordert werden. Letztendlich geht es, wie Reinhold Eichholz, ehemaliger Kinderbeauftragter der Landesregierung NRW sagt, „nicht darum, dass einzelne Schulen inklusiv werden wollen und andere wie bisher bleiben, sondern die Menschenrechtskonvention verlangt Inklusion auf Dauer von allen Schulen“. Arnold Evertz Arnold Evertz Schulpsychologe im Kreis Recklinghausen Vorsitzender des Landesverbandes Schulpsychologie NRW e.V. 4 INHALT THEMA Keine Erziehung ohne Beziehung Wie schnell fahren Sie bei Tempo 30? 16 Ermahnen ist der natürliche Feind der Konsequenz 17 „Cool ist, wer viel Mist baut!” 19 Man muss diese Kinder mögen 20 S. 16 S. 8 BILDUNG Ziffernnoten: Anreiz oder Leistungsbremse? Mehr Bewegung in die Kitas! Wie sieht die Zukunft der Lehrkräfte an Hauptschulen in NRW aus? Was für eine Gesellschaft wollen wir? Sekundarschulen vor dem Start „Weltklasse: An die Stifte, fertig, los!” Gedenken an die Opfer rechtsextremistischer Gewalt 8 10 12 13 14 16 17 nds 3-2012 5 ARBEITSPLATZ GEW-Landesangestelltentag: Wie weiter mit L-EGO? BildungsGEWerkschaft in Bewegung WerkstattlehrerInnen fordern Handlungsbedarf ein Einladung zum Berufskollegtag NRW Vorsorge in jungen Jahren 24 25 26 27 28 S. 17 S. 12 Dieser nds liegt als Teilbeilage ein Flugblatt bei zur GEW-Unterschriftenaktion „Zuviel ist zu viel! – Lehrerinnen und Lehrer entlasten!”. Machen Sie mit! Sollte versehentlich dieser Ausgabe keine Unterschriftenliste beiliegen, gehen Sie online: Dort stehen Vordrucke zum Download bereit. IMMER IM HEFT nachrichten 6 jubilare 28 leserbriefe 29 buchtipps 31 gewerkschaftliche bildung 32 infothek 34 termine 37 impressum 39 S. 16 zur 6 NACHRICHTEN Schweigeminute für die Opfer von Rechtsextremismus Fotos auf facebook anschauen Für Donnerstag, 23. Februar 2012, 12.00 Uhr, hatten die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Deutsche Gewerkschaftsbund zum Gedenken an die Opfer rechtsextremistischer Gewalt zu einer gemeinsamen Schweigeminute aufgerufen und aufgefordert, Zeichen zu setzen für ein Deutschland, in dem Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antiseminismus keinen Platz haben. Die Schulen in NRW beteiligten sich zahlreich und führten Unterrichtsprojekte durch. Auch die MitarbeiterInnen der GEW-Landesgeschäftsstelle versammelten sich zur Schweigeminute (Foto links). Mehr dazu auf S. 23. Se www.die-radioretter.de Begreifen zum Eingreifen N Syrien und die Scheinheiligkeit des Westens: Jens Berger beleuchtet die in Syrien verfolgten Interessen. Nachdenkseiten N Demokratie oder Geld – so simpel ist die Logik aus Berlin: In der DGB-Analyse der „Hilfsmaßnahmen“ für Griechenland wird der prinzipielle Widerspruch zwischen der Umverteilung von unten nach oben und Demokratie evident. Website des DGB N Mit den Waffen des Geistes – gegen den Geist der Waffen. In seiner Grußbotschaft an die Zivilklausel-Bewegung tritt Martin Löwenberg für die Bekämpfung „der Strukturen des ‚Befehl und Gehorsam“ als Voraussetzung für Demokratie und Frieden ein. Website des Tübinger Zivilklauselkongresse Positive Bilanz Die geplante Reform des Hörfunkprogramms WDR 3 ist auf heftige öffentliche Kritik gestoßen. Siebzig prominente UnterzeichnerInnen hatten in einem Offenen Brief WDR-Intendantin Monika Piel davor gewarnt, an der Kulturberichterstattung zu sparen. Die Initiative www. die-radioretter.de weist darauf hin, dass bereits bei früheren Reformen eine Reihe von Sendungen Kürzungen zum Opfer gefallen sind und kritisiert „die allmähliche Zurichtung eines anspruchsvollen Kulturprogramms in ein leicht konsumierbares Häppchenangebot”. Auch die Redakteurvertretung des WDR warnt vor „Vielfaltverlust, Gleichförmigkeit und einer Zerstörung der Binnenpluralität”. Am 2. März hat der WDRRundfunkrat die Pläne zur Reduzierung des WDR 3-Kulturradios zurückgewiesen und ein Gesamtkonzept für WDR 3 und WDR 5 gefordert. Bra/Se Nach Ablehnung des Haushaltsentwurfs 2012 wurde am Mittwoch, 14. März 2012, antragsgemäß der Landtag NRW aufgelöst. Nun finden binnen 60 Tagen Neuwahlen statt. Die GEW NRW zieht eine positive Bilanz der von SPD und den Grünen geführten Minderheitsregierung während der vergangenen 20 Monate: Personalvertretungsgesetz gut reformiert, Studiengebühren abgeschafft und Bildungsreformen im Konsens auf den Weg gebracht. Die bleibenden gewerkschaftlichen Forderungen wird die GEW in den Wahlkampf einbringen. Se Durchbrüche bei Zivilklausel für Unis Der Akademische Senat der Universität Bremen hat bei nur einer Gegenstimme die seit den 80er-Jahren bestehende Zivilklausel bekräftigt. Angesichts einer von der Rüstungsfirma OHB angebotenen Stiftungsprofessur hatten die Dekane noch vor wenigen Monaten einen Antrag zur Aushöhlung der Zivilklausel eingebracht, in dem die Rüstungsforschung als explizite Aufgabe der Hochschule genannt worden war. An der Universität Frankfurt haben sich bei einer Urabstimmung unter den Studierenden mehr als 3/4 für die Einführung einer Zivilklausel ausgesprochen und an der Uni Köln wurde auf Grund des 2/3-Votums für eine Zivilklausel bei einer Abstimmung unter Studierenden vor einem Jahr ein Senatsausschuss gebildet, der nun über das künftige Vorgehen beraten soll. Zudem wurde eine Unterschriftensammlung unter den nicht-studentischen Universitätsmitgliedern gestartet. 2012 wird zwischen dem 1. Mai (Tag der Arbeit) und dem 8. Mai (Tag der Befreiung vom Faschismus) an vielen Hochschulen eine Aktionswoche für zivile, friedensorientierte Forschung und Lehre durchgeführt. Infos: http:// gewstudisnrw.blogsport.de/2012/03/09/hochschulen-fuer-den-frieden/ Bra Quote rückläufig Laut Auswertungen für den noch unveröffentlichten Berufsbildungsbericht ist die Ausbildungsbetriebsquote 2010 auf 22,5 Prozent zurückgegangen (2009: 23,5 Prozent, 2008: 24 Prozent). Die Zahl der Ausbildungsbetriebe sank um 3,3 Prozent. Die Ausbildungsbetriebsquote ist die Achillesferse des deutschen dualen Ausbildungssystems. dpa/Se w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 7 Frühkindliche Bildung verbessern Der Aktionsrat Bildung fordert ein neues Gesamtkonzept für die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen. Das ist das Ergebnis des neuen Gutachtens „Professionalisierung in der Frühpädagogik. Qualifikationsniveau und -bedingungen des Personals in Kindertagesstätten", das am 28. Febreuar 2012 vorgestellt wurde (vgl. www.vbw-bayern.de oder: www.ibw-bayern.de). Prof. Dr. Dieter Lenzen, Vorsitzender des Aktionsrates: „Mit dem Wandel der Einrichtungen im frühkindlichen Bereich zu Bildungsinstitutionen sind auch die Anforderungen an das Personal gestiegen. Bisher wurde die Ausbildung eher am Typus der Betreuungsinstitution orientiert. Diese Akzentuierung ist überholt.” Der Aktionsrat Bildung empfiehlt den Kultus- sowie Jugend- und Familienministern der Länder, mit Unterstützung des Bundes bis 2013 eine Neuausrichtung der Personalqualifikation festzulegen. Se Foto: Uwe Koopmann „Aus” für griechische Lyzeen in NRW Foto: Dieter Gregorie Warnstreiks im öffentlichen Dienst Nachdem die Arbeitgeber in der ersten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen am 1. März die Forderungen der Gewerkschaften ohne eigenes Angebot als „unbezahlbar” zurückgewiesen hatten, riefen ver.di und GEW ihre Mitglieder am 7. März zum ersten Warnstreik auf. Schwerpunkte für die GEW waren Kindertageseinrichtungen in Köln und Bonn (Foto). Gefordert sind 6,5 Prozent mehr, mindestens aber eine Erhöhung von 200 Euro. Zur zweiten Verhandlungsrunde am 12. März 2012 legten die Arbeitgeber ein Angebot von 3,3 Prozent in zwei Stufen vor, das die Gewerkschaften ablehnten. Se Teilhabe- und Integrationsgesetz NRW Als erstes Flächenland hat NRW – bei Enthaltung der Linkspartei – am 8. Februar 2012 ein Integrations- und Teilhabegesetz beschlossen. Es soll mehr Teilhabe und soziale Gerechtigkeit schaffen. In 54 kreisfreien Städten und Kreisen werden künftig „Kommunale Integrationszentren“ (KIZ) eingerichtet, sofern die Kommunen das wollen und über ein abgestimmtes Integrationskonzept verfügen. Kernbestandteil der „KIZ“ sind die bisherigen „Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien“. Darüber hinaus sollen sie die kommunale Integrationsarbeit koordinieren. Während SPD, Grüne, CDU und FDP das Gesetz als „gelungen” bezeichneten, sprach die Fraktion DIE LINKE davon, dass zwar „Schlimmeres verhindert, (aber) Nötiges nicht erreicht wurde”. In der Frage der Geduldeten und Asylsuchenden etwa bleibe Integrationsarbeit für die Kommunen eine „freiwillige” Leistung. Se In Folge der Finanzkrise hat das griechische Parlament im Herbst 2011 mit einem Gesetz über Schulen im Ausland die Schließung der Lyzeen beschlossen. Von dieser Regelung betroffen sind auch die griechischen Schulen in Bielefeld, Dortmund, Lüdenscheid, Wuppertal, Düsseldorf (Foto oben) und Köln, denen das Schulministerium NRW 2009 den Status anerkannter Ergänzungsschulen verliehen hat. Diese Schulen gliedern sich in folgende Schulstufen: Grundschule (Klasse 1-6), Gymnasium (Klasse 7-9) und Lyzeum (Klasse 10-12) und werden zur Zeit von ca. 2.000 SchülerInnen besucht. Auf eine Anfrage der LandesschülerInnenvertretung NRW teilte das MSW mit, das aufgrund der Abschaffung der griechischen Oberstufe mit einer starken Abwanderungsbewegung auch der SchülerInnen aus griechischen Grundschulen und Gymnasien an deutsche Schulen zu erwarten ist. Es werde mit einer problemlosen Aufnahme zu Beginn der Klasse 6 gerechnet. Das MSW will dazu mit den Bezirksregierungen Gespräche führen. Se Solidarität mit der griechischen Bevölkerung Während die Bundesregierung im Schulterschluss mit der EU und dem IWF den Druck auf das griechische Volk ständig erhöht und der Steuerzahlerbund dazu auffordert, die Unterstützung für Griechenland einzustellen, erklären sich die Hagener DGB-Gewerkschaften (www. hagen.dgb.de), unter ihnen auch die GEW, in einer gemeinsamen Resolution mit den arbeitenden Menschen und deren Familien in Griechenland solidarisch und fordern dazu auf, die einschneidenden Sozialmaßnahmen und die Eingriffe in die Tarifpolitik zu beenden. In der Resolution heißt es u.a.: „Die angekündigten Einschnitte bei den Einkommen der Beschäftigten und die angedrohten Entlassungen zehntausender Beschäftigter treffen auf den berechtigten Widerstand der griechischen Gewerkschaften und großer Teile der Menschen in Griechenland. Während den Banken dreistellige Milliardenleistungen als Vorleistungen zur Rettung zur Verfügung gestellt wurden, sollen die dafür nicht verantwortlichen Betroffenen die Zeche zahlen. Griechenland kann dabei zur Blaupause für die Entwicklungen in anderen Ländern werden. ...” (Vgl. Veranstaltungstermine Seite 38). Se a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 8 BILDUNG Fachtagung Ziffernnoten: Anreiz oder Leistungsbremse? Platzanweiser im Schulsystem „Wie muss sich Schule verändern, damit Inklusion funktioniert?“ war die implizite Leitfrage, die bei der gemeinsam von der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule GGG NRW, dem Forum Eltern und Schule (FESCH) und der GEW NRW ausgerichteten Fachtagung zum Pro und Kontra von Ziffernnoten mitschwang. Prof. Dr. Georg Lind, Universität Konstanz, ging in seinem Eingangsreferat „Brauchen wir Noten?” auf die grundsätzliche Bedeutung von Ziffernnoten ein und wies darauf hin, dass „die traditionelle Benotungspraxis (…) auf vordemokratische und militärische Wurzeln unseres Schulsystems zurückgeht.“ Die Debatte zeigte, dass noch viele Hindernisse auf dem Weg zu qualifizierten Leistungsbewertungen ausgeräumt werden müssen. Einigkeit gab es bei der Feststellung, dass man sich vom genormten Lernen im Gleichschritt verabschieden müsse, um Heterogenität produktiv zu machen. Individuelles, selbst gesteuertes Lernen kann nicht gelingen, wenn SchülerInnen sich ständig untereinander vergleichen (müssen). Aus diesem Grund sind Ziffernnoten schädlich. Marianne Demmer, stellvertretende GEWVorsitzende, kam in ihrem Grußwort auf des Pudels Kern. Es sei wohl unstrittig, dass „Noten nicht gerecht sind, dass sie bestenfalls halbwegs gerecht die Rangfolge innerhalb der Lerngruppe markieren.” Gesellschaftlich entscheidend seien aber nicht „die pädagogisch bedenklichen Auswirkungen von Ziffernnoten, sondern ihre Bedeutung als bürokratisch-administrative Maßnahme. Sie sind Platzanweiser im Schulsystem. Und als solche p us www.nds.gew-nrw.de Prof. Dr. Georg Lind „Brauchen wir Noten?” GEW-NRW: Ziffernnoten sind ungerecht und erzeugen viel Druck Weitere Infos zur Veranstaltung An dem Podiumsgespräch nahmen teil (v.l.): Werner Kerski (GGG – Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule NRW), Gisela Gravelaar (Grundschulverband), Dorothea Schäfer (GEW-Landesvorsitzende NRW), Ludwig Hecke (Staaatssekretär MSW), Hannah Gnech (LandesschülerInnenvertretung NRW), Manfred Diekenbrock (Moderator, GEW NRW). werden sie so lange von jungen Menschen, Eltern, abnehmenden Schulen und abnehmender Wirtschaft gewünscht, wie es unterschiedliche Plätze zu verteilen gibt.” „Leistung muss sich lohnen“ Die Workshop-Phase mit 15 Arbeitsgruppen diente einerseits der Vertiefung des von Prof. Georg Lind referierten Zusammenhangs von selbst gesteuertem Lernen und Leistungsvergleichen durch Ziffernnoten, andererseits wurden Beispiele aus verschiedenen Reformschulen vorgestellt, wie Schule ohne Ziffernnoten funktionieren kann. In Bremen können Oberschulen entscheiden, bis Klasse 8 keine Noten zu geben (für Gymnasien gilt das nicht). Prof. Dr. Georg Lind, Universität Konstanz (oben) fragte: „Brauchen wir Ziffernnoten?” Für Marianne Demmer (GEW), Foto unten, markieren Noten die Rangfolge in einer Lerngruppe. Dabei wurden zwei Positionen deutlich: Die Fraktion derer, die in der Tradition der Reformpädagogik stehen, ist der Auffassung, dass die Welt dringend anders werden muss und Schule dazu beiträgt, SchülerInnen zu ermöglichen, die Welt menschlicher zu gestalten. Die Bewertung von „Leistungen“ und erst recht von Menschen verstehen sie als Herrschaftsinstrument, das die intrinsische Motivation, etwas um seiner selbst willen zu tun, zerstört und zu entfremdetem Lernen führt. w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 9 Unerfüllte Wünsche In den 15 Workshops wurden wichtige weiterführende Fragen diskutiert. Beispielschulen, die bereits ohne Noten arbeiten, stellten ihre Konzepte vor. Wünschenswert erschien vielen das Bremer Vorbild, wonach Oberschulen auf eigenen Wunsch bis zur Klasse 8 notenfrei arbeiten dürfen. Alle Fotos: Bert Butzke Für die Pragmatiker andererseits ist die Welt insgesamt ganz in Ordnung. Die Aufgabe der Lehrkräfte sehen sie vor allem darin, SchülerInnen dabei zu helfen, zu erfolgreichen LeistungsträgerInnen zu werden oder zumindest in und mit der Gesellschaft irgendwie klar zu kommen. Sie kritisieren Ziffernnoten vor allem deshalb, weil sie pädagogisch willkürlich, ungerecht und unzuverlässig seien und zudem die „schlechten SchülerInnen“ demotivieren, während den „guten SchülerInnen“ signalisiert wird, sie müssten sich nicht mehr anstrengen. So würden um ei- ner unnützen Pseudoobjektivität willen Potenziale verschenkt. Der Widerspruch zwischen diesen Positionen konnte nur mühsam geglättet werden. In einem Arbeitspapier aus dem Workshop zur Laoborschule Bielefeld wurde zwar der Reformpädagoge Hartmut von Hentig mit seinem berühmten Satz zitiert: „Die Menschen stärken – die Sachen klären!”, gleichrangig daneben stand aber auch das neoliberale Mantra der extrinsischen Motivation: „Leistung muss sich lohnen!” Der Versuch, hier Kompatibilität herstellen zu wollen, konnte nur misslingen. Die sehr fruchtbaren Diskussionen in den Workshops führten zu zahlreichen wichtigen Fragen, zum Beispiel: Welche gesellschaftliche Funktion soll Schule haben? Führt die Individualisierung des Lernens zu einem Verlust der solidarischen Bezugnahme? Führt „eigenverantwortliches Selbstmanagement“ zu erdrückendem Ernst und macht Widerspruch unmöglich? Wieso ist es Bremer Gymnasien nicht erlaubt, auf Noten zu verzichten? Wie kann man Inklusion erreichen, wenn nicht einmal die Überwindung der auf Konkurrenz zielenden Ziffernnoten realistisch sein soll? Bei der von Manfred Diekenbrock moderierten Podiumsdiskussion (Foto S. 8) einigten sich Dorothea Schäfer, GEW-Landesvorsitzende NRW, Werner Kerski, GGG NRW, Gisela Gravelaar, Grundschulverband, und Hannah Gnech, LandesschülerInnenvertretung NRW, auf einen Minimalkonsens: Man wünschte sich nach Bremer Vorbild, dass Schulen auf eigenen Wunsch bis zur Klasse 8 notenfrei arbeiten dürfen. Dorothea Schäfer ergänzte, dass der zusätzliche Aufwand nicht ohne Entlastung auf die LehrerInnen abgewälzt werden dürfe. Weiter reichende Forderungen der Schülervertreterin wurden als zu kontrovers eingestuft. Trotz aller Bescheidenheit der Wünsche wiegelte Podiumsteilnehmer Ludwig Hecke, Staatssekretär im MSW, ab: Man wolle den Wünschen der Mehrheit entsprechen und die sei eher mit einem bundesweiten Zentralabitur zu begeistern. Wenn das anders werden solle, müsse irgendjemand anfangen, dafür zu kämpfen. Zwar wurde Hecke für die bremsende Haltung des Schulministeriums gescholten, dennoch hatte er den entscheidenden Punkt angesprochen. Stefan Brackertz/Nicola Ruppik Stefan Brackertz Mitglied im Landesausschuss der Studierenden GEW NRW Nicola Ruppik Lehramtsstudentin an der Universität Köln a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 10 BILDUNG Entwicklungspotenziale entfalten Mehr Bewegung in die Kitas! Carla ist zwei Jahre alt. Sie entdeckt in der Turnhalle ihrer KiTa eine blaue Schaumstoffrolle. Sie läuft darauf zu und bewegt sie durch den Raum. Sie schiebt und stellt sie auf, rollt und schmeißt sich darauf, wird von der Rolle weiterbewegt und quiekt vor Freude. Sie rollt sich in den Nebenraum, fällt, kriecht auf dem Boden weiter. Sie versucht, auf der Rolle zu balancieren. Sie lernt dabei, dass sie etwas bewegen kann, sie verändert ihre Körperlage, orientiert sich im Raum, schätzt die Entfernung bis zur nächsten Wand ein. Sie misst ihre Kräfte, stützt sich, balanciert und hält das Gleichgewicht, sie spannt ihre Muskulatur an und entspannt sich, freut sich über ihr geglücktes Handeln und steht nach kleinen Stürzen wieder auf. Das alles ist ihr nicht bewusst und passiert beiläufig. Sie lernt in der spielenden Auseinandersetzung mit dem Gegenstand und mit sich selbst. Die Spielszene lässt den natürlichen Drang zur Bewegung und die Lebensfreude von Kindern erkennen. Über Bewegung erschließen sich Kinder ihre Umwelt; sie entdecken Neues, erwerben körperliche, kognitive und soziale Kenntnisse und entwickeln sich weiter. Die Möglichkeiten, sich auszuprobieren, Raum zur Verfügung zu haben, Bewegungssituationen zu gestalten, sollten allen Kindern zugänglich sein. Dies ist jedoch nicht immer gegeben. Viele Kinder wachsen heute in anregungsarmen Umgebungen auf: In zu kleinen Wohnungen, in denen der Mediengebrauch an Bedeutung gewinnt, in denen zu wenig SpielpartnerInnen und Material vorhanden sind, kann der Bewegungsdrang der Kinder verloren gehen und wichtige Erfahrungen aus erster Hand können auf der Strecke bleiben (Schmidt, 2008, S. 45 ff.) Gegenwärtig benötigt jedes fünfte Kind eine gezielte Bewegungstherapie. Physisch und psychisch fit bleiben durch Bewegung Damit möglichst viele Kinder durch Bewegung nicht nur physisch, sondern auch psychisch fit werden und bleiben, ist es wichtig, Bewegung in die Kindertageseinrichtungen zu bringen und den Blick auf eine langfristige gesundheitliche Perspektive zu richten. Über Bewegung kann es gelingen, die Entwicklungspotenziale jedes einzelnen Kindes bestmöglich zu entfalten. Dieses Fundament wird in den ersten sechs Lebensjahren aufgebaut. Der Entwicklungsraum für Kinder entsteht jedoch nicht von selbst, er muss sinnvoll gestaltet werden. Es ist wichtig, den Kindern Raum zu geben, Impulse zu setzen und durch eine anregende Umwelt dazu beizutragen, dass Kinder sich selbst erfahren, ein Gefühl für sich, ihre Mitmenschen und Umgebung entwickeln. Das pädagogische Personal kann das Bewusstsein für Bewegung schärfen. Bewegungsanlässe werden gesucht und gefunden, Innenund Außenbereiche in den Einrichtungen können so gestaltet werden, dass sie zur Bewegung anregen, multifunktional nutzbares Mobiliar kann eingeführt, Bewegungsmaterial erweitert, Bewegungsspiele inszeniert werden. „Kinder sind von sich aus aktiv und bewegen sich gern – nicht, weil damit ihre Muskeln aufgebaut und ihre Gehirnfunktionen trainiert werden, sondern weil es schön, lustvoll und spannend ist, zu springen, zu rennen, zu schaukeln und sich zu drehen.“ (Zimmer, 2006, S. 7). Den Kindern werden Gelegenheiten geboten, spielerisch Erfahrungen mit Materialien, mit SpielpartnerInnen, mit sich selbst machen zu können und so auch ganz bewusst Neues zu lernen. „Um diese Ziele zu verwirklichen (…), ist es zum einen notwendig, die Erzieherinnen für die Bewegungsbedürfnisse der Kinder zu sensibilisieren und ihre Kompetenz, kindgerechte Bewegungsförderung mit den Kindern durchzuführen, zu steigern. Zum anderen muss dafür Sorge getragen werden, dass den Kindern vermehrt Gelegenheit zu vielfältigen Bewegungsaktivitäten eingeräumt wird (…).“ (Krombholz, 2005, S. 14). Modellprojekt „Kinder bewegen” In (zertifizierten) Bewegungskindergärten wird das Prinzip der Bewegungserziehung im pädagogischen Konzept festgeschrieben und in der täglichen Durchführung in offenen oder angeleiteten Bewegungsangeboten umgesetzt. In Essen gibt es vier zertifizierte Bewegungskindergärten des Landessportbundes NRW (Stand Juli 2011). Neben Sonderausbildungen des pädagogischen Personals (Leitung und eine pädagogischen Fachkraft besitzen die Übungsleiter-B-Ausbildung) sollte jede Einrichtung u. a. über einen geeigneten Bewegungs- bzw. Mehrzweckraum verfügen. Um gerade die Einrichtungen zu erreichen, die nur geringe räumliche und materielle Möglichkeiten haben und in denen Kinder mit besonderen Bewegungsbedarf sind, wird an der Universität Duisburg-Essen das Modellprojekt „Kinder bewegen“ in Kindertagesstätten im Essener Norden durchgeführt. Das Projekt ist auf eineinhalb Jahre angelegt und hat zwei Schwerpunkte. Zum einen geht es um die Ausgestaltung der Innen- und Außenbereiche mit dem Ziel, multifunktionale, innovative Bewegungsräume zu schaffen, die auch nachhaltig einen hohen Aufforderungscharakter haben. Zum anderen ist eine Betreuung durch zwei SportpädagogInnen vorgesehen, die helfen, die neuen Anschaffungen zu integrieren, die in den Einrichtungen aber vor allem aktiv unterstützend zur Verfügung stehen. Als Vorbereitung auf das Projekt wird eine spezielle, auf ErzieherInnen ausgerichtete Fortbildung (Basisfortbildung) mit dem Schwerpunkt Bewegungserziehung durchgeführt. Inhaltlich werden kindliche Entwicklung, elementare Alltagsbewegungen, Alltagsmaterialien, Spielen und die Schulung koordinativer Fähig- p us www.nds.gew-nrw.de Bewegungswerkstatt essen Projekt „Kinder bewegen” w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 keiten ergänzt durch Entspannung, Bewegung mit Musik, Rhythmus-Schulung, Ernährung, Bewegung und Sprache, Wahrnehmung und Bewegung abgehandelt. Da speziell in Kindergärten das Thema Aufsichtspflicht immer präsent ist, werden weitere Inhalte wie Wagnis/Risiko, Gestaltung von Innen- und Außenräumen, Grundlagen Sicherheit sowie allgemeine Rechtsfragen erörtert. Drei Grundbausteine bei der Kita-Arbeit Die intensive Hospitation- und Analysephase hilft, die unterschiedlichen Arbeitsweisen, Tagesabläufe, Arbeitsschwerpunkte und Besonderheiten der einzelnen Einrichtungen kennenzulernen und sowohl Positives hervorzuheben als auch Schwachstellen zu erkennen. Hier wird immer wieder deutlich, dass es bei der Arbeit in Kindergärten im Wesentlichen drei Grundbausteine gibt: Das Personal ist hier ganz deutlich an erster Stelle zu benennen. Denn auch das beste Konzept braucht eine professionelle Umsetzung. Hinzu kommen die räumlichen Gegebenheiten und das zur Verfügung stehende Material sowie jede Art von Kooperationen und Vernetzungen im Stadtteil. Es sagt sich so einfach „mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren“. Es gibt aber offensichtliche viele „Baustellen“. Eine vielfach beobachtet Situation ist beispielsweise: Eine Erzieherin bastelt mit drei Kindern. Zur gleichen Zeit toben zehn weitere Kinder völlig außer Rand und Band mit einer ohrenbetäubenden Lautstärke durch den Gruppenraum. Doch anstatt mit diesen zehn in den Bewegungsraum oder auf das Außengelände zu gehen, um deren offensichtlichem Bewegungsdrang nachzukommen, werden die tobenden Kinder zur Ruhe aufgefordert. Es wird empfohlen, das Angebot von Bewegungsstunden a) zu erhöhen bzw. erst einmal einzuführen und b) zu professionalisieren. Entgegen vielfacher Auffassung ist eine Bewegungsstunde kein Sportunterricht. Viel wichtiger als die Dauer ist die regelmäßige Durchführung. Jeden Tag mindestens eine Stunde an die frische Luft. Mit Kleingeräten, Fahrzeugen, Linien und weiteren Anregungssituationen enstehen Räume für bewegtes und soziales Lernen. Offene Bewegungsangebote verstärken die Kommunikation der Kinder und fördern die Motorik und somit auch die Sprachentwicklung. Um ErzieherInnen weiter für die Bewegungserziehung zu sensibilisieren, gibt es im weiteren Projektverlauf die Möglichkeit, die genannte Basisfortbildung zu absolvieren sowie an der darauf aufbauenden Fortbildung Bewegungserziehung im Kleinkind- und Vorschulalter teilzunehmen. Oberstes Ziel ist dabei ein qualitativ hochwertiges Mehr an Bewegung in den Kitas für unsere Kinder. Ellen Köttelwesch/Johannes Völlm Literaturhinweise Krombholz, H. (2005). Bewegungsförderung im Kindergarten. Ein Modellversuch, HofmannVerlag, Schorndorf Schmidt, W. (2008). Sozialstrukturelle Ungleichheiten in Gesundheit und Bildung – Chancen des Sports. In W. Schmidt, R. Zimmer & K. Völker (Hrsg.), Zweiter Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht, Schwerpunkt: Kindheit (S. 43-61), Hofmann-Verlag, Schorndorf Zimmer, R. (2006). Alles über den Bewegungskindergarten, Herder-Verlag, Freiburg, Basel, Wien Zimmer, R. (2007). Braucht Bildung Bewegung? Früh übt sich, wer nicht sitzen bleiben will! In: I. Hunger & R. Zimmer (Hrsg.), Bewegte Kindheit: Bewegung, Bildung, Gesundheit (S. 23-29), Hofmann-Verlag, Schorndorf Ellen Köttelwesch Arbeitsbereich Sportpädagogik/Sportdidaktik Lehrkraft für besondere Aufgaben Johannes Völlm Arbeitsbereich Sportpädagogik/Sportdidaktik Wissenschaftliche Hilfskraft Projekt „Kinder bewegen” 11 Frühjahrstagung der GEWSportkommission NRW 26. April 2012 18.30 bis 20.30 Uhr GEW-Landesgeschäftsstelle Essen, Nünningstraße 11 Der GEW-Bildungskongress 2011 und die Nationale Bildungsberichterstattung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) belegen: Bildung durch Sport ist noch nicht genügend in den Köpfen. Die Frühjahrestagung beschäftigt sich deshalb mit diesem Thema. Moderation: Norbert Müller, Stellvertretender Landesvorsitzender der GEW NRW Aus dem Programm: 1. Jahresbericht 2011 (Günter Hoffmann) 2. Vorstellung des Kindergartenprojektes Uni Duisburg/Essen: „Kinder bewegen“ (Ellen Köttelwesch/Johannes Völlm/Jan Pfundner) 3. „Bewegtes Lernen in der Schule“ – Thema für eine schulinterne Lehrerfortbildung? (Michael Fahlenbock, Präsident des Deutschen Sportlehrerverbandes NRW) 4. Ausblick auf inhaltliche Schwerpunkte und Aktivitäten 2012: Schulisches Wettkampfwesen „Jugend trainiert für Olympia“; Organisationsgrad von Kindern und Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten in Sportvereinen; Kampagne „Familiensport“; Doping; Bildungsveranstaltungen der GEW. Die Schwerpunkte „Organisationsgrad“, „Familiensport“ und „Bildungsveranstaltungen“ zielen auf SchulsportvertreterInnen und ErzieherInnen. Kolleginnen und Kollegen, die Interesse haben, an einem der genannten oder weiteren Themen in der GEW-Sportkommission mitzuarbeiten, sind herzlich willkommen. Anmeldungen bitte an: Günter Hoffmann, Vorsitzender der Sportkommission GEW NRW, E-Mail: gghoffmann@gmx.de, Informationen: Tel. 02053-923750. a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 12 BILDUNG Wie sieht die Zukunft der Lehrkräfte an Hauptschulen in NRW aus? Personalkonzept mit neuen Perspektiven Durch demographische Entwicklungen und politische Entscheidungen verändert sich die Schulstruktur in NRW. Die Veränderungsprozesse gehen seit langer Zeit hauptsächlich zu Lasten der Hauptschule und ihrer Lehrkräfte. Durch die geringer gewordene Nachfrage gerieten und geraten immer mehr Schulen in die Einzügigkeit. Schulschließungen nehmen Jahr für Jahr zu. Verschärft wird dieser Prozess durch die verstärkte Errichtung von Gesamt- und Sekundarschulen. Für die Fachgruppe Hauptschule der GEW liegt in dieser Veränderung und dem drohenden Ende der Schulform Hauptschule auch die Chance eines Neuanfangs, für den Perspektiven entwickelt werden müssen. p us www.nds.gew-nrw.de Website des GEW-Fachgruppenausschuss Hauptschule MSW: Leitlinien für personelle Maßnahmen bei der Auflösung von Schulen Gute Arbeitsbedingungen: Die Schulaufsicht ist gefragt Die Hauptaufgabe liegt nun bei der Schulaufsicht der Bezirksregierungen. Sie muss den vorgegebenen Rahmen so nutzen, dass für alle Beschäftigten einvernehmliche und sozialverträgliche Lösungen gefunden werden. Neue Chancen für die Beschäftigten Die vorgelegten Leitlinien stellen ein für einen längeren Zeitraum angelegtes Rahmenkonzept dar. N Für Inhaber des Lehramtes Sek. I oder Grund-/Haupt-/Realschule (GHR) besteht die Möglichkeit der Bewerbung auf A-13Stellen auch an anderen Schulformen.* Mit der Verabschiedung der Leitlinien ist unsere Arbeit aber nicht beendet. Es geht auch um die Stellenausstattung an den zukünftigen Sekundarschulen, um klare Regelungen für die weitere Verwendung der Hauptschulschulleitungen, der Fachkräfte für Schulsozialarbeit und weiterer an Hauptschulen tätigen Gruppen. Besonders in den neuen Sekundarschulen können die Lehrkräfte der auslaufenden Hauptschulen eine neue Heimat finden. Voraussetzung dafür ist aber ein schlüssiges Personalkonzept, in dem klare Regelungen zum Übergang der Beschäftigten vereinbart werden. Die Fachgruppe Hauptschule hatte dafür im Jahr 2011 „Eckpunkte zur Hauptschulentwicklung“ (siehe nds 7/8-2011, S. 15) erarbeitet und dem Schulministerium (MSW) zugeleitet. Zum Ende des letzten Jahres hatte Schulministerin Löhrmann im Hauptpersonalrat Hauptschule zugesagt, ein Personalkonzept für die Beschäftigten an Hauptschulen, die geschlossen werden oder auslaufen, zu erarbeiten. Nach intensiven Gesprächen wurden dann Leitlinien für Personalmaßnahmen zwischen dem MSW, der GEW, dem VBE und dem Hauptpersonalrat Hauptschule vereinbart. Diese Leitlinien wurden vor wenigen Tagen den Hauptschulen per Schulmail bekannt gemacht und sind auch im Bildungsportal zu finden. auch die Versetzung an eine andere Schule in Frage. Dabei sind die rechtlichen Vorgaben zu beachten, Foto: Bert Butzke In den Sekundarschulen können Lehrkräfte der auslaufenden Hauptschulen eine neue Heimat finden. Dafür ist aber ein schlüssiges Personalkonzept notwendig. Die wichtigsten Punkte daraus sind: N Frühzeitige Information der Betroffenen durch die Schulaufsicht, N Erstellung eines Stufenplanes, N Versetzung vor Neueinstellung, N Einsatzmöglichkeit an allen Schulen der Sekundarstufe I, N Geeignete Fortbildung für Schulformwechsler zur Vorbereitung auf die veränderten Anforderungen, Da es aber trotz aller anstehenden Veränderungen noch weiterhin Hauptschulen in nennenswerter Zahl geben wird, ist es auch unsere Aufgabe, an diesen Schulen gute Arbeitsbedingungen zu sichern. Bestehende Forderungen, wie z.B. die Einrichtung einer Stellenreserve, müssen weiterhin im Blick bleiben. Hans-Wilhelm Bernhard Anmerkung * Dieses Lehramt ist für LehrerInnen mit G/HLehramt oder Primarstufen-Lehramt durch eine dienstliche Beurteilung mit Unterrichtsbesuch und einem Kolloquium zu erreichen. Für die Weiterarbeit in der Sek I ist das nicht zwingend, aber sehr zu empfehlen, da diese Möglichkeit nach dem LABG nur bis 2015 besteht. Hans-Wilhelm Bernhard Vorsitzender der Fachgruppe Hauptschule der GEW NRW N Für Schulleitungen kommt sowohl die Bewerbung auf ausgeschriebene Stellen als w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 13 Eine inklusive Schule betrifft die ganze Gesellschaft: Was für eine Gesellschaft wollen wir? Am 16. August 2011 starb Rainer Domisch. Alle, die sich in den vergangenen Jahren in Finnland über das dortige Schulsystem informiert haben, dürften dabei auch mit ihm zusammengekommen sein, denn er war maßgeblich an der Durchführung der finnischen Schulreform beteiligt. Aber auch hierzulande war er auf sehr vielen Bildungsveranstaltungen zum Thema Schulentwicklung und gemeinsames Lernen ein gefragter Gesprächspartner. Im Februar 2012 ist sein Buch „Niemand wird zurückgelassen. Eine Schule für alle“ erschienen, das in Zusammenarbeit mit der Kölner Politik- und Erziehungswissenschaftlerin Anne Klein entstanden ist. Rainer Domisch war in den 1970er Jahren über den Auslandsschuldienst nach Finnland gekommen und dort an dem Prozess der Schulumgestaltung von Beginn an beteiligt. Spätestens nach PISA wurde er dann zu einem gefragten Experten für inklusive Schulformen und Methoden, auch in Deutschland. Sein eigenes Resümee zu diesen Erfahrungen fällt eher kritisch aus. So sehr ihn das große Interesse an dem finnischen Bildungssystem freute, so irritiert war er darüber, als er feststellen musste, dass in Deutschland nur sehr zögerlich und unsystematisch Konsequenzen aus den gewonnenen Erkenntnissen gezogen wurden. Bildung als Menschenrecht Das Buch „Niemand wird zurückgelassen. Eine Schule für alle“ kann wohl als ein bildungspolitisches Vermächtnis von Rainer Domisch angesehen werden. Ganz sicher ist es eine wichtige Orientierungshilfe in der aktuellen Inklusionsdebatte in NRW. Auf über 230 Seiten wird nicht nur das „finnische Modell“ erläutert und der Frage nach den Konsequenzen aus PISA nachgegangen. Vielmehr handelt es sich um den dringenden Appell, Schule auch bei uns zu demokratisieren. „Das Buch richtet sich nicht primär an ExpertInnen, sondern an eine an Bildung interessierte Öffentlichkeit“, so die Ko-Autorin Anne Klein. Sie plädiert dafür, die Grundannahme, dass Menschen grundsätzlich gerne lernen und „nur“ die angemessenen Bedingungen dafür geschaffen werden müssen, zum Ausgangspunkt zu machen. Klein und Domisch kritisieren, dass es dringend zu Verbesserungen im deutschen Bildungssystem kommen muss, dass „aber wenig geschieht, außer kleineren Reformen, die Grundsatzfrage war: Welche Gesellschaft wollen wir und was für eine Art von Schule ist dafür die sinnvollste?“ Anne Klein auf die Frage, wie es in NRW weitergehen sollte: „Bedarfsorientierung ist für mich ein Stichwort. Dabei muss auch klar werden, dass ‘Inklusion’ nicht automatisch ‘eine Schule für alle’ bedeutet. Der Inklusionsprozess muss partizipativer gestaltet werden. Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler müssen einbezogen werden. Ein Moratorium könnte helfen, Zeit zu gewinnen für eine vernünftige Einführung der Inklusion.“ Guido Schönian Mitglied im Ausschuss junge GEW NRW und Mitglied der GEW Köln Zum Weiterlesen Anne Klein, Rainer Domisch Niemand wird zurückgelassen Eine Schule für Alle Erscheinungsdatum: 27.02.2012 240 Seiten, 16,90 Euro, Hanser Verlag ISBN 978-3-446-23878-7 kaum verhohlene Finanzeinsparungen sind“. Dabei werden mit der geplanten Einführung der Inklusion möglicherweise Weichen für eine Entwicklung gestellt, die nicht nur Schule, sondern die ganze Gesellschaft betreffen. Beispielhaft nimmt Klein Bezug auf die finnische Debatte: „Unabhängig von der Parteienzugehörigkeit wurde dort das alte, selektive Schulsystem als Mangel empfunden. Man wollte einfach die Eingliedrigkeit. Es wurde damals auch der Vergleich zum Drei-KlassenWahlrecht gezogen und die Frage gestellt, welchen Sinn drei unterschiedliche und nebeneinander herlaufende Schulformen haben. Wenn also umgekehrt die Gesellschaft nicht dreigeteilt und dies durch die Schule vorbereitet werden soll, dann müsste ein anderes Bildungssystem die Folge sein. Die mittendrin e.V. (Hrsg.) Eine Schule für alle: Inklusion umsetzen in der Sekundarstufe 359 Seiten, 26,90 Euro, Verlag an der Ruhr, ISBN 978-3-8346-0891-8 Das Thema der inklusiven Schulform wirft angesichts des bestehenden Schulsystems in Deutschland viele Fragen auf. Dass es auch in der Sekundarstufe erfolgreich sein kann, zeigt dieser Ratgeber. Denn es gibt Schulen, die den inklusiven Ansatz bereits erfolgreich verwirklichen. Wie diese die schulischen Strukturen, das Lernen, das soziale Miteinander der Schüler und auch die Vernetzung der Pädagogen organisieren, davon berichtet das Buch. Se a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 14 BILDUNG Einladung Gewerkschaft Erziehung und Wissen Fachkongress Anmeldezahlen für das Schuljahr 2012/13 weisen den Weg Sekundarschulen vor dem Start Neue Schulen – Neue Chancen – Neue Perspektiven Das Ergebnis bei den Anmeldungen zum Besuch der weiterführenden Schulen überrascht kaum: Der Run auf die Gymnasien und die Gesamtschulen hält an, besonders Gesamtschulen sind vielerorts überbucht. In Mönchengladbach mussten 400 Kinder abgewiesen werden, in Münster wollen 266 statt der geforderten 100 Kinder auf die neue Gesamtschule. Auch die Sekundarschulen sind vielerorts gefragt und werden ihre Arbeit zum Sommer aufnehmen. Erster Sekundarschultag Beliebt – der direkte Weg zum Abitur spektive für Schülerinnen und Schüler, für Eltern und für Kolleginnen und Kollegen haben, von größter Bedeutung. Für die GEW ist vorrangig: Oberhausen N Sekundarschulen müssen gemeinsames Lernen in integrativer Form bis Klasse 10 ermöglichen. Infos und Anmeldung im Internet: Auch wenn die Gesamtschulen in Rheinbach und Alfter sowie die Sekundarschulen in IssumKerken, Lichtenau, Preußisch-Oldendorf, Wilnsdorf, Stolberg und Arnsberg (3) nicht genügend Anmeldungen verzeichnen konnten und deshalb nicht an den Start gehen, ist mit 42 neuen Sekundarschulen und 19 neuen Gesamtschulen die Tendenz bei Eltern deutlich, eine integrative Schule für ihr Kind zu wählen mit der Möglichkeit, nahtlos zum Abitur zu gelangen. Die beiden Sek. I-Schulformen des gegliederten Schulsystems – Haupt- und Realschule – mussten zum Teil deutlich niedrigere Anmeldezahlen hinnehmen. Für die sechs verbliebenen Hauptschulen in Essen entschieden sich gerade noch 85 Kinder und damit weniger als die Hälfte des Vorjahres (206). An den Essener Realschulen meldeten sich mit 943 Kindern 235 weniger an als im letzten Jahr. Von der großen Zahl an Absagen bei Gesamtschulen werden Haupt-, Real- und Sekundarschulen im Nachgang profitieren. Das Wahlverhalten der Eltern hat eine deutliche Änderung der Schullandschaft vor Ort zur Folge und damit auch wesentliche Auswirkungen auf den Arbeitsplatz der Kolleginnen und Kollegen in den einzelnen Schulformen. Auf das Übergangsmanagement kommt es an! Mit der Gründung von Sekundarschulen ist die Frage, worauf es jetzt bei der Gestaltung der neuen Schulen ankommt, damit sie eine Per- p us www.nds.gew-nrw.de Beratung durch GEW-Personalräte Programm des GEW-Sekundarschultages und Anmeldeinfos N Sekundarschulen müssen Professionen aller Schulformen im Kollegium abbilden, um die Vermittlung und Vorbereitung aller möglichen Abschlüsse nach außen sichtbar zu machen. N Sekundarschulen müssen die Eltern aller Kinder ansprechen, sie dürfen nicht nur als Zusammenlegung von Haupt- und Realschule verstanden werden. Die besondere Verantwortung der Personalräte Für Personalräte ergibt sich eine besondere Verantwortung, sowohl bei der Interessenvertretung der Kolleginnen und Kollegen an den auslaufenden Schulen als auch an den neu gegründeten (Sekundar-)Schulen. Es müssen Übergangs- und Personalkonzepte für alle beteiligten Schulformen eingefordert, erarbeitet und deren Umsetzung begleitet werden, in denen unter anderem Richtlinien für die Versetzungsverfahren, die Besetzung der Schulleitungsstellen und den Gebrauch von personalwirtschaftlichen Instrumenten wie Abordnung und Teilabordnung festgeschrieben werden. Für Kolleginnen und Kollegen, die bis zum Schluss an einer auslaufenden Schule bleiben, sollte ein wunschgemäßer Übergang zu einer anderen Schule geregelt werden. Bei Fragen und Problemen sollten Kolleginnen und Kollegen deshalb unbedingt die Beratungskompetenz der Personalräte in Anspruch nehmen. Es kommt jetzt auch darauf der GEW Nordrhein-Westfalen Mittwoch, 9. Mai 2012 www.sekundarschule.gew-nrw.de an, dass betroffene Kolleginnen und Kollegen schnell Klarheit über ihre berufliche Zukunft bekommen. Erster GEW-Sekundarschultag in Oberhausen Am 9. Mai veranstaltet die GEW NRW ihren ersten GEW-Sekundarschultag in Oberhausen, auf dem neben inhaltlichen und konzeptionellen Fragestellungen auch der Aspekt der Arbeitsbedingungen für Kolleginnen und Kollegen diskutiert werden soll. Das attraktive Programm und die kompletten Anmeldeinformationen finden Sie auf der Homepage der GEW NRW. Am besten gleich einen Workshop aussuchen, anmelden und die Teilnahme sichern! Wir freuen uns auf Sie/euch! Maike Finnern .. ressen der „Fur die Inte d Kollegen n Kolleginnen u ie .. setzen sich d lrate ein “ GEW-Persona Maike Finnern Stellvertretende GEW-Landesvorsitzende NRW w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n PROGRAMM nschaft 09.30 Uhr Anreise/Anmeldung/Stehcafé Musik: Bläserklassen des Sophie-Scholl-Gymnasiums Oberhausen 10.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung Hans Wilhelm Bernhard, Cornelia Schiemanowski, GEW NRW 10.10 Uhr Grußworte Dorothea Schäfer, Vorsitzende der GEW NRW Klaus Wehling, Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen (angefragt) 10.20 Uhr Sekundarschulen gehen an den Start Referent: Rainer Michaelis, Ministerium für Schule und Weiterbildung 11.00 Uhr Workshopphase I 13.00 Uhr Mittagspause 13.45 Uhr Workshopphase II 15.45 Uhr Perspektiven Maike Finnern, stellv. Landesvorsitzende der GEW NRW 16.00 Uhr Ausklang bei Kaffee und Kuchen Workshopphase I Workshopphase II WS 1.1 Sekundarschule planen und gestalten – Kollegien von Anfang an einbeziehen Referent: Achim Körbitz, GEW NRW WS 2.1 Sekundarschule planen und gestalten – Kollegien von Anfang an einbeziehen Referent: Achim Körbitz, GEW NRW WS 1.2 Kommunale Schulentwicklungsplanung und Sekundarschulgründung: Zusammenwirken von Kommune, Schulen und Eltern Referent: Dr. Manfred Beck, Dezernent der Stadt Gelsenkirchen WS 2.2 Regionale Schulentwicklung und Gesamtschulneugründung: Zusammenwirken von Kommune, Schulen und Eltern Referent: Hans Schäfer, GEW NRW (angefragt) WS 1.3 Konzeptarbeit und Schulprogramm am Beispiel „Stadtschule Lübbecke“ Referent: Peter Römer, GEW NRW WS 2.3 Konzeptarbeit und Schulprogramm am Beispiel der Sekundarschule Bochum Referentin: N.N. WS 1.4 Übergangsmanagement: Berufliche Perspektiven der Kollegien der auslaufenden Schulen Referent: Hans-Wilhelm Bernhard, GEW NRW WS 1.5 Ganztag: Zwischen Betreuung und Ganztagsschule Referent: Manfred Paul, Schulleiter, Hauptschule Aretzstraße, Aachen (angefragt) WS 1.6 GU – Integrative Lerngruppe: Start mit inklusiver Perspektive von Anfang an in der Gemeinschaftsschule Rheinberg Referent: Heiner Morsch, Rektor der Gemeinschaftshauptschule Rheinberg und Gründungsmitglied der Gemeinschaftsschule Rheinberg WS 1.7 Lernen in heterogenen Gruppen mit 60 Minuten-Unterrichtsstunden. Wie geht das? Referent: Werner Kerski, GGG NRW WS 2.4 Übergangsmanagement: Berufliche Perspektiven der Kollegien der auslaufenden Schulen Referent: Hans-Wilhelm Bernhard, GEW NRW WS 2.5 Ganztag: Zwischen Betreuung und Ganztagsschule Referent: Manfred Paul, Schulleiter, Hauptschule Aretzstraße, Aachen (angefragt) WS 2.6 GU – Integrative Lerngruppen: Gute Erfahrungen machen Mut auf dem Weg zur Inklusion Referentinnen: Hildegard Krane, Städt. Realschule Stadtmitte, Mülheim; Marina Nuncic-Wennersbusch, Kompetenzteam Mülheim/R. WS 2.7 Lernen in heterogenen Gruppen mit 60 Minuten-Unterrichtsstunden. Wie geht das? Referent: Werner Kerski, GGG NRW WS 1.8 Individualisierung und Differenzierung – aber wie? Kooperatives Lernen erschließt neue Zugänge Referent: Ludger Brüning (angefragt) WS 2.8 Individualisierung und Differenzierung aber wie? Kooperatives Lernen erschließt neue Zugänge Referent: Ludger Brüning (angefragt) WS 1.9 Selbsteinschätzung, Lernentwicklungsgespräche und Portfolio als Instrumente der schüleraktivierten Leistungsbewertung Referentin: Heide Köhler, Wuppertal WS 2.9 Selbsteinschätzung, Lernentwicklungsgespräche und Portfolio als Instrumente der schüleraktivierten Leistungsbewertung Referentin: Heide Köhler, Wuppertal WS 1.10 Kooperation Sekundarschule – Berufskolleg. Individuelle Förderung und bruchlose Lernbiographien beim Übergang von der Schule in den Beruf und zur Hochschulreife Referent: Klemens Lüchtefeld, GEW NRW WS 2.10 Kooperation Sekundarschule – Gymnasium/Gesamtschule. Eröffnung einer sicheren Perspektive zum Abitur Referent: Uli Kriegesmann, GEW NRW, Uwe Lämmel, GEW NRW a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 16 BILDUNG Aktionswochen der globalen Bildungskampagne „Weltklasse: An die Stifte, fertig, los!” Bitten Sie die Kinder auf vorbereiteten Postkarten, die bei der GEW erhältlich sind: www.gew.de/Weltklasse_ An_die_Stifte_fertig_los.html, ihren Wunsch für alle Kinder dieser Welt zu malen oder mit anderen Mitteln auszudrücken. Jede Postkarte, jeder Beitrag ist eine wichtige Stimme. Alle Beiträge nehmen an einer Preisverlosung teil! eine adäquate Ausstattung bereit zu stellen, für regelmäßiges Essen zu sorgen und eine gesundheitliche Kontrolle sicher zu stellen. Immer noch haben mehr als 200 Millionen Kinder keinen Zugang zu frühkindlicher Bildung und Erziehung. Deren Zahl wird durch das schnelle Bevölkerungswachstum, vor allem in Ländern Afrikas südlich der Sahara, in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Besonders gering ist in den Ländern des Südens die Zahl der Mädchen und der Kinder mit Behinderung in frühkindlichen Einrichtungen. So selbstverständlich es klingt: Frühkindliche Bildung ist die Grundlage für die Zukunft eines Menschen, so wenig selbstverständlich ist die Umsetzung dieser Voraussetzung. Die frühe Kindheit ist eine besonders sensible Phase körperlicher, kognitiver, sozialer und emotionaler Entwicklung eines Kindes. Gesundheit und ausreichende Ernährung sind Grundlagen für Bildung. „The Big Picture – das große Bild” ist das weltweite Motto der diesjährigen Aktionswochen. In Deutschland ist unser Slogan: „Weltklasse: An die Stifte, fertig los!” Alle Kinder, Schützen und fördern Frühkindliche Einrichtungen sind nicht nur Bildungseinrichtungen im engen Sinne, sondern in mehrfacher Hinsicht ein Schutzraum. Sie bieten Schutz vor häuslicher Vernachlässigung oder Gewalt und können ein Ort der Geborgenheit in Krisengebieten sein. Die Globale Bildungskampagne setzt sich weltweit mit ihren jährlichen Aktionswochen für die Verwirklichung des Rechts auf Bildung ein. Auch wir in Deutschland fordern die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker auf, endlich den versprochenen Beitrag für Bildungsinvestitionen zu leisten. Hierfür ist es notwendig, ErzieherInnen gut auszubilden und ihnen ein gutes Gehalt zu zahlen, Das große Bild die sich an der Aktion 2012 beteiligen, sind Teil der Weltklasse. Wie das geht? Melden Sie sich als AktionsteilnehmerIn bei der Globalen Bildungskampagne an: www.bildungskampagne.org – dort können Sie auch Materialien und Stifte bestellen. Barbara Geier, Globale Bildungskampagene Norbert Hocke, GEW HV Die LandesschülerInnenvertretung Nordrhein-Westfalen (LSV) sucht eine/n Anzeige Mit weltweiten Aktionswochen vom 22. April bis 10. Juni 2012 will die Globale Bildungskampagne in diesem Jahr die Bedeutung der frühkindlichen Bildung hervorheben. Landesverbindungslehrer/in Aufgaben sind u. a.: N die Beratung der LSV bei ihren Diskussionen und ihrer praktischen Politik; N die Teilnahme an mindestens monatlichen Landesvorstandssitzungen am Wochenende sowie Landesdelegiertenkonferenzen (LDK) über drei Wochenenden im Jahr; N die tägliche Teilnahme an den intensiven Diskussionen im e-Mail-Verteiler; N die Begleitung des Landesvorstandes bei weiteren Terminen. Die Tätigkeit ist mit einer Stundenentlastung verbunden, eine Festanstellung als LehrerIn im Land NRW ist Voraussetzung. Die Position wird durch eine Nachwahl auf der LDK vom 11. bis 13. Mai 2012 in Oer-Erkenschwick besetzt. Erläuterung: Durch das Ausscheiden eines Landesverbindungslehrers ist eine Stelle frei geworden. Bei Interesse wenden Sie sich bitte entweder an das Landessekretariat (Tel. 0211330703) oder an eine/n der beiden derzeitigen LandesverbindungslehrerInnen Uwe Koopmann (uwekoopmann@gmx.de), Anke Venohr (AnkeVenohr@web.de) oder an Ulrich Frerichs (ufrerichs@alice-dsl.net) Ein vorheriges Gespräch ist auf jeden Fall wünschenswert. w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 17 Gedenken an die Opfer rechtsextremistischer Gewalt Schweigeminute mit breiter Beteiligung Zahlreiche Betriebe und Unternehmen, Verbände und öffentliche Verwaltungen sind dem gemeinsamen Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände zu einer Schweigeminute für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt gefolgt und haben ein „kraftvolles Zeichen der Verurteilung von Fremdenhass und Rassismus” gesetzt.. „Die von rechtsextremistischen Gewalttätern verübten Morde, Raubüberfälle und Anschläge erfüllen die Menschen in Deutschland mit Abscheu und Entsetzen. Wir trauern um die Opfer. Unser Mitgefühl gilt den Familien und Freunden, die geliebte Menschen verloren haben“, erklärte DGB-Vorsitzender Michael Sommer. Mit einer Schulmail hatte Schulministerin Sylvia Löhrmann die Schulen in NRW aufgefordert, sich an der Aktion zu beteiligen. Sie begrüße es, dass auch die Schulen des Landes an diesem Tag die Geschehnisse im Unterricht in geeigneter Weise aufgreifen und zu einer Schweigeminute innehalten. Auch die GEW unterstützte den Aufruf. Landesvorsitzende Dorothea Schäfer freute sich, dass kraftvolle Zeichen der Verurteilung von Fremdenhass, Rassismus und rechtsextremer Gewalt von den Schulen ausgingen und deutliche Zeichen für die Vielfalt und Offenheit Deutschlands gesetzt wurden. „Im Stillen gedenken wir der Opfer rechtsextremistischer Gewalt und sprechen ihren Familien und Freunden unser tief empfundenes Mitgefühl aus.“ DGB-Vorsitzender Michael Sommer zeigte sich von der Beteiligung auch an den NRWSchulen überwältigt und sprach von einem „deutlichen Signal gegen Rassismus“. Sommer warnte davor, nach der Feierstunde wieder zum Alltag überzugehen. Es sei die Pflicht aller, rechtsextremem Gedankengut entschieden entgegenzutreten. „Alte und neue Nazis haben in unserem Land nichts verloren. Ihre Straftaten müssen mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden“. Dies betreffe auch das Internet, wo nahezu ungestört menschenverachtende Propagan- p us www.nds.gew-nrw.de Mach’ meinen Kumpel nicht an e.V. Für Gleichbehandlung – gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ da verbreitet werden könne, betonte der DGBVorsitzende. Zwei Beispiele von vielen: Schule ohne Rassismus Foto: Uwe Koopmann Für die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Dormagen war wichtig, dass es sich am 23. Februar 2012 nicht um eine einmalige Aktion handelt. Als zertifizierte „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (SoR-SmC)” sieht sie ihren pädagogischen Auftrag auch darin, alles dafür zu tun, dass sich solche Schandtaten nicht wiederholen. Betroffen, aber auch zuversichtlich für die Zukunft stellte sich die Klasse 6 A zwischen die auf Halbmast gehissten Fahnen vor dem Schulgebäude (Foto oben). SchülerInnen der Antifa-Gruppe des 8. und 9. Jahrgangs des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums in Oberhausen hatten mit Unterstützung des Schulleiters Michael von Tettau für die 220 SchülerInnen eine Veranstaltung organisiert (Foto Mitte und unten). Die Jugendlichen riefen zur Solidarität mit den betroffenen Familien auf und erinnerten daran, dass es auch an ihrem Gymnasium SchülerInnen aus vielen Ländern und Kulturen gibt. Die Antifa-Gruppe besteht seit 20 Jahren. Die etwa 20 SchülerInnen treffen sich einmal in der Woche. Als „Courage-Schule” werden häufig Aktionen und Projekte gegen Rassismus durchgeführt. Klaus D. Lange Klaus D. Lange Mitglied der nds-Redaktion Fotos (2): Bert Butzke a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 18 THEMA Unterrichtsstörungen – was tun? Keine Erziehung ohne Beziehung meinsam zu erarbeiten und an Beispielen konkret zu machen, wo richtiges Verhalten endet und wo falsches anfängt. „Wir gehen leise durch das Schulgebäude” Dabei dürfen und sollten Regeln immer wieder auch überdacht und in Frage gestellt, manchmal auch für bestimmte Phasen ausgesetzt werden. Denn die meisten Regeln in der Schule sind nicht für sich allein genommen sinnvoll. Genausowenig wie Tempo 30 ortsunabhängig eine sinnvolle Geschwindigkeit wäre. „Wir gehen leise durch das Schulgebäude“ macht Sinn, wenn ich morgens nach Unterrichtsbeginn mit meiner Klasse in den Musikraum wechseln will. Wenn wir am Ende der zweiten Stunde und zu Beginn der großen Pause zurück gehen, um die Schuhe anzuziehen, bricht auf den Fluren das Chaos aus und dieselbe Regel wird absurd. Eine Regel kann also um 8.10 Uhr sinnvoll und um 9.30 Uhr unsinnig sein. Die Kinder sehen das und verhalten sich entsprechend. Wir sollten es ebenfalls tun. Foto: Bert Butzke Transparenz und Konsequenz im Umgang mit Regeln Wie schnell fahren Sie bei Tempo 30? Ein Gedankenexperiment: Wir nehmen ein Verkehrsschild Tempo 30, stellen es auf die Straße und beobachten, was passiert. In einem ersten Versuch stellen wir das Schild in ein Wohngebiet. Wir beobachten: 1. Kaum jemand fährt wirklich 30, die wenigen, die es tun, werden angehupt oder ausgelacht. 2. Die meisten fahren höchstens 40, also wohl immerhin langsamer, als sie es ohne das Schild täten. Offenbar liegt es uns Menschen nicht so sehr, Regeln ganz genau umzusetzen. Die erste Erkenntnis unseres Experiments betrifft die Erwartungshaltung, die wir Regeln und deren Umsetzung in der Schule entgegenbringen sollten. Wenn eine Regel von den meisten Kindern weitgehend befolgt wird, dann dürfen wir zufrieden sein. Mehr ist mit vernünftigen Mitteln nur sehr kurzfristig, nicht aber dauerhaft erreichbar. Stellen wir das gleiche Schild in einem zweiten Versuch auf die Autobahn. Wir beobachten: 1. Niemand fährt 30 km/h. 2. Viele schütteln den Kopf, die meisten aber fahren mit unverändertem Tempo weiter. Die zweite Erkenntnis: Offenbar hinterfragen Menschen vorgegebene Regeln, bevor sie entscheiden, ob sie sie umsetzen wollen. Und während der Sinn des Schildes im Wohngebiet den meisten Menschen einleuchtet, vermissen sie ihn auf der Autobahn. Auch Kinder hinterfragen Regeln Allerdings hinterfragen sie diese weniger als Erwachsene. Erstklässler nehmen viele Regeln so hin, wie sie von Erwachsenen vorgegeben werden. Je älter die Kinder werden, desto mehr hinterfragen sie den Sinn jeder Regel und machen ihr Verhalten davon abhängig. Über Regeln muss in der Klasse also schon aus diesem Grund so gesprochen werden, dass die Kinder ihren Sinn verstehen. Zur Klarstellung: Ich meine damit nicht, die Regeln ergebnisoffen auszudiskutieren. Ich meine aber auch nicht „Das seht ihr doch sicher alle ein.“ Gut geeignet finde ich, Regeln mit etwas Lenkung ge- Im Weiterbildungsprogramm des DGB-Bildungsswerkes werden Seminare zum Thema „Schwierige Kinder – Schwierige Klassen – Was tun, wenn’s brennt?” angeboten. Die nächste Weiterbildung findet im August statt (vgl. S. 32 dieser nds). Alle Angebote finden Sie unter: www. weiterbildung.gew-nrw.de In diesem Schwerpunkt werden ausgewählte Aspekte des Themas dargestellt. Zunächst werden die Überlegungen zum Umgang mit Regeln aus schulpraktischer Sicht fortgeführt. Dann beschreibt Dieter Ginuttis beispielhaft einen Schüler mit Verhaltensproblemen, wie sie bei vielen jungen Menschen zu finden sind, und schlägt mögliche pädagogische Hilfestellungen vor. Ruppert Heidenreich zieht aus seiner langjährigen Supervisionserfahrung den Schluss: Erziehungsschwierigkeiten spielen sich nicht nur in der Schule, sondern auch in der Familie und in der Gesellschaft ab. Nur wer sich Hilfe und Unterstützung holt, hat es leichter und kann etwas bewirken. Jens Bartnitzky Dr. Jens Bartnitzky Lehrer für Sonderpädagogik, arbeitet im Gemeinsamen Unterricht an Wittener Grundschulen; Lehrerfortbildungen. Infos: www.bartnitzky-burg.de w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 19 Wie man mit Ermahnungen zum Regelverstoß auffordern kann Ermahnen ist der natürliche Feind der Konsequenz Parkverbots-Schild und sagt: „Hab ich doch immer gesagt, dass Sie hier nicht parken dürfen!“ Auch der Hausmeister hat stets betont, dass man vor der Schule nicht parken darf. Trotzdem bleibt am Ende das Gefühl, unfair behandelt worden zu sein. Die regelmäßigen Ermahnungen des Hausmeisters ohne jede Konsequenz haben aus dem Parkverbot ein Eigentlich-Parkverbot gemacht. Und ein sprachgewandtes Kind würde so auch die Situation in dem Unterrichtsbeispiel erklären: „Eigentlich sollen wir leise arbeiten. Aber wenn wir mal zu laut werden, erinnert uns die Lehrerin einfach und wir werden wieder leiser.“ Und deshalb fallen die Kinder auch aus allen Wolken, wenn die Lehrerin am Ende plötzlich ausrastet. Foto: C. Speckin Wie viele Ermahnungen machen Sinn? Eine Lehrerin fordert ihre Klasse zum Arbeiten auf: „Aber leise!” Die Kinder starten auch mit leiser Arbeit, werden dann aber lauter. Die Lehrerin ermahnt freundlich: „Denkt daran: Wir arbeiten leise.“ Die Kinder werden wieder leise – für einige Minuten. Dann wird es wieder lauter. Dieses Spiel wiederholt sich noch einige Male. Am Ende reißt der Lehrerin der Geduldsfaden und sie wird selbst sehr laut: „Das klappt ja gar nicht heute! Wir hören jetzt hier auf! Ihr macht das alles zu Hause!“ Die Lehrerin war am Ende konsequent: Die Konsequenz hieß „Nacharbeiten zu Hause“, doch war dies für die Kinder nicht vorhersehbar. Für sie war es, als stelle ein Polizist eine Radarfalle für Tempo 30 auf, aber vorher kein entsprechendes Schild. Die Lehrerin hat also nichts für das Regelverhalten der Klasse erreicht. ZweiflerInnen dürfen jetzt anmerken, die Kinder hätten doch von vornherein gewusst, wie die Regel lautet und auch die Lehrerin habe nie etwas anderes kommuniziert als die Erinnerung an diese Regel. Eigentlich verboten, aber ... Stellen Sie sich ein anderes Beispiel vor: Sie haben Ihren ersten Tag an einer neuen Schule mitten in der Kölner Innenstadt. Sie fahren mit dem Auto hin, doch leider hat die Stadt es versäumt, Parkflächen für Lehrkräfte vorzusehen. Zwar gibt es direkt vor der Schule eine Fläche, auf der man gut parken könnte, aber dort ist es verboten. Bei der wievielten Ermahnung darf die Lehrkraft noch ernsthaft darauf hoffen, dass die Kinder die Regel nun wirklich umsetzen? Meine Beobachtung ist: nur bei der ersten. Spätestens die zweite Ermahnung müsste kombiniert werden mit einer Konsequenz- Genervt fahren Sie weiter, suchen und finden einen Parkplatz etwa einen Kilometer weiter, laufen zurück zur Schule und sehen, dass drei Kolleginnen ihre Autos auf der verbotenen Fläche vor der Schule geparkt haben. Auf Ihre Nachfrage kommt die Antwort: „Eigentlich darf man da nicht parken. Aber wir machen das immer so.“ Die meisten parken weiterhin dort, bis sie das erste Mal vom Hausmeister erwischt werden. Der ermahnt freundlich: „Sie wissen aber, dass Sie da nicht parken dürfen?” Vorsichtshalber parken Sie am Folgetag woanders, dann aber wieder auf der verbotenen Fläche, wie die anderen auch. So geht es mehrere Monate und während Sie sich mit jeder Ermahnung mehr an das Spiel gewöhnen, schwillt dem Hausmeister – von Ihnen unbemerkt – mit jeder Ermahnung der Hals, weil er sich nicht ernst genommen fühlt. Dann aber ist Ihr Auto eines Tages abgeschleppt. Und der Hausmeister weist auf das androhung: „Ich unterbreche jetzt zum zweiten Mal, weil es zu laut ist. Wenn ich es noch einmal tun muss, dann ... (z.B. wir brechen die Phase ab, ihr müsst die Aufgaben zu Hause bearbeiten).” Oder die Lehrkraft unterbricht die Arbeit und schimpft wie bei einem „Donnerwetter“. Spätestens die dritte Unterbrechung müsste dann wirklich mit einer Konsequenz einhergehen. a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 20 THEMA Integrationshelfer in einer ersten Klasse der Regenbogenschule in Moers. Der erhöhte individuelle Einsatz lohnt sich: Die authentischen Beziehungsangebote, die SchülerInnen bekommen, können sie positiv für sich nutzen. Die SchülerInnen können im Unterricht wieder mitarbeiten, erleben sich auch durch Leistungen als selbstwirksam und zeigen viele ihrer destruktiven Verhaltensweisen nicht mehr. Fotos: Bert Butzke Diese einfache Faustregel aber gilt nur für das Ermahnen von Gruppen! Bei der Arbeit mit einzelnen Kindern hingegen gilt das Prinzip der individuellen Förderung. Jacqueline, Chantal und Pascal Auch dazu ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, in Ihrer Klasse gilt folgende Regel zu fehlenden Hausaufgaben: Wer seine Hausaufgaben nicht hat, darf sie zum Folgetag nachmachen. Wenn sie dann noch fehlen, müssen sie während der Pause nachgearbeitet werden. Trotz dieser klaren Regel gibt es drei Kinder, die regelmäßig keine Hausaufgaben machen: Jacqueline, Chantal und Pascal. Jacqueline ist ein pfiffiges Kind. Sie denkt sich: „Die Lehrerin sagt, ich darf mir aussuchen, wann ich meine Hausaufgaben mache. Entweder heute oder morgen oder übermorgen in der Schule.“ Wenn nun die Sonne scheint, dann verschiebt Jacqueline ihre Hausaufgaben eben auf morgen. Das berücksichtigt exakt die vorgegebene Regel – wenn auch nicht ihre Intention. p us www.nds.gew-nrw.de Seminare von Dr. Jens Bartznitzky im Weiterbildungsprogramm des DGB-Bildungswerkes Bezirksregierung Detmold: Lehrerinnen und Lehrer in pädagogischen Grenzsituationen Jens Bartnitzky/Hans Brügelmann: „Schwierige Kinder” Bemerkenswert ist hier, dass die Regel Jacqueline förmlich daran hindert, ihre Hausaufgaben wie gedacht am ersten Tag anzufertigen, weil andere Dinge attraktiv sind. Eine geeignete individuelle Modifikation der Regel könnte so gehen: „Liebe Jacqueline, wie du weißt, kannst du dir aussuchen, ob du deine Hausaufgaben heute, morgen oder übermorgen in der Schule erledigst. Aber ab morgen musst du zusätzlich eine Extraaufgabe dazu anfertigen, sozusagen Zinsen auf die Hausaufgabenschuld zahlen.“ Chantal ist weniger pfiffig. Sie vergisst es zu Hause schlicht, in ihr Hausaufgabenheft zu schauen. Sie sitzt nun irgendwann während der Hofpause auf dem Flur und erledigt Hausaufgaben, die sie vorgestern nicht erledigt hat. Chantal hat keine Ahnung mehr, was sie vorgestern gemacht hat. Das bedeutet: Die Konsequenz erreicht Chantal nicht, weil sie keinen Zusammenhang zu ihrem Verhalten herstellen kann. Optimal wäre, wenn die Lehrerin abends gegen 18.00 Uhr bei Chantal vorbeikommen und die Hausaufgaben kontrollieren würde. Dann könnte sie sagen: „Jetzt kein Fernsehen, sondern Hausaufgaben nachholen.“ Völlig verständlich wäre natürlich, wenn sie das nicht tun möchte. Dennoch bleibt der Zeitpunkt der Kontrolle und der Konsequenzverkündung entscheidend. Deshalb sollte die Lehrerin morgens als erstes Chantals Hausaufgaben kontrollieren und – falls nötig – eine Konsequenz für denselben Tag ankündigen. Pascal schließlich macht nie Hausaufgaben. Aber Pascal arbeitet auch nie in der Schule. Er arbeitet überhaupt nicht. Wenn die Lehrerin ehrlich ist, verfolgt sie Pascals Hausaufgaben auch nicht mehr konsequent. Wie auch bei 40 nicht gemachten Hausaufgaben nach zwei Monaten? Wichtig ist hier festzustellen, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen keine Weiterentwicklung zu erwarten ist. Klug wäre, das als Regel zu formulieren, was ohnehin Tatsache ist: „Lieber Pascal, deine Hausaufgaben sind freiwillig. Du kannst sie anfertigen oder nicht. Ich freue mich über jede erledigte Hausaufgabe und sehe sie gerne nach, akzeptiere aber, wenn du dich entscheidest, sie nicht zu machen.“ Ein mühevoller Weg, aber: immerhin ein Weg Diese Veränderung nimmt Pascal das tägliche Erlebnis, seine Lehrerin um die Hausaufgaben zu betrügen und sie öffnet vor allem einen Horizont: Pascal ist ein Junge, der mehr Baustellen hat, als er je erfolgreich bewältigen kann. Wer Pascal helfen möchte, muss einige Baustellen schließen und andere verkleinern. Die Hausaufgabenbaustelle ist nun geschlossen. Die In-der-Schule-arbeiten-Baustelle wird nun verkleinert, die Anforderungen also reduziert, z.B. auf einen Satz oder eine Rechenaufgabe pro Stunde. Diese stark verkleinerte Anforderung darf die Lehrerin nun mit aller Konsequenz einfordern. Nun kann Pascal erstmals systematisch die Erfahrung machen, dass er die Erwartungen seiner Lehrerin erfüllen kann und dafür gelobt wird. Das ist der Start für seinen Weg zu einem Kind, das in der Schule und irgendwann vielleicht auch zu Hause arbeitet. Ein mühevoller Weg – gewiss, aber: immerhin ein Weg. Jens Bartnitzky w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 21 SchülerInnen, die Probleme machen, haben welche „Cool ist, wer viel Mist baut” Seit 20 Jahren arbeite ich als Sonderpädagoge integrativ mit „erziehungsschwierigen“ Kindern und Jugendlichen in Regelschulen. Dabei stelle ich fest, dass die Kolleginnen und Kollegen im Unterricht täglich die „prekären“ Problemlagen, die in unserer Gesellschaft existieren, gleichsam „all inclusive“ mitgeliefert bekommen, obwohl unser Bildungssystem derzeit noch weit von den notwendigen Veränderungen entfernt ist, die zur Realisierung einer „inklusiven Bildung“ zwingend notwendig wären. Peter, 14 Jahre, Hauptschule Klasse 7 Liest man Peters Akte (Name geändert), dann könnte man denken, Peter sei ein völlig autonomer, antisozialer, gewaltbereiter Jugendlicher, der sich mit allen destruktiven Mitteln durchzusetzen versucht. Aggressives, unflätiges und unverschämtes Verhalten, respektlos, nötigend, auch schlagend, provokativ, droht und stiehlt, ignoriert Lehreranweisungen, Verweigerung der Arbeitsaufnahme – Stichworte, mit denen unser Beispiel-Peter beschrieben werden kann. ten zu verstehen. Erst jetzt zeigen sich Peters unterschiedliche „Gesichter“. Neben seiner inszenierten Härte kann er auch vollkommen weich sein. Als wir ihn in einem gemeinsamen Gespräch mit seinem Fehlverhalten konfrontieren, beginnt er zu weinen. Es zeigt sich, dass er ein feines Gespür für authentisches Verhalten, für Ehrlichkeit und Gerechtigkeit hat. Auch im diagnostischen Einzelgespräch weint er, als es um seine familiären Belastungen geht. tern erlebt er als bedrohlich. Einerseits strebt er nach Normalität und Verlässlichkeit, andererseits hasst er alles, was seine Dominanz beeinträchtigt. Seine Eltern liebt er, empfindet sie aber nicht als konsequenten Halt. Zur Zeit orientiert sich Peter an der klaren Struktur seines Klassenlehrers und kann die authentischen Beziehungsangebote, die er bekommen hat, positiv für sich nutzen. Peter arbeitet im Unterricht wieder mit, erlebt sich auch durch Leistungen als selbstwirksam und zeigt viele seiner destruktiven Verhaltensweisen nicht mehr. Wer sich ändern soll, muss wissen wofür Es ist in der gemeinsamen pädagogischen Arbeit mit ihm gelungen, zunächst einmal mögliche konstruktive Verhaltensalternativen zu erarbeiten. Peter hat aber zwei Gesichter. Er kann nett sein, wechselt jedoch oft unvermittelt in ein aggressives, verletzendes und auch brutales Verhalten. Diese Unberechenbarkeit hat ihn in seiner Klasse zum Außenseiter gemacht. Eine fragwürdige „emotionale Heimat“ findet Peter nur bei delinquenten Jugendlichen, die in ihrer eigenen Wertekonstruktion antisoziales Verhalten als Stärke umdefinieren. „Cool“ ist, wer möglichst viel „Mist baut“. Für Peter wird die Überprüfung des sonderpädagogischen Förderbedarfs beim Schulamt beantragt. Aufgrund seiner Verhaltensprobleme hat er vom Unterrichtsstoff nichts mitbekommen, obwohl er über eine völlig normale Intelligenz verfügt. Peter muss die Klasse wiederholen. Orientierung und Verläßlichkeit Der Gemeinsame Unterricht, wie hier in Klasse 5 der Hauptschule Wegberg, erfordert zusätzlichen Personaleinsatz: Hauptschullehrer, Förderschulkollegin und Integrationshelfer (nicht im Bild) arbeiten gemeinsam in einer Klasse. Foto: Bert Butzke Im neuen Schuljahr trifft er auf einen Lehrer, den er zunächst „sehr streng“ findet. Diesen Kollegen lehnt Peter aber nicht ab, ihm liegt vielmehr sehr viel daran, ein gutes Verhältnis zu seinem neuen Klassenlehrer aufzubauen. Dieser Lehrer ist bereit, Peter in der allgemeinen Schule im Gemeinsamen Untericht (GU) zu fördern. Mittlerweile wissen wir, dass Peter in seiner Herkunftsfamilie zwar auch völlig normale Zeiten erlebt hat, dann aber die Arbeitslosigkeit und Krankheit seines Vaters, die Trennung seiner Eltern, den psychischen Zusammenbruch mit Suizidversuch der Mutter verkraften musste. Gemeinsam besteht nun die Möglichkeit, Peters Auffälligkeiten in Interaktionskontex- Peter sucht in seinem Verhaltenschaos nach Orientierung. Die Schwäche seiner El- Diese kann er praktisch realisieren. Er kann wiederentdeckte und bewusst gemachte Ressourcen für sich nutzen und erhält konsequentes Feedback sowohl über gelungene Versuche als auch über eher kontraproduktive Rückfälle in alte Verhaltensmuster. An diesem Punkt der gemeinsamen Arbeit werden positive Entwicklungen möglich. a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 22 THEMA Entscheidend dafür, dass Peter sich ausreichend stabilisiert, werden seine künftigen Erfahrungen sein. In seiner Wirklichkeit konnte er mit den alten Verhaltensmustern bestehen. Wer sich ändern will, muss auch wissen, wofür oder für wen. Veränderungen müssen in der Lebenswirklichkeit einen Sinn haben. Wie also werden seine beruflichen Chancen aussehen in einer immer noch äußerst exklusiven, gesellschaftlichen Wirklichkeit? Peters Beispiel ist völlig reduziert dargestellt, und es ist auch nicht besonders spektakulär. Peter ist einer von vielen aus dem schulischen Alltag. Aktuell haben wir es mit einer zunehmenden Zahl von Kindern und Jugendlichen zu tun, die nur sehr schwierig erreichbar sind. Frühkindliche Traumatisierung, das Fehlen von Erziehungs- und Bindungsgrundlagen in der familiären Erziehung, die gehirnverändernde Macht medialer Dauerberieselung (Stichworte: Battlefield, Modern Warfare, World of Warcraft, Durchfallmann oder „Schnell, schieß mir ins Gesicht“), Drogen, Mobbing, Gewalt, aber auch Angststörungen sind Dauerthemen. Eine sinnvolle Arbeit mit auffälligen Kindern und Jugendlichen ist eine der am stärksten belastenden Bedingungen des Lehrerberufes. Sie erfordert pädagogische Haltung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Wer Verantwortung übernimmt und Veränderungen herbeiführt, unterschreibt damit kein Schuldeingeständnis für die Probleme, die er angeht. In diesem pädagogischen Arbeitsfeld geht es nicht darum, die Rolle eines nur betroffenen, empathischen Zuschauers einzunehmen und auch nicht darum, wie praxisferne ExpertInnen es oft unterstellen, Kinder und Jugendliche „abzuschulen“. Wir können Hilfestellungen arrangieren, die es schwierigen SchülerInnen ermöglicht, „reelle und reale Chancen zu erhalten, zwischen Hölle auf Erden und Himmel auf Erden die Alltäglichkeit von Erde auf Erden zu erfahren und allmählich selbständig zu bewältigen“. Diese Arbeit kann in der allgemeinen Schule gelingen, gerät aber auch an Grenzen, die in einem schulischen Setting nicht mehr auffangbar sind. Dieter Ginnuttis Dieter Ginnuttis Sonderpädagoge an der Janusz-Korczak-Schule in Heinsberg Wenn Sanktionen nicht helfen Man muss diese Kinder mögen Fast mein ganzes Leben, privat und beruflich, haben mich Schülerinnen und Schüler mit Problemen und Schwierigkeiten begleitet. Ich habe sie aus verschiedenen Perspektiven und Rollen wahrgenommen. Heute zweifle ich, ob die Schülerinnen und Schüler schwierig sind oder ob nicht eher Rahmenbedingungen und Umstände für die Schwierigkeiten verantwortlich sind und eine angemessene Förderung erschweren. Was habe ich durch meine unterschiedlichen Perspektiven für den Umgang mit diesen Schülerinnen und Schülern gelernt? Und was können die heutigen Lehrkräfte in den Schulen davon gebrauchen? Das war 1968, ich war junger Lehrer an der gerade in NRW neu geschaffenen Hauptschule. Auf alles war ich vorbereitet, nur nicht auf 49 pubertierende Schülerinnen und Schüler, die mir alles abverlangten, mich persönlich herausforderten, die zu jeder Gelegenheit in die Klasse hineinriefen, die in der Enge des Raumes ihre Aggressionen auslebten, die ständig mit 1.000 Aktivitäten unter und über der Bank beschäftigt waren. Sanktionen (Strafarbeiten, Nachsitzen, Notendruck) funktionierten nur kurzfristig, waren aber langfristig wirkungslos. Schwierige Schülerinnen und Schüler? Oder was war schwierig? Erst nach und nach begriff ich, dass und warum die Sanktionen nichts veränderten. So veränderte ich meine Strategie: Ich ging hin und wieder mit einigen von ihnen zum Aachener Tivoli zum Fußball, ich konnte eine Gruppe motivieren, mit mir eine Schülerzeitung zu produzieren, wir führten mit viel Erfolg ein Theaterstück auf, nahmen am Karnevalszug der Schulen teil, machten mehrere Klassenfahrten. Damals entstand mein pädagogisches Credo: Keine Erziehung ohne Beziehung! Keine Erziehung ohne Beziehung Nach fünf Jahren Hauptschule studierte ich Sonderpädagogik, Fachrichtung Erziehungsschwierigenpädagogik. Danach Aufbau einer Schule für Erziehungshilfe (E), radikaler Wechsel der Bedingungen: sieben Schüler, eine Schülerin, Erstlese- und Schreibunterricht. Andreas saß am liebsten auf dem Schrank, er weigerte sich einfach, am Lese- und Schreibunterricht teilzunehmen und kasperte herum. Ich war schon froh, wenn er im Gruppenraum saß und mit Kopfhörern Musik hörte und nicht störte. Eines Tages setzte ich mich neben ihn, nahm die Fibel in die Hand, schlug wahllos eine Seite auf und sagte ihm: „Das heißt Oma!“ Er stieg auf mein Lernangebot ein. Fortan wiederholten wir das Ritual mit der Fibel jeden Tag, ihm gehörte täglich eine Viertelstunde mit mir im Gruppenraum. Er lernte trotz meiner eigenwilligen Methode innerhalb des ersten Schuljahres Lesen und Schreiben. War Andreas schwierig? Was hat gewirkt? E–Schüler? Mit denen kann ich es nicht! Später als „Fachleiter für E“ saß ich in einer Klasse, beobachtete Unterricht und besprach ihn anschließend mit den Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern (LAA). Ich merkte bald: Es gab LAA, die kamen mit ihren Schülerinnen und Schülern klar, es gab andere, die jedes Mal die schwierige Situation beklagten, die immer wieder mit denselben SchülerInnen die gleichen Konflikte hatten, die auf den unterschiedlichsten Wegen intervenierten, aber erfolglos blieben. Worin lag der Unterschied? Nachbesprechungen leitete ich oft mit der Frage ein: „Was hat Sie heute in Ihrem Unterricht positiv überrascht?“ Wenn ein Schüler besonders stark gestört bzw. den Unterricht erschwert hat: „Was mögen Sie an diesem Schüler gut leiden, der Sie heute so geärgert hat?“ Anfangs fanden LAA die Fragen verwirrend oder deplaziert. p us www.nds.gew-nrw.de Ruppert Heidenreich: Aus SupervisiorInnensicht – Wahrnehmung vorhandener Ressourcen und eine Kultur der Wertschätzung sind Schlüssel zur Schulentwicklung Ruppert Heidenreich: Leitfaden „Kollegiale Fallberatung” w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 23 z.B. eine notenfreie Bewertung erproben zu dürfen, wurden nur selten genehmigt. Chronische Unterbesetzung verhinderte individuelle Förderung. Lehrerinnen und Lehrer äußerten oft, dass sie sich von der Schulaufsicht allein gelassen fühlten. Manche Schule half sich mit Anträgen auf Ausschulung: eine Bankrotterklärung des Systems! Es musste gespart werden. Das war zwar volkswirtschaftlicher Unfug, weil jeder Euro, der hier und heute im Bildungssektor eingespart wird, morgen für die Sozialsysteme oder den Strafvollzug doppelt ausgegeben werden muss. Aber diesen politischen Entscheidungen steht die Schulaufsicht in aller Regel machtlos gegenüber. Mich beschäftigten damals unter anderem folgende Fragen: Wie kann man die Lehrerausbildung verändern, praxisnäher gestalten? Wie kommt man an Geld für Supervision? Welchen Fortbildungsbedarf haben Schulen? „Wenn ich endlich mal den Unterricht machen könnte, den ich geplant habe!“ Keine Erziehung ohne Beziehung: Man muss diese Schülerinnen und Schüler mögen, wenn man mit ihnen Unterricht machen will. Foto: Bert Butzke Aber die Botschaft war klar: „Wenn Sie nichts Positives an dem Schüler finden, haben Sie und er keine Chance miteinander.“ Man muss diese Schülerinnen und Schüler mögen, wenn man mit ihnen Unterricht machen will. Es reicht nicht, methodisch perfekt zu sein und den Medienkoffer gekonnt zu handhaben. Der Schulaufsicht sind oft die Hände gebunden Als Dezernent und später im Schulministerium sah ich wieder anders auf die „schwierigen“ SchülerInnen. Ich spürte den Druck der Schulen. Ihnen fehlten SozialpädagogInnen. Die Wartezeit beim schulpsychologischen Dienst betrug Monate, viele Anträge von Schulen, alternative Konzepte anzuwenden, Heute nun begegnen mir die „schwierigen Schülerinnen und Schüler“ als Supervisor und Coach. Lehrerinnen und Lehrer sind oftmals verzweifelt: „Wenn ich doch endlich einmal Ruhe in meiner Klasse hätte!“ „Wenn Sven doch endlich aus der Klasse raus wäre!“ Manchmal weinen sie einfach. Und sie erhoffen gute Ratschläge, Tipps, wie sich die Probleme mit den schwierigen SchülerInnen lösen lassen. Aber ich weiß, dass es Patentrezepte nicht gibt. Es geht darum, einen langen Atem zu haben, authentisch und konsequent den SchülerInnen zu begegnen, Fehler eingestehen zu können, ihnen Respekt zu zeigen und sie wertzuschätzen, sie ernst zu nehmen mit allen Konsequenzen und als LehrerIn dabei auszuhalten, dass sie manchmal den SchülerInnen als hart erscheinen. Wichtig ist, dass Lehrkräfte ein Forum haben, wo sie sich über Probleme austauschen können. Im Glücksfall sind dies die Schulleitung oder KollegInnen. Kollegiale Fallberatungen oder Supervision sind gute Möglichkeiten zu erfahren, dass man nicht ganz allein Probleme mir schwierigen Schülerinnen und Schülern hat und dass es Lösungen gibt. Es wäre notwendig, dass Schulleitungen und Schulaufsicht diese Möglichkeiten mit Nachdruck unterstützen. Es gibt auch brauchbare Bücher. Wenn es um Gewalt in der Schule geht, sind zwei Bücher von Haim Omer und Arist von Schlippe hilfreich. Die Autoren betonen in „Stärke statt Macht“ (Göttingen 2010) und „Autorität durch Beziehung“ (Göttingen 2004) eine deutliche Präsenz der Lehrkraft als eine Voraussetzung zur Gewaltprävention in Schule. Auch ein Perspektivenwechsel kann helfen In der Supervision, in der kollegialen Fallberatung lernt man im Perspektivenwechsel auch die Sicht der SchülerInnen kennen. Ihr Handeln hat eine innere Logik. Wenn ich sie einigermaßen verstehe, kann ich besser intervenieren und Veränderungen anbahnen. Dabei tut es manchmal gut, sich an die eigenen Erziehungsschwierigkeiten zu erinnern. Wie oft hat mir beim Einfühlen in die Situation einer Schülerin/eines Schülers geholfen, dass ich mit 15 wegen schlechten Betragens von der Schule geflogen bin, dass ich damals sowohl stolz darauf war, „dass die Typen mich nicht klein gekriegt haben“, dass ich aber auch allein war und nur dem Einsatz meines Vaters verdanke, dass ich eine andere Schule in NRW besuchen durfte. Gerade in schwierigen Situationen brauchen diese Schülerinnen und Schüler Menschen, auf die sie sich verlassen können und die zu einem halten. Mein Fazit: Nicht die SchülerInnen allein sind schwierig. Die Erziehungsschwierigkeiten spielen sich im ganzen System ab. Und dazu gehört in jedem Fall die Familie, die eigene Biografie, das System Schule und seine Rahmenbedingungen als System im System, die Lehrerinnen und Lehrer, die Leistungserwartungen der Gesellschaft an SchülerInnen, Schule, Ausbildung und Studium und die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Weder Supervision noch kollegiale Fallberatung können das System verändern. Aber jede Lehrerin/jeder Lehrer kann sich verändern! Wer sich Hilfe und Unterstützung holt, hat es einfacher. Und vielleicht ändert sich dadurch auch das System – nach und nach. Ruppert Heidenreich Ruppert Heidenreich MR i.R., MSW NRW; zuvor Sonderschullehrer für Erziehungsschwierige; derzeitige Arbeitsfelder: Supervision, Coaching, Moderation, Mediation, Kommunikations- und Selbsterfahrungstrainings a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 24 ARBEITSPL ATZ Einladung zum Landesangestelltentag 2012 der GEW NRW Wie weiter mit L-EGO? Die GEW veranstaltet am 5. Mai 2012 in Bochum unter dem Motto „Gerecht geht anders: Gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit” einen landesweiten Angestelltentag. Sie will an diesem Tag gemeinsam mit angestellten Kolleginnen und Kollegen gegen die Blockadepolitik der öffentlichen Arbeitgeber ein starkes Signal setzen und deutlich machen, dass sie die ungerechte Bezahlung von angestellten Lehrkräften und damit den zementierten Zustand „Lehrkräfte zweiter Klasse” in den Lehrerzimmern nicht nicht länger hinnehmen will und an ihrem Ziel einer tariflichen Eingruppierung angestellter Lehrkräfte weiterhin festhält. Aus den sächsischen Erfahrungen lernen Der 8. März 2011 war für die GEW ein entscheidender Tag bei den Verhandlungen mit der TdL. Die Protestaktionen waren dominiert durch die GEW. In Dresden, Potsdam und Schwerin folgten Tausende KollegInnen dem GEW-Aufruf und demonstrierten für mehr Gerechtigkeit. Kommt zum GEW-Landesangestelltentag! Mobilisierung – GEW stellt sich neu auf Der Mitgliederzuwachs, der Zuwachs an Streikenden und die öffentliche Resonanz haben gezeigt, dass die Aktionen der GEW NRW im Frühjahr 2011 einen Missstand offengelegt haben, der nicht hinnehmbar ist. Die GEW hat unter Beweis gestellt, dass sie aktionsfähig ist und Druck aufbauen kann, auch wenn dies noch nicht ausgereicht hat, die Blockade der öffentlichen Arbeitgeber bei L-EGO zu durchbrechen. Zur Durchsetzung dieses wichtigen Zieles sind deshalb weitere Auseinandersetzungen zu erwarten. Der Landesverband NRW und seine tarifpolitischen Gremien bereiten sich 2012 auf strategisch nachhaltige Mobilisierungskampagnen vor. GEW hat TdL zur Aufnahme von Verhandlungen aufgefordert Während der Tarifrunde 2011 hatte sich die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) geweigert, die Arbeitsbedingungen angestellter Lehrkräfte vollständig per Tarifvertrag zu regeln. Sie war nach wie vor nicht bereit, ihr Alleinbestimmungsrecht bei der Eingruppierung von angestellten Lehrkräften aus der Hand zu geben. Die GEW hat die TdL nun im Januar 2012 aufgefordert, ohne den Ä-TV zum BAT-O zu diesem Zeitpunkt zu kündigen, die Verhandlungen über tarifvertragliche Eingruppierungsregelungen für Lehrkräfte wieder aufzunehmen. Eine Antwort der TdL steht bis heute aus. p us www.nds.gew-nrw.de Infos zum Programm des GEWLandesangestelltentages und Anmeldeformalitäten Bessere Eingruppierung durch Mitbestimmungsinitiative der Personalräte Ziel der GEW ist eine tarifliche Regelung der Eingruppierung für angestellte Lehrkräfte, die jegliche Arbeitgeberwillkür ausschließt. So lange dies aber nicht erreicht ist, werden die GEWPersonalräte weiter für eine gerechte und bessere Bezahlung der tarifbeschäftigten Lehrkräfte in den Schulen kämpfen. 2010 konnte eine bessere Anerkennung der Berufserfahrung bei der Stufenzuweisung erreicht und im Jahre 2011 eine bessere Eingruppierung für Diplomsportwissenschaftler durchgesetzt werden. Die GEW-Personalräte setzten sich dafür ein, dass diese auf Kunstund MusiklehrerInnen ausgeweitet wurde. Mit der seit November 2011 gestarteten Mitbestimmungsinitiative der GEW-Personalräte, Lehrkräfte mit gleicher Lehrertätigkeit und mit gleich langer Ausbildung unabhängig von der Schulform bzw. -stufe einzugruppieren, setzen die GEW-Personalräte ihr Engagement fort. Auch für Kolleginnen und Kollegen mit einem ausländischen wissenschaftlichem Hochschulabschluss, die Muttersprachenunterricht erteilen, soll durch den Abbau von diskriminierenden Eingruppierungsmerkmalen eine bessere Einguppierung erreicht werden. Landespolitik in die Pflicht nehmen! Das Land NRW ist einer der größten öffentlichen Arbeitgeber und TdL-Mitglied. Bisher konnte die GEW allerdings seinen Einfluss im Sinne der Landesverfassung NRW, die in § 24 (2) vorschreibt, für gleiche Tätigkeit und gleiche Leistung Anspruch auf gleichen Lohn zu manifestieren, nicht feststellen. Gemessen an den eigenen Ansprüchen der Landesregierung erwartet die GEW hier deutlich mehr Initiative. Am 5. Mai 2012 wird von Bochum aus die Botschaft der angestellten Lehrkräfte an die Landesregierung und an die TdL gehen, dass die GEW an der gerechten Bezahlung der angestellten Lehrkräfte weiter festhält und deshalb einen heißen Herbst 2012 mit wirksamen Aktionen vorbereitet. Angestellte Lehrkräfte, SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen diskutieren beim Angestelltentag im Mai gemeinsam Wege und Ziele. Eingeladen ist auch die Landesvorsitzende der GEW Sachsen, Dr. Sabine Gerold, mit der wir uns über Strategien zur Mobilisierung austauschen. Zum Landesangestelltentag 2012 sind die finanzpolitischen Vertreterinnen und Vertreter der politischen Parteien zu einem Streitgespräch mit der Verhandlungsführerin der GEW, Ilse Schaad, eingeladen. Es wird Zeit, dass die Landesregierung endlich im Sinne der Landesverfassung handelt und ihre Fürsorgepflicht als öffentliche Arbeitgeberin wahrnimmt. In Workshops und Foren gibt es vielfältige Informationen und Diskussionsmöglichkeiten zu Arbeitsplatz- und Rechtsfragen. Das ausführliche Programm und die Anmeldeinformationen findet ihr auf der Rückseite dieser nds. Ein gut besuchter Landesangestelltentag am 5. Mai 2012 in Bochum wird die GEW und ihre Personalräte stärken! Nur gemeinsam können wir der Willkür der Bezahlung endlich einen Riegel vorschieben. Cetin Mogultay Cetin Mogultay Landesausschuss für Tarifpolitik der GEW NRW w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 25 Bundeskonferenz für junge GewerkschafterInnen Hinkommen.Mitreden.Weiterkommen! Vom 25. bis 28. Mai 2012 findet in Rotenburg an der Fulda die Bundeskonferenz junger GEWerkschafterInnen statt, zu der auch wir alle Mitglieder unter 35 Jahren herzlich einladen! Es ist das erste bundesweite Vernetzungstreffen der jüngeren Generation in der GEW und es steht unter dem Motto „Occupy Union: Bildungsgewerkschaft in Bewegung”. Vier Tage Workshops, Vorträge und Raum für eigene Themen mit Kultur, Party und selbstgestalteten Phasen. Bildung und Erziehung, Gewerkschaft und soziale Bewegungen – das sind die Leitthemen dieser Veranstaltung und es geht auch um Perspektiven des gewerkschaftlichen Engagements. Occupy Union? – Warum dieser Titel? Die GEW kämpft für gerechten Lohn, für Arbeit unter guten Bedingungen und ein Bildungssystem, das Chancengleichheit garantiert und niemanden zurück lässt. Die Umsetzung dieser Ziele erfordert ein gesellschaftspolitisches Umfeld, das gegenwärtig weniger denn je gegeben ist. Die Occupy-Bewegung steht für den Versuch, neue Formen für ein er- folgreiches politisches Engagement zu finden. Das kostet Energie und braucht – trotz und gerade wegen schwieriger Studien-, Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen – den konsequenten Willen und den ausdrücklichen Einsatz für Veränderungen! Deshalb haben sich der Bundesausschuss Junge GEW, der Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten sowie einige hauptamtliche Kolleginnen und Kollegen vom Hauptvorstand und den Landesverbänden zusammengetan und diese Konferenz organisiert. Eingeladen sind alle, die in Ausbildung oder Beruf mit kleinen und großen Menschen pädagogisch umgehen. In Workshops, Open Spaces und mit inspirierenden ReferentInnen ist Zeit und Raum, eigene Projekte zu entwickeln und zu diskutieren. Mit dabei sind u.a. Alex Demirovic, Katja Urbatsch von arbeiterkind.de, Costantinto Gianfrancesco und Jule Schulz von Occupy Frankfurt sowie Alevizakis Giorgos, der Vize-Präsident der OLME (Griechischer Verband der SekundarschullehrerInnen an staatlichen Schulen) zur Situation in Griechenland. Hier entstehen unsere Themen für die GEW in den kommenden Jahren. Mehr Infos zum gesamten Veranstaltungsprogramm findet Ihr unter: www.occupy-union.de. Und was kostet das Ganze? Der GEW Hauptvorstand übernimmt alle anfallenden Kosten inklusive der Anfahrt gemäß den Richtlinien der GEW. Die Anmeldegebühr von 30 Euro wird für Mitglieder aus NRW unter 35 Jahren unter Vorlage der Teilnahmebescheinigung nach der Konferenz vom GEW Landesverband NRW erstattet. Die Anmeldung zur Tagung und die Zimmerreservierung erfolgt ausschließlich über den GEW-Hauptvorstand. Nach Anmeldeschluss erhalten die TeilnehmerInnen per Email eine Bestätigung mit Angabe der Bankverbindung und der Bitte um umgehende Überweisung der Anmeldegebühr sowie einem Formular zur Fahrkartenbestellung über den GEW-Hauptvorstand. Frauke Rütter Wo melde ich mich an? Am besten sofort und direkt unter: E PY-UNION.D WWW.OCCU Frauke Rütter Jugendreferentin GEW Landesverband NRW a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 26 ARBEITSPL ATZ Fachtagung für WerkstattlehrerInnen in Köln Der Willkür einen Riegel vorschieben Zahlreiche TeilnehmerInnen aus den Bezirken Köln und Düsseldorf waren der Einladung der GEW-Fachgruppe Berufskolleg gefolgt und am 26. Januar 2012 zur Fachtagung für WerkstattlehrerInnen am Berufskolleg in das Kölner DGB-Haus gekommen. Das große Interesse machte sehr deutlich, wie groß der Informationsund Handlungsbedarf bei dieser Beschäftigtengruppe ist. Durch die Unterstützung von Ute Lorenz (Referentin für Angestellten-/Beamten- und Tarifpolitik GEW NRW), Andreas Hohrath (GEW-Mitglied im Bezirkspersonalrat Arnsberg und Werkstattlehrer an einem Berufskolleg) sowie Anne Ruffert (Hauptpersonalratsmitglied der GEW NRW) konnten alle Gesprächspunkte anhand von Praxisbeispielen erörtert werden, auch Forderungen und Anregungen der TeilnehmerInnen wurden aufgenommen. Im Übrigen kann, so Ute Lorenz, der Schulleiter die Arbeitszeit einer Beschäftigtengruppe nicht willkürlich regeln und dabei alle anderen Lehrkräfte an seiner Schule außen vor lassen. Über das Stundenmaß von 30 Unterrichtsstunden hinaus in der Woche ist auch den WerkstattlehrerInnen Mehrarbeitsvergütung (wie bei allen anderen Lehrkräften auch) anteilig zu gewähren und monatlich abzurechnen. Für Teilzeitkräfte gilt dies schon ab der ersten Stunde Mehrarbeit. Arbeitszeit und Arbeitsbelastung Ein Problembereich in Schulen ist sicher das Arbeitsvolumen und die Unterrichtsverpflichtung eines Werkstattlehrers/einer Werkstattlehrerin. Schulleitungen interpretieren das sehr oft so, dass die WerkstattlehrerInnen 41 Stunden an der Schule sein müssten. Es wurde klargestellt, dass in der BASS die Aufgaben dieser Beschäftigtengruppe beschrieben und in BASS 21 – 02 Nr. 1 geregelt sind. Für WerkstattlehrerInnen liegt die wöchentliche Zahl der Unterrichtsstunden bei 30. Bei einer Wochenarbeitszeit von 41 Stunden verbleiben die restlichen elf Stunden für die für den Fachpraxisunterricht notwendigen Tätigkeiten, z. B. Vor- und Nachbereitung des Unterrichtes. Es gibt über diese 30-Unterrichtsstunden-Wochenarbeitszeit, die im Stundenplan ausgewiesen ist, keine weitere Anwesenheitspflicht der WerkstattlehrerInnen. Der genannte BASS-Erlass sieht ausdrücklich vor, dass die Tätigkeiten außerhalb des Fachpraxisunterrichtes nicht stundenplangebunden sind. Wann diese Tätigkeiten auszuführen sind, liegt in der Verantwortung des/der jeweiligen WerkstattlehrerIn. Mitwirkung im Unterricht und außerunterrichtliche Tätigkeiten Weitere Fragen bezogen sich auch auf die praktisch-pädagogische Einführung, die nach Erlass 18 Monate betragen muss (BASS 20 – 11 Nr. 3). Dies wird aber nicht in allen Bezirken so umgesetzt. Offensichtlich sollen die Beschäftigten so schnell wie möglich in ihrem vollen Umfang von 30 Unterrichtsstunden eingesetzt werden! Von den TeilnehmerInnen wurden auch immer wieder die außerunterrichtlichen Tätigkeiten bzw. Tätigkeiten im Theorieunterricht angesprochen. Es steht außer Frage, dass eine „Mitwirkung” im Theorieunterricht aber möglich ist und auch diese Lehrkräfte die Aufgaben nach ADO und Schulgesetz (unter anderem Konferenzen) zu erfüllen haben. Weiterhin muss aber auch klar sein, dass laut Verordnung zu § 93 Abs. 2 SchulG, § 6 der Klassenfrequenzhöchstwert im fachpraktischen Unterricht 16 SchülerInnen beträgt. Das bedeutet, dass eine Zusammenlegung der Gruppen/Klassen bei Ausfall von Lehrkräften erst einmal nicht möglich ist. Dass Die Veranstaltung zeigte, wie groß der Informationsund Beratungsbedarf bei den WerkstattlehrerInnen ist. Fotos: Anne Ruffert WerkstattlehrerInnen aber oft Tätigkeiten außerhalb dieser Regelungen ausüben bzw. andere Arbeitsbedingungen vorfinden, bestreitet sicher niemand. Auch bei der Eingruppierung der WerkstattlehrerInnen muss dringend etwas geschehen. Hier besteht Handlungsbedarf! Selbst nach drei Stunden regem Erfahrungsaustausch war klar: „Hier besteht Handlungsbedarf für die GEW am Berufskolleg“ und es wird weitere solcher Veranstaltungen geben müssen. Interessierte sollten sich den Termin für den Berufskollegtag am 7. Mai 2012 und den Landesangestelltentag am 5. Mai 2012, jeweils in Bochum, vormerken (Ausschreibungen siehe Seite 27 und Seite 40). Auf beiden Veranstaltungen wird am Nachmittag je ein Forum für die WerkstattlehrerInnen angeboten. Andreas Hohrath Werkstattlehrer am Berufskolleg w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n Berufskollegtag NRW nds 3-2012 27 7. Mai 2012 in Bochum Gemeinsame Veranstaltung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW, des Deutschen Gewerkschaftsbundes NRW und des DGB Stadtverbandes Bochum Programm Arbeitsgruppen Grußworte Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum Schulleiter des Louis-Baare-Berufskollegs, Bochum 1 Probleme und Perspektiven der Ausbildungsvorbereitung an Berufskollegs 2 Welche ökonomisch-politische Bildung brauchen die Schülerinnen und Schüler am Berufskolleg? – kritisch-exemplarische Analyse von Lehrplänen Die Rolle der Berufskollegs in der Bildungslandschaft Dorothea Schäfer, Vorsitzende GEW NRW 9:30 - 11:00 3 Aktuelle Schwerpunkte aus der Gruppe Berufliche Bildung des MSW 4 Qualität der Ausbildung am Berufskolleg – gewerkschaftliche Forderungen für gute Rahmenbedingungen 5 Arbeitszeitmodelle – Lehrerarbeitszeit – Mehrarbeit: Positionen der GEW am Berufskolleg 6 Gesund bleiben am Arbeitsplatz Berufskolleg (COPSOQ) 7 Lehrerausbildung und Lehrernachwuchsgewinnung am Berufskolleg Den Arbeitsplatz Berufskolleg gestalten Was leisten / was erwarten die Kolleginnen und Kollegen? Anne Ruffert, Vorsitzende der Fachgruppe Berufskolleg GEW NRW Ökonomische und politische Bildung am Berufskolleg Prof. Dr. Bettina Zurstrassen, Ruhr-Universität, Bochum 11:00 - 11:30 11:30 - 13:00 Pause Der Ausbildungskonsens NRW – aktuelle Herausforderungen aus gewerkschaftlicher Sicht Andreas Meyer-Lauber, Vorsitzender DGB NRW 8 „Neu im Beruf“ – die ersten drei Jahre am Berufskolleg 9 Entgeltordnung (Eingruppierung) für Lehrkräfte (TV-L / LEGO) 10 Kaufmännische Gemeinsamkeiten und Unterschiede – erste Ergebnisse aus dem BIBB-Forschungsprojekt 11 DQR – Konsequenzen für die berufliche Bildung? 12 Neuordnung Büroberufe – Jetzt geht’s los! 13 Inklusion am Berufskolleg 14 Individuelle Förderung am Berufskolleg 15 Schulleitung am Berufskolleg – kreativer Umgang mit Vorschriften 16 „Erzieher/innenausbildung 2020 – wo geht’s lang?“ Probleme und Perspektiven der Ausbildungsvorbereitung an Berufskollegs Prof. Dr. Martin Baethge, Universität Göttingen 17 Der Lehrerrat zwischen Mitbestimmung und neuer allgemeiner Dienstordnung 18 Werkstattlehrer/innen – Die GEW tut was! 19 Wie machen es andere? – Das Hamburger Modell für den Übergang Schule - Beruf 13:30 - 14:30 Mittagspause 20 Schulsozialarbeit am Berufskolleg – Erfahrungsaustausch und Arbeitsperspektiven 14:30 - 16:30 Foren 21 Neuordnung der Konstruktionsberufe Leitung: Norbert Wichmann, Roswitha Lauber, Anne Ruffert Lehrerinnen und Lehrer am Berufskolleg, Schulkonferenzmitglieder, Interessierte 22 Datenschutz am Berufskolleg (Internet, Intranet) 23 Metallberufe: Aufhebung von 11 Altberufen (Teilezurichter u. a.) sowie Fertigungsmechaniker und Stanz- und Formmechaniker 24 Struktur der industriellen Elektroberufe auf dem Prüfstand Zielgruppe: Teilnahmebeitrag Anmeldung 25 Euro für GEW-Mitglieder (DGB-Gewerkschaften) 50 Euro für Nichtmitglieder (inkl. Mittagessen und Tagungsmaterial) Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW Ingrid Zender, Nünningstraße 11, 45141 Essen Anmeldeschluss: 20. April 2012 Anmeldungen auch direkt im Internet: www.berufskolleg.gew-nrw.de a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 28 ARBEITSPL ATZ Neues WEITERBILDUNGSANGEBOT Für junge Lehrerinnen und Lehrer Vorsorge treffen! Seit vielen Jahren berät Jürgen Gottmann für die GEW Kolleginnen und Kollegen auf dem Weg in den Ruhestand. Seine Seminare sind bei beamteten und angestellten Lehrkräften gleichermaßen nachgefragt. Zufriedene Rückmeldungen bestätigen dem (inzwischen pensionierten) Grundschulleiter, dass er ein sehr trockenes Thema mit Humor und seinem umfassenden Fachwissen optimal aufbereitet. Jürgen Gottmann möchte nun erreichen, dass die junge Generation frühzeitig über die letzten Dienstjahre und die Altersversorgung Wissen sammelt und hat ein neues Seminarkonzept auf den Weg gebracht, speziell für die jungen Lehrerinnen und Lehrer. Das erste Seminar hat mit großem Erfolg im Januar 2012 stattgefunden. Über 30 junge Kolleginnen und Kollegen haben an dem Seminar „Vorsorge treffen – bereits in jungen Jahren" teilgenommen. Ein Teilnehmer schrieb: „Eine sehr gelungene Veranstaltung, die einem die Möglichkeiten zur Vorsorge ungeschminkt und klar dargestellt hat. Der Moderator hat wichtige Inhalte mit Witz, Charme und gelungenen Beispielen vorgetragen. Es war eine sehr nützliche Fortbildung.” Eine andere junge Kollegin gesteht: „Eigentlich schiebe ich das Thema Altervorsorge gerne weg – zu unangenehm die Vorstellung, dass ich bis 67 arbeiten muss und das Geld trotzdem nicht reichen wird.” Im Seminar konnte sie Fakten sammeln, die sie nun klarer und entspannter in die Zukunft blicken lassen. „Nach der Veranstaltung stellte ich fest, dass ich – abgesichert durch eine zusätzliche private Rente – nicht übermäßig reich sein werde, aber doch mein Auskommen habe.” Katharina Kaminski Das Seminar „Vorsorge treffen – bereits in jungen Jahren” wird in diesem Jahr an folgenden Terminen, jeweils in Neuss, angeboten: N Veranstaltung Nr. WBG 12-06-04 am 8./9. Juni 2012 N Veranstaltung Nr. WBG 12-09-08 am 14./15. September 2012. Seminarzeiten: freitags von 16.00 bis ca. 22.00 Uhr, samstags von 09.00 bis 16.30 Uhr; Teilnahmegebühren: 90,00 Euro für GEW-Mitglieder, 180,00 Euro für Nichtmitglieder (inkl. Übernachtung im Einzelzimmer, Verpflegung, Seminargebühren); Zielgruppe: junge Kolleginnen und Kollegen. Der Tagungsbeitrag wird vor Veranstaltungsbeginn per Lastschrift eingezogen. Für Planung und Durchführung der Seminare ist das DGB-Bildungswerk NRW e.V. verantwortlich. Die Anmeldung unter Angabe der Tagungsnummer wird schriftlich erbeten an: DGB-Bildungswerk NRW, c/o GEW NRW, Nünningstraße 11, 45141 Essen. Gerne auch per Fax an: 0201/2 94 03 17), oder E-Mail: weiterbildung@gew-nrw.de) bzw. online unter: www.weiterbildung.gew-nrw.de – Anmeldeschluss ist jeweils vier Wochen vor Veranstaltungsbeginn. März 2012 JUBILARE Die GEW gratuliert zum Geburtstag! Unsere Glückwünsche gehen an die folgenden Kolleginnen und Kollegen: 98 Jahre Irene Textor, Nümbrecht 91 Jahre Gerd Steinmetzer, Frechen Hubertus Schröter, Hilden 87 Jahre Gustav Hartig, Herten Lieselotte Schröder, Altena Charlotte Mörs, Bad Salzuflen Gerhard Kallweit, Bottrop Horst Szubries, Krummhörn Ilse Jansen, Remscheid Regina Rammelt, Neuss 86 Jahre Gertrud Keller, Aachen Manfred Grafahrend, Simmerath Werner Finkemeier, Minden Marianne Clausing, M¸lheim Elisabeth Lemhoefer-Klingenberg Witten Rosemarie Schloesser, Bonn 85 Jahre Wolfgang Rackwitz, Leverkusen Annemarie Hertel, Kreuztal Gertrude Friedland, Altena Anneliese Siegmund, Dortmund Gert Ziegler, Minden 84 Jahre Peter Matthiae, Möhnesee Ruth Herden, Bad Salzuflen 83 Jahre Hannelore Wagener, Lüdenscheid Marita Berg, Brühl Bringfried Metzner, Erkrath Willi Untiet, Ladbergen Erika Ballnus, Bochum Hans Ludes, Köln Wolfgang Hinrichs, Siegen 82 Jahre Gottfried Merkelbach, Birnbach Hans Seidel, Oerlinghausen Erika Wirths, Solingen Ingrid Schulte, Hamm Heinrich Hennigs, Detmold Renate Sueltemeier, Detmold Brigitte Petring, Bielefeld 81 Jahre Christiane Baumbach, Köln Rose-Marie Wilsenack, Lippstadt Sigrid von Lintig, Voerde 80 Jahre Sieglinde Wilmbusse, Lemgo Günter Sitter, Herford Marianne Grothe, Oberhausen Otto Hesse, Bielefeld Helmut Triebel, Dinslaken Magdalene Schulz, Unna 79 Jahre Alfred Buehne, Wetter Dankwart Danckwerts, Hamburg Gisela Hensiek, Bielefeld Hans-Adolf Esser, Ratingen Ingrid Stange, Gelsenkirchen Anita Kuckhoff, Düsseldorf Elisabeth Tegtmeier, Schieder-Schwalenberg 78 Jahre Christian Wagner, Duisburg Werner Stehr, Overath Irene Seidel, Steinhagen Heinrich Barg, Vrees Peter Kuhn, Herzogenrath Fritz Priesmann, Troisdorf Wulf Wuelfing, Bochum Ursula Geilenberg, Wuppertal Klaus Weller, Kamen Christel Schrage, Bochum Erwin Stellmach, Oberhausen 77 Jahre Wilfriede Molis, Essen Ingeburg Zimmermann, Duisburg Helga Merx, Bonn Gisela Laimer, Köln Gerhard Hebel, Bad Salzuflen Erika Kasparbauer, Herne Waltraud Turkowski, Herne Heinrich Bahne, Bottrop Sigrid Schumacher, Euskirchen Christian Sigrist, Münster Christel Friebe, Bochum 76 Jahre Gertraud Greiling, Münster Magdalena Kramer, Aldenhoven Walter Freitag, Reken Erhard Poltermann, Nörvenich Ute Rimkus, Siegen Mechthild Feese, Aachen Ute Sigrist, Münster Diethelm von Legat, Soest Walter Loefke, Dortmund Alfred Lübking, Minden Heinz-Hermann Rehmann, Mülheim Elke Bouchouchi, Düsseldorf Klaus-Dieter Friedrich, Gütersloh 75 Jahre Erika Fahrenkamp, Düsseldorf Ingrid Moehlmann, Porta Westfalica Renate Uecker, Gladbeck Annerose Bauer, Bad Laasphe Albert Schimanski, Dortmund Maria Härting, Köln Karl Buschmann, Herne Edith Boes, Leverkusen Hermann Windhorn, Reichshof Landolf Mauelshagen, Bonn Christel Berger, Oberhausen Betty Deicke Vorsitzende des Ausschusses für RuheständlerInnen w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n LESERBRIEFE nds 3-2012 29 mehr als 70 Prozent der Gesamtschul-Abiturienten nach der 4. Klasse keine Gymnasialempfehlung hatten, zeigt das, dass die Gesamtschule das chancengerechte Schulsystem ist. Darum tun die Verfechter des Gymnasiums alles, um von dieser Konkurrenz abzulenken. Bernhard Trautvetter (E-Mail) Noch eine neue Schulform Betr.: nds 11/12-2011, Schulpolitik NRW Anzeige Als Vater bevorzuge ich für meine Kinder eine Schule, die nicht um die Oberstufe amputiert ist. Schulwechsel nach der Sekundarstufe I ist ein vermeidbares Risiko, wenn eine Gesamtschule in der Nähe ist. Der einzige wirkliche Fortschritt, den ich in den Veränderungen sehe, liegt darin, dass die Ministerin zehn neue Gesamtschulen ankündigt. Wenn Dass der als historisch gewertete Schulkompromiss in NRW keine grundsätzlich Lösung bringt und vor allem keinen Durchbruch in Richtung auf unser Ziel „eine Schule für alle”, das wissen wir. Dass die vielfältigen Schulformen eher verwirren, zeigt sich auch an ihren Namen. Die Hauptschule ist schon lange nicht mehr „Haupt”, die Realschule ist zwar unbestreitbar „real”, was sie aber nicht von anderen Schulformen unterscheidet. Was die Gemeinschaftsschule eigentlich ist, wissen heute nicht einmal mehr diejenigen, die an ihr unterrichten, und dass die Gesamtschule zwar alle Schülergruppen, aber nicht alle SchülerInnen aufnimmt, macht die Sache auch nicht klarer. Eigentlich verdienen nur Grundschule und Se- kundarschule ihren Namen, selbst die Förderschulen tun ihrem Namen nach nur das, was alle Schulen tun sollten. Nun taucht in der Debatte ein Begriff auf, der nirgendwo abgesichert oder definiert ist. Bildungsexperten, Politiker, selbst Ministerin Löhrmann und sogar GEW-Funktionsträger reden zunehmend von der „allgemeinen Schule”. Was ist das bitte schön? Bezeichnenderweise taucht der Begriff meistens im Zusammenhang mit der Inklusionsproblematik auf. Früher sprach man von „Regelschulen” in Abgrenzung von den Sonderschulen. Nun haben wir das Dilemma, dass von uns Inklusion innerhalb eines nicht inklusiven Systems erwartet wird. Und da kommt so ein Begriff wie „die allgemeine Schule” (tatsächlich oft im Singular!) gerade recht, um zu verschleiern, dass dieses deutsche Sondersystem nie in der Lage sein wird, Inklusion im wirklichen Sinne zu realisieren. Die Schulen des gegliederten Systems werden zur „allgemeinen Schule” vernebelnd zusammengefasst, dann fragt keiner mehr, wo denn die SchülerInnen mit besonderem Förderbedarf bleiben – in der Regel nämlich an den in Agonie liegenden Hauptschulen! Joachim Glüder (E-Mail) Für alle, die alles wollen Ab sofort gibt es die komplette nds jeden Monat in einer interaktiven Online-Ausgabe – angereichert mit noch mehr Infos und Zusatzmaterial. www.nds.gew-nrw.de Video Foto www. PDF Weblink PDF-Download Alles auf einen Klick interaktives Blättererlebnis einfache Navigation Schnellsuche Download- und Druck-Funktion a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + SERVICE. ...REISEN Kennen Sie schon den Reiseservice der GEW NRW? Die GdP-Service-GmbH NRW ist das Reisebüro der GEW NRW. Wir bieten den GEW-Mitgliedern sowie deren Angehörigen die Möglichkeit, Reisen zu günstigen Preisen mit unserem bewährten Service zu buchen. Wir arbeiten mit nahezu allen namhaften Reiseveranstaltern in Deutschland zusammen (z.B. Studiosus, GeBeCo/Dr.Tigges – Wikinger – TUI – Meiers-Weltreisen – Thomas Cook – Jahn – ITS – Tjaerborg – AIDA – DERTOUR – Nickotours – FTI – Schauinslandreisen – Costa), so dass wir Ihnen eine breite Produktpalette anbieten können. Sie haben spezielle Vorstellungen, Wünsche? Wir unterstützen Sie bei der Umsetzung Ihrer Urlaubswünsche. büro hres Reise ebote I tuelle Ang Ak 2012 nderreisen So Flusskreuzfahrt Prag – Potsdam 6. – 13.10.2012 Reisetipps Kreuzen Sie mit der Katharina von Bora****+ durch das malerische Elbtal zu prunkvollen Städten. Von Prag, der Stadt der hundert Türme, führt die Reise zu den geschichtsträchtigsten Plätzen entlang der Elbe: das zerklüftete Elbsandsteingebirge, die Residenzstadt Dresden, die Porzellanstadt Meißen, die Lutherstadt Wittenberg, die Domstadt Magdeburg und durch die beeindruckende Havellandschaft nach Potsdam. Leistungen: • Kreuzfahrt in einer Außenkabine der gebuchten Kategorie • Vollpension mit täglich 3 Mahlzeiten • Kaffee/Tee nach Mittag- und Abendessen • Kaffee/Kuchen und Mitternachtssnack je nach Programm • Begrüßungs- und Abschiedscocktail • Kapitänsdinner • Bord- und örtliche Reiseleitung • Unterhaltungsprogramm an Bord/Bordmusiker Hotline: (0211) 29101-44/45 + 64 Noch Fragen? Unser Reisebüro ist von Montag bis Freitag, 9.00 – 18.00 Uhr erreichbar. iseveranst logen der Re aus den Kata alter* Jahn Reisen* (EG0804G2) Gran Canaria zum Kennenlernen Begleitete Gruppenreise 9.5., 13.6. und 26.9.2012 Erkunden Sie mit Ihrem Reiseleiter die drittgrößte der Kanarischen Inseln und entdecken Sie ihre Vielfalt: tiefe Schluchten, fruchtbare Täler, beeindruckende Dünen mit kilometerlangen flach abfallenden Sandstränden im Süden, die Hafenstadt Las Palma. Machen Sie mit dem größten Segelkatamaran der Welt eine einzigartige Schiffstour. Entspannung und Ruhe finden Sie in Ihrem 4,5 Sterne Hotel „lti Valle Taurito“. Leistungen: Charterflug ab Düsseldorf oder Köln, Flughafen und Sicherheitsgebühren, 7 Ü/HP, 3 Ausflüge, Mittagessen im Rahmen der Ganztagsausflüge, Reiseleitung, 1x Eintritt in den Wellness- und Fitnessbereich des Hotels, Zug zum Flug 2. Klasse Reisepreis pro Person/Doppelzimmer • Reiseführer • Alle Schifffahrtsgebühren ab 702,00 Euro nicht eingeschlossen: Individuelle An- und Abreise, Ausflüge, Versicherungen, Getränke, Trinkgelder, persönliche Ausgaben Reisepreis pro Person/Doppelkabine Informieren Sie sich bitte auch über unsere Sonderreisen im Internet. s ab 1025,00 zzgl. Treibstoffzuschlag 28,00 Euro Fröhliche Ostertage wünschen die Mitarbeiter der GdP-Service-GmbH Euro TUI* (BYE72098) Der Rad-Klassiker in Europa Donauradweg Passau – Wien Erleben Sie die beliebteste Radwanderroute Europas und erkunden Sie die Kultur und das Leben an der Donau. Ihre 8-tägige Reise startet in der Drei-Flüsse-Stadt Passau und führt dann über die Schlögener Schlinge, Linz, Grein, Spitz, Tulln in Etappen von 40 bis 60 km nach Wien. Der Gepäcktransfer von Hotel zu Hotel sowie die Bahnrückfahrt von Wien nach Passau sind eingeschlossen. Sie können entweder in ausgewählten 4 Sterne Hotels (Typ 1) oder in familiär geführten Gasthöfen/Pensionen der 3 Sterne Kategorie (Typ 2) wohnen. Reisetermine: täglich vom 14.4. – 31.10.2012 Reisepreis pro Person/DZ/Frühstück (Typ 1) ab 472,00 Euro (Typ 2) ab 411,00 Euro Zwischenverkauf vorbehalten. Bitte fordern Sie unsere ausführliche Reiseausschreibung an! GdP-Service-GmbH NRW, Gudastrasse 9, 40625 Düsseldorf Tel. 0211/29101-44/45/64 • Fax 0211/29101-15 Internet: www.gdp-service-nw.de w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 31 Susanne Gaschke Die verkaufte Kindheit Wie Kinder vermarktet werden und was Eltern dagegen tun können Pantheon-Verlag München, 2011, 14,99 Euro Der LesePeter ist eine Auszeichnung der Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien (AJuM) der GEW. Er wird monatlich vergeben für ein herausragendes, aktuelles Kinder- oder Jugendbuch. Rezensionen mit Hinweisen auf pädagogische Einsatzmöglichkeiten sind im Internet zu finden unter: www.ajum.de oder www.LesePeter.de Im Januar 2012 erhielt den LesePeter das Kinderbuch: Ulrike Rylance Emma im Knopfland Berlin: Jacoby & Stuart, 2011, ISBN 978-3-94178728-5, 116 Seiten, 14,95 Euro, ab 8 Jahre Emma ist bei langweiligen Verwandten zu Besuch. Deren riesiges Haus erweist sich überraschend als idealer Abenteuerspielplatz. Vor allem das verschlossene Knopfzimmer hat es in sich. Phantastische Literatur, bezaubernd einfach. Im Februar 2012 erhielt den LesePeter das Jugendbuch: Robin Brande Fat Cat Aus dem Englischen von Friederike Zeininger, dtv München, 2011, ISBN 978-3-423-78256-2, 366 Seiten, TB, 7,95 Euro, ab 12 Jahre Ein Schulprojekt, das sie als kreative Forscherin fordert, verändert Catherines Leben von Grund auf: Sie verzichtet auf Junk Food, Medien und Technik und mit Hilfe ihrer unermüdlichen Freundin wird aus der fetten Catherine eine attraktive Cat. Im März 2011 erhält den LesePeter das Sachbuch: Bärbel Oftring Tatort Natur Fotografiert von Ingo Arndt Verlag Sauerländer, 2011, ISBN 978-3-79419174-1, 32 Seiten, geb., 12,95 Euro, ab 10 Jahre Die Diplom-Biologin demonstriert in knappen Texten „Krimis” in der Natur. Info-Steckbriefe runden das Sachwissen zum Verhalten und Überleben in der Tierwelt ab. Atemberaubende Fotos liefert der GEO-Fotograf Ingo Arndt. Sagen wir es gleich und ohne Umschweife: Wer Kinder hat oder mit Kindern zu tun hat, sollte das Buch unbedingt lesen. „Ein Kapitalismus, der es nicht schafft, die existenziellen Bedürfnisse der armen Hälfte der Welt zu sichern, muss zwangsläufig neue Bedürfnisse bei den Reichen schaffen.“ Von diesem Satz des amerikanischen Politikwissenschaftlers Benjamin Barber ausgehend, zeigt Susanne Gaschke auf, wie die Industrie mit allen Mitteln versucht, an die rund 20 Milliarden Euro, die den 6- bis 19-Jährigen in Deutschland jährlich zur Verfügung stehen, zu kommen. Der „Marketing-Fraktion“ liegen dabei weder das Interesse noch das Wohl der Kinder am Herzen; es geht allein um den Umsatz. Selbst das Wort „Kind“ wird aus werbetaktischen Gründen tunlichst vermieden; es geht um „Kids“ (sechs bis neun Jahre alt), PreTeens (neun bis zwölf Jahre) und „Teens“ (13 bis 16 Jahre) – eine Generation, die „mit der Maus in der Hand geboren wurde“, der man einredet, nicht Neugier oder Begeisterung sei der ideale Gemütszustand, sondern „Coolness“; Kinder, die lernen sollen, im richtigen Augenblick auf den richtigen Knopf zu drücken und die, wenn sie denn schon einmal ans Lesen kommen, mit Pokémon- oder Polly Pocket-Heftchen abgespeist werden, „einer unglaublich grammatikfreien, unoriginellen, langweiligen und stereotypen Lektüre“! Die Autorin, selber Mutter und bei der „ZEIT“ für die jungen Leser und die Kinderseite verantwortlich, gibt nach sorgfältigen Recherchen Eltern und Erziehern praxistaugliche Tipps und Ratschläge bis hin zu Buchempfehlungen und der Schilderung von nachahmenswerten Projekten. Ihre Hinweise sind dabei oft fast „altmodisch“, aber überzeugend. So gehören nach ihrer Auffassung zu einer glücklichen Kindheit: „Geborgenheit und Verlässlichkeit, Liebe, Zuwendung, Gelobtwerden, Verstandenwerden. Kinder brauchen ein „Draußen“, sie müssen die Welt erklettern und erkriechen. Sie müssen ausreichend schlafen. Und sie brauchen Bücher.“ Viel schöner kann man es wohl kaum sagen. Karl-Heinz Platte Robert Griess Stappers Revolte Paperback, Klappenbroschur, 288 Seiten, ISBN 978-3-442-83006-0, 14,99 Euro, Tag und Nacht Verlag/Verlagsgruppe Random House, Köln Dem Kölner Kabarettisten Robert Griess ist mit seiner Figur Stapper, dem Protagonisten seines Debütromans, „ein großer Wurf gelungen”, wie die Kölner Rundschau schreibt. Stapper probt die Revolte. Der Familienvater auf Hartz IV lässt sich nichts mehr gefallen. Zynisch, respektlos, schräg und schwarzhumorig – so wie man Robert Griess von der Bühne kennt, so schreibt er auch. Sein Buch erscheint am 26. März 2012. Kaufen! Se Patrick Bauer Die Parallelklasse. Ahmed, ich und die anderen – Die Lüge von der Chancengleichheit Luchterhand Literaturverlag, München 2011, 192 Seiten, Klappenbroschur, 14,99 Euro Der NEON-Redakteur Patrick Bauer (Jahrgang 1983) berichtet in seinem erzählenden Sachbuch, wie er auf der Straße seinen ehemaligen besten Freund aus der Kreuzberger Grundschule wiedertrifft – und dieser ihm Drogen verkaufen will. Er nimmt dies zum Anlass, seiner alten Schulklasse nachzuforschen und in Erfahrung zu bringen, was aus den ehemaligen MitschülerInnen geworden ist. Bauer berichtet von motivierten, aber auch frustrierten LehrerInnen, vom guten Willen und dem Scheitern an den Gegebenheiten des Schulalltags. Er trifft auf Eltern, die, wenn die Einschulung ihrer Kinder naht, den Stadtteil wechseln. Sein Fazit: Die Vision eines gemeinsamen Miteinanders hat sich als naiv erwiesen. Chancengleichheit sieht anders aus. Se a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 32 WEITERBILDUNG WEITERBILDUNGSANGEBOTE WBG 12-05-07 WBG 12-04-02 Schüleraktivierung durch Kooperatives Lernen MultiplikatorInnenfortbildung 2012 Computereinsteiger 2 – „Surfen bis der Arzt kommt!“ Tagungsort: Hotel Mercure Aachen Termine 2012/2013: (jeweils 1. Tag: 16:00 – 19:00 Uhr, 2. Tag: 09:00 – ca. 16:00 Uhr) • 04./05. Mai • 14./15. September • 20./21. November • 19./20. Februar 2013 Referentin: Beatrix Toups, N.N. Teilnahmebeitrag: GEW-Mitglieder: 510 Euro, GEWMitglieder ermäßigt: 310 Euro, Nichtmitglieder: 710 Euro (inkl. Seminargebühren und Verpflegung, ohne Übernachtung) Schüleraktivierung durch Kooperatives Lernen – eine 6-tägige Fortbildungssreihe Kooperatives Lernen ist ein umfassendes Unterrichtskonzept, das sowohl kognitive als auch soziale Lernprozesse initiieren will und ein hohes Maß an Schüleraktivierung gewährleistet. Die sechstägige, über ein Jahr angelegte Fortbildungsreihe will Kollegen und Kolleginnen ansprechen, die die Prinzipien und Methoden des kooperativen Lernens kennen lernen und im eigenen Fachunterricht erproben möchten. Tagungsort: Termin: Seminarzeit: DGB-Tagungszentrum Hattingen20.04.2012 bis 21.04.2012 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr, Tag 1 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr, Tag 2 Referent: Jörg Hagel Teilnahmebeitrag: GEW-Mitglieder: 90 Euro, GEWMitglieder ermäßigt (z. B. arbeitssuchend, studierend, beurlaubt): 50 Euro, Nichtmitglieder: 140 Euro Für TeilnehmerInnen der Veranstaltung „Computereinsteiger 1“ und all die, die zwar Word können, aber ansonsten Vorbehalte haben. Das Seminar hat den Schwerpunkt Internetnutzung. Es klärt alle Fragen und jeder findet das, was er sucht. Die Sicherheit, sich im Internet schnell und effizient zu bewegen, ist geknüpft an die Fertigkeit des selektiven Lesens und an das Bewusstsein, das eigentlich „wenig” geschehen kann. Verschiedene „Ausflüge” werden methodisch begleitet. Natürlich ist das zu erwerbende Wissen auch gut auf den Unterricht in der Grundschule übertragbar. Keine Vorkenntnisse notwendig, eigene MS WindowsNotebooks können mitgebracht werden. WBG 12-05-04 „Cyber-Mobbing“ zum Thema machen! Schwerpunkte der Fortbildungen sind: - die Grundstruktur des Kooperativen Lernens - die Basiselemente des Kooperativen Lernens - Unterrichtssteuerung durch kooperative Aufgabenstellung - Individualisierung und Kooperation - Verknüpfung frontaler Unterrichssituationen mit kooperativen Verfahren - Schaffung einer kooperativen Lernkultur - Vermittlung sozialer und kommunikativer Kompetenzen - Teamentwicklung in der Klasse und im Kollegium - Strukturierung von lernwirksamer Partner – und Gruppenarbeit - einfache bis komplexe Methoden des kooperativen Lernens - Erwerb von Lesekompetenz - Visualisieren und grafisches Strukturieren - Denkschulung - Strategien zur Unterrichtsentwicklung an der eigenen Schule. Darüber hinaus bietet die Fortbildung interessierten Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit, sich als MultiplikatorInnen für kooperatives Lernen an der eigenen Schule zu qualifizieren. Abschließend kann dazu ein Zertifikat des Greeninstituts erworben werden. Tagungsort: Termin: Seminarzeit: Hattingen 04.05.2012 bis 05.05.2012 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr, Tag 1 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr, Tag 2 Referenten: Arlend Huober, Halil Simsek Teilnahmebeitrag: GEW-Mitglieder: 180 Euro, GEWMitglieder ermäßigt (z. B. arbeitssuchend, studierend, beurlaubt): 130 Euro, Nichtmitglieder: 220 Euro Das Internet ist heute bedeutender Bestandteil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Neben dem Chatten gestalten Kinder und Jugendliche mittlerweile Inhalte des Internets selbst mit. Als aktive NutzerInnen erstellen sie eigene Profilseiten oder laden Bilder und Videos hoch. Durch die Mitgestaltungsmöglichkeiten im „World-Wide-Web“ beeinflussen die NutzerInnen zunehmend soziale Prozesse. Damit steigt allerdings auch die Gefahr für das sogenannte CyberMobbing. „Cyber-Mobbing“ beeinflusst zunehmend das soziale Klima in Schulen. Neben SchülerInnen gehören auch LehrerInnen zu den Betroffenen. Ziel des Seminars ist die Vermittlung von theoretischem Hintergrundwissen und bewährten Methoden zum Umgang mit „Cyber-Mobbing“ in ihrer Institution. Schwierige Kinder – Schwierige Klassen Was tun, wenn’s brennt? Grundlagenseminare Tagungsort: Termine: verschiedene Orte in NRW 24./25.08.2012 WBG 12-08-03 23./24.11.2012 WBG 12-11-04 15./16.02.2013 WBG 13-02-01 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr, Tag 1 Seminarzeit: 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr, Tag 2 Referent: Dr. Jens Bartnitzky Teilnahmebeitrag: GEW-Mitglieder: 150 Euro, GEWMitglieder ermäßigt (z. B. arbeitssuchend, studierend, beurlaubt): 80 Euro, Nichtmitglieder: 200 Euro Im ersten Teil steht neben sieben grundlegenden Handlungsprinzipien die Lehrersprache als zentraler Zugang für die Arbeit mit schwierigen Kindern und Klassen im Fokus. Präventive wie interventive Techniken der Lehrersprache helfen, schwierige Klassen erfolgreich zu führen und verhaltensauffällige Kinder zu fördern und zu erziehen. Die Techniken werden erarbeitet, reflektiert und zum Teil auch im Rollenspiel eingeübt. Aus dem Programm: in einer Klasse Ruhe herstellen; einen unmotivierten SchülerInnen zum Arbeiten bringen; richtiges Ignorieren (und wann Ignorieren falsch ist); Interventionstechniken bei Unterrichtsstörungen; Machtkampf. WBG 12-05-05 Öffentlichkeitsarbeit mit kleinem Budget Tagungsort: Termin: Seminarzeit: Raum Essen/Hattingen 11. und 12.05.2012 16:00 Uhr bis 20:00 Uhr, Tag 1 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr, Tag 2 ReferentInnen: Fritz Junkers, Prof. Dr. Reinhild Rumphorst Teilnahmebeitrag: GEW-Mitglieder: 140 Euro, GEWMitglieder ermäßigt (z. B. arbeitssuchend, studierend, beurlaubt): 90 Euro, Nichtmitglieder: 220 Euro Ob GEW-Kreisverband oder städtische Schule: Inzwischen wird auch von kleineren Organisationen erwartet, dass sie sich in der Öffentlichkeit zu Wort melden. Doch wie ist das zu schaffen – mit wenig Zeit und kleinem Etat? Ziel: Es werden Grundregeln der Öffentlichkeits- und Medienarbeit vermittelt. Praxisnah werden PR-Strategien entwickelt und Medienmitteilungen formuliert. Der Tagungsbeitrag wird kurz vor Veranstaltungsbeginn per Lastschrift eingezogen. Für Planung und Durchführung der Seminare ist das DGB-Bildungswerk NRW e.V. verantwortlich. Die Anmeldung unter Angabe der Tagungsnummer wird schriftlich erbeten an: DGB-Bildungswerk NRW, c/o GEW NRW, Nünningstraße 11, 45141 Essen. Gerne auch per Fax an: 0201/2 94 03 17), oder E-Mail: weiterbildung@gew-nrw.de) bzw. online unter: www.weiterbildung.gew-nrw.de Anmeldeschluss für alle Seminare jeweils vier Wochen vor Beginn. w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 33 LEHRERRÄTE MACHEN SICH FIT! Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen Basisqualifizierungen für Lehrerräte Die Veranstaltungen finden jeweils ganztätig von 9.00 bis 16.30 Uhr statt. Die nächsten erreichbaren Termine sind: N N N N KV Paderborn KVg Mettmann in Velbert StV Hagen StV Dortmund 17. April 2012 18. April 2012 24. April 2012 24. April 2012 N KVg Soest in Lippstadt N KV Borken in Stadtlohn N StV Essen (Grundschule) N StV Oberhausen 25. April 2012 25. April 2012 26. April 2012 03. Mai 2012 Weitere regionale Angebote werden in den nächsten Ausgaben der nds ausgeschrieben. Aktuelle Infos online: www.lehrerrat-online.de Anmeldung: GEW-NRW, Svenja Tafel, E-Mail: svenja.tafel@gew-nrw.de oder Fax: 0201/29403-45 GEWERKSCHAFTLICHE BILDUNG Workshops „Mehr Sicherheit im Schulalltag“ Stoppstrategien im Unterricht – keine Chance für „Platzhirsche“, „Clowns“ und „Alpha-Wölfinnen“ Mit dieser Fortbildungsreihe – die Workshops können auch einzeln besucht werden – möchte die GEW LehramtswärterInnen und BerufseinsteigerInnen helfen, den vielfältigen Anforderungen im Schulalltag besser gerecht werden zu können. Die TeilnehmerInnen haben die Möglichkeit, mehr Sicherheit im Auftreten zu trainieren und unterschiedliche Wege zur Lösung von Alltagskonflikten und Kommunikationsproblemen kennen zu lernen. Gesprächsstrategien mit Hauptseminar-, Fach-, SchulleiterInnen u.a. 1. Termin: Samstag, 28.04.2012, 10.00 – 16.00 Uhr Ort: Paderborn ReferentInnen: Uwe Riemer-Becker, Antje Schipper 2. Termin: Samstag, 05.05.2012, 10.00 – 16.00 Uhr Ort: Bochum, Tagungsort ist in Bahnhofsnähe Referenten: Uwe Riemer-Becker, Georg Bickmann-Krebber Beitrag: 15 Euro für GEW-Mitglieder, sonst 40 Euro (incl. Verpflegung) Inhalte: Stoppstrategien bei überfallartigen Unterrichtsstörungen, Gelassenheit und Klarheit in Konfliktsituationen; nonverbale Kommunikation; Umgang mit Machtkämpfen; Notfallstrategien und „geordneter Rückzug“ Termin: Samstag, 21. April 2012, 10.00 – 16.00 Uhr Ort: Bochum (Tagungsort ist nah am Hbf und wird nach der Anmeldung bekannt gegeben) Rechtssicherheit im Berufsalltag Referenten: Manfred Diekenbrock, Georg Bickmann-Krebber Das Angebot richtet sich besonders an neu eingestellte LehrerInnen Beitrag: 15 Euro für GEW-Mitglieder, sonst 40 Euro (incl. Verpflegung) Termin: Ort: Inhalte: Konstruktive Gestaltung von Kommunikationsprozessen mit HauptseminarleiterInnen, FachleiterInnen, FachlehrerInnen, SchulleiterInnen und KollegInnen; „Stärken“/ „Schwächen“-Selbstanalyse; Strategien für das Planungsund Entwicklungsgespräch, Umgang mit Konflikten; Tipps zur Selbstpräsentation Samstag, 12. Mai 2012, 10.00 – 16.00 Uhr Bochum (Tagungsort ist in Bahnhofsnähe und wird nach der Anmeldung bekannt gegeben) Referentinnen: Barbara Inhoff, Antje Schipper Beitrag: 15 Euro für GEW-Mitglieder, sonst 40 Euro (inkl. Verpflegung) Inhalte: In diesem Seminar erhalten Sie viele nützliche Tipps, wie Sie erfolgreich durch die Probezeit kommen (Grundlagen für die Beurteilung, Unterrichtsbesuche etc.). Anmeldung: GEW-Landesverband NRW, Abteilung Gewerkschaftliche Bildung, z.Hd. Bettina Beeftink, Fax: 0201/2940334, E-Mail: bettina.beeftink@gew-nrw.de (bei Anmeldungen per E-Mail bitte die vollständige Adresse angeben). Eine Anmeldebestätigung wird ca. vier Wochen vor dem jeweiligen Seminar verschickt. a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 34 INFOTHEK WISSENSWERTES f ü r A n g e st e l l t e und Verrechnung von Unterrrichtsstunden Verrechnungspraxis ist rechtswidrig Auskunftspflicht des Arbeitgebers Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) Für die Versuche, Mehrarbeitsstunden mit ausfallenden Unterrichtsstunden durch Praktika und Prüfungsphasen von Klassen über den Zeitraum eines Kalendermonats hinaus zu verrechnen, gibt es nach Meinung der GEW keinerlei Ermächtigungsgrundlage. Eine solche Praxis ist rechtswidrig. Das Landesarbeitsgericht Hamm hat die Einschätzung der GEW mit Urteil vom 13.10.2011 – 11 Sa 556/11 – bestätigt und der Klage einer Lehrerin stattgegeben. Nach der Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts vom 7. Februar 2012, 1 ABR 46/10, können Arbeitgeber gegenüber dem Betriebsrat zur Information über für ein BEM in Betracht kommende ArbeitnehmerInnen verpflichtet sein. Im vorliegenden Fall leistete die Klägerin im Februar, März und Mai 2010 jeweils mehrere ausgleichspflichtige Vertretungsstunden ab. Am Ende des Schuljahres wurden die entfallenden Unterichtsstunden als Kompensation für die abgeleisteten Mehrarbeitsstunden berücksichtigt. In diesem Fall entfiel der Anspruch auf Mehrarbeit, da die Mehrarbeitsstunden vollständig durch ausgefallene Unterrichtsstunden am Ende des Schuljahres kompensiert wurden. Zu Recht kommt das Gericht zu dem Ergebnis, dass eine solche Verrechnungspraxis rechtswidrig ist und stellt hierzu folgenden Leitsatz auf: „Nach § 44 Nr. 2 TV-L i.V.m. dem Runderlass ‘Mehrarbeit’ (NW) vom 11.06.1979 ist es dem beklagten Land verwehrt, sich gegenüber der Forderung einer angestellten Lehrkraft auf Vergütung für zusätzlich erteilte Unterrichtsstunden darauf zu berufen, die Mehrarbeit sei durch ausgefallene Unterrichtsstunden in nachfolgenden oder vorangegangenen Monaten ausgeglichen worden (‘Freizeitausgleich’). Nach 2.1 u. 4.2 des genannten Runderlasses ist eine derartige Verrechnung auf den laufenden Monat beschränkt (‘Verrechnungszeitraum ist der Kalendermonat’).“ Grundlage für die Entscheidung des LAG Hamm ist Nr. 4.2 des Erlasses des Schulministeriums vom 11.06.1979 (BASS 21-22 Nr. 21): „Verrechnungszeitraum ist der Kalendermonat“. Hierzu aus den Entscheidungsgründen des Urteils: „Zwar ist die Voraussetzung nach 4.2 Satz 2 Runderlass Mehrarbeit erfüllt: Die von dem beklagten Land als Freizeitausgleich herangezogenen Ausfallstunden sind solche, auf die die Klägerin keinen Anspruch hatte. Dem von dem beklagten Land vorgenommenen Ausgleich steht jedoch 4.2 Satz 4 Runderlass Mehrarbeit entgegen: Verrechnungszeitraum für die Verrechnung von Mehrarbeit gegen Ausfallstunden ist der Kalendermonat. Die Ausfallzeiten sind hier unstreitig nicht in den Monaten der Mehrarbeit, den Monaten Februar, März und Mai 2010 angefallen, sondern in vorangegangenen oder nachfolgenden Monaten. Außerhalb des Kalendermonats, in dem die Mehrarbeit geleistet worden ist, sieht der Runderlass Mehrarbeit eine Saldierung („Verrechnung") nicht vor.“ Interessant ist die Bewertung des Gerichtes zur Gesamtarbeitszeit der Lehrkräfte: „ ... Führt die Anhebung der Pflichtstundenzahl wegen der Variabilität der nicht exakt messbaren sonstigen Arbeitszeit nicht zwangsläufig zu einer Anhebung der Gesamtarbeitszeit, so ist die Frage zu beantworten, ob nicht im umgekehrten Fall eine Reduzierung erbrachter Pflichtstunden wegen der Variabilität der nicht exakt messbaren sonstigen Arbeitszeit ebenfalls zu keiner Verkürzung der erbrachten Gesamtarbeitszeit führt.“ Dr. Mario Sandfort Der Arbeitgeber kann gegenüber dem Betriebsrat verpflichtet sein mitzuteilen, welche ArbeitnehmerInnen für ein betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) in Betracht kommen, damit der Betriebsrat seine diesbezügliche Überwachungspflicht erfüllen kann. Das gilt jedenfalls dann, wenn eine solche Informationspflicht in einer Betriebsvereinbarung geregelt ist. Eine Zustimmung der betroffenen ArbeitnehmerInnen in die Weitergabe ihrer Namen ist in diesem Fall nicht erforderlich. Ihrer namentlichen Benennung stehen auch weder datenschutzrechtliche Gründe noch das Unionsrecht entgegen. U.L. ÌÌÌ Hinweis für die Personalratsarbeit: Auch für den Personalrat gilt § 84 Abs. 2 Satz 7 SBB IX direkt. Daher ist diese neue Rechtssprechung auf die Personalratsarbeit anwendbar. Möglichkeiten für die Personalratsarbeit Wirtschaftsausschuss Der im neuen LPVG erkämpfte und neu ins Leben gerufene Wirtschaftsausschuss, § 65a LPVG, ist für den öffentlichen Dienst und seine Personalvertretung noch Neuland. Daher wird es von Seiten der GEW eine entsprechende Beratung und Begleitung der Personalräte geben. Bisher wird die Einrichtung im Schul- oder Hochschulbereich in den Personalratsfraktionen noch diskutiert. In NRW gibt es im öffentlichen Dienst erste Anträge hierfür: „Der Personalrat der Stadtverwaltung Dortmund hat die Einrichtung des Wirtschaftsausschusses beantragt. Die Gründung ist für den 1. Januar 2012 geplant. Es ist vorgesehen, den Ausschuss mit sieben städtischen Beschäftigten zu besetzen, darunter zwei Personalratsmitglieder." (aus Dortmunder Nachrichten). Viele Informationen können aus der Betriebsratsarbeit entsprechend abgeleitet werden. Dazu einige Tipps für den Einstieg: N Nikolai Laßmann, Rudi Rupp – Handbuch Wirtschaftsausschuss, Handlungsmöglichkeiten für eine aktive Informationspolitik, Bund Verlag 2011, 8. Auflage, N Artikel von Detlef Hase – Arbeit im Wirtschaftsausschuss, Konzeptionelle Ansatzpunkte – in AiB 2012, Heft 2, S. 112ff. U.L. Beamtenverhältnis Einstellung kann verweigert werden Einem Lehrer, der der Ideologie der Muslimbruderschaft und der Islamischen Gemeinde in Deutschland (IGD) nahesteht, darf die Einstellung in das Beamtenverhältnis auf Probe verweigert werden (VG München, Urteil vom 11. Januar 2012 – M 5 K 10.2856 –, vgl. DGBeinblick 2/12) U.L. w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 35 Beamte rund um den Arbeitsplatz Kein Streikrecht für Beamtinnen und Beamte OVG kassiert Urteil des VG Düsseldorf Im Berufungsverfahren zur Frage der Rechtmäßigkeit eines allgemeinen Streikverbots für Beamtinnen und Beamte in Deutschland hat das Oberverwaltungsgericht in Münster die Klage einer verbeamteten Lehrerin abgewiesen. Das Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf wurde aufgehoben, eine Revision zum Bundesverwaltungsgericht vom Disziplinarsenat nicht zugelassen (Az: 3d A 317/11.O). Die GEW kritisiert das Urteil als Fortsetzung der Praxis des unzeitgemäßen und vordemokratischen Verbots des Beamtenstreiks. Das Gericht habe die Chance vertan, dem in der neueren Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) klar formulierten Menschenrecht auf Streik auch in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen. „Das Urteil des OVG Münster zeigt, dass jetzt so schnell wie möglich eine Entscheidung des zuständigen europäischen Gerichts her muss“, sagte Dorothea Schäfer, GEW-Landesvorsitzende NRW. San Lohnsteuerkarte Das Ende der Papierkarte nochmals verschoben Eigentlich hätte die Lohnsteuerkarte aus Pappe längst Geschichte sein sollen. Aber nun wird die Einführung der elektronischen Steuerkarte erneut um ein Jahr verschoben – „wegen unerwarteter technischer Probleme“, heißt es beim Bundesfinanzministerium. Es gelten also weiterhin die Eintragungen auf der Lohnsteuerkarte 2010 bzw. der vom Finanzamt ausgestellten Ersatzbescheinigung 2011. Bei einem Arbeitgeberwechsel muss der ArbeitnehmerInnen – wie bisher auch – dem neuen Arbeitgeber die alte Lohnsteuerkarte bzw. Ersatzbescheinigung aushändigen. U.L. Erstausbildung/Ausbildungskosten Kindergeld/Kinderfreibetrag/Sonderausgabenabzug Künftig erhalten auch Volljährige und in Ausbildung befindliche Kinder uneingeschränkt Kindergeld. Aber: Der Anspruch auf Kindergeld und Kinderfreibetrag gilt nur für Kinder unter 25 Jahren in einer Erstausbildung. Er entfällt, wenn sich das Kind in einer weiteren Ausbildung befindet und in einer Nebentätigkeit mehr als 20 Stunden pro Woche arbeitet. Absetzbarkeit der Ausbildungskosten: Der Sonderausgabenabzug für Ausbildungskosten steigt im kommenden Jahr auf max. 6.000 Euro. U.L. Künftig ohne Wahlfreiheit Entfernungspauschale Berufstätige, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren, müssen sich künftig entscheiden, wie sie ihre Fahrtkosten für das Jahr geltend machen wollen: Entweder geben sie die Kilometerpauschale von 30 Cent oder die tatsächlichen Kosten für die Fahrkarte an. Das tageweise Wahlrecht, das etwa für Nutzer von Park & Ride von Vorteil sein kann, entfällt. Für beide Möglichkeiten gilt jedoch die Grenze von 4.500 Euro. Wer bisher höhere Kosten steuerlich absetzen konnte, muss nun mit Einbußen rechnen. U.L. DIE WISSENSECKE Längerfristige Krankheit bei Angestellten Im Normalfall wird die Gehaltsfortzahlung bei Tarifbeschäftigten nach sechs Wochen Krankheit eingestellt (Ausnahme siehe TV-Ü § 13 Abs. 3). Krankengeld und Krankentagegeld Wenn die Krankenkasse nicht automatisch Unterlagen zur Auszahlung von Krankengeld zuschickt, sollten diese beantragt werden. Eingefordert wird auf jeden Fall eine Verdienstbescheinigung des Arbeitgebers. Das Krankengeld wird dann berechnet nach einer sehr komplizierten Logik (Vormonate Gehalt, Einbezug von monatsübergreifenden Zahlungen, tageweise Umrechnung usw.) auf den Säulen von 70 Prozent des Bruttoverdienstes und 90 Prozent des Nettogehaltes unter Zugrundelegung des ungünstigeren Wertes. Von diesem sogenannten Bruttokrankengeld werden dann über die Krankenkasse die Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung (plus ZVK) abgeführt. Das Nettokrankengeld liegt in der Regel zwischen ca. 70 und 75 Prozent des Nettogehaltes. Bei Privatversicherten bildet das Krankentagegeld den Ersatz für das Krankengeld der Gesetzlichen Krankenversicherung. Hier fällt der volle Krankenversicherungsbeitrag an und Sozialversicherungsbeiträge müssen separat abgeführt werden. Krankengeldzuschuss und Aufstockung Ergänzend wird ein Krankengeldzuschuss des Arbeitgebers gezahlt; dieser wird von der Bezirksregierung parallel zur Mitteilung über die Einstellung des Gehaltsbezuges an das Landesamt für Besoldung und Versorgung (LBV) angewiesen (Verzögerungen sind hier nicht nachteilig für die Beschäftigten, weil so lange noch Gehalt gezahlt und später verrechnet wird). Die Dauer des Bezuges hängt von der Beschäftigungszeit ab (ab einem Jahr: 13 Monate; ab drei Jahren: 39 Monate). Es findet eine Aufstockung zur Höhe des Nettogehaltes statt; normalerweise auf Basis des Bruttokrankengeldes, so dass ein effektives Nettoeinkommen von ca. 85 bis 90 Prozent der bisherigen Bezüge entsteht. Bei Altbeschäftigten im Sinne von § 71 BAT wird das Nettokrankengeld aufgestockt, so dass 100 Prozent der früheren Nettobezüge erzielt werden. Bei Privatversicherten wird die Berechnung auf Basis eines fiktiven GKV-Krankengeldes durchgeführt. Ute Lorenz a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 36 INFOTHEK WISSENSWERTES zum Schulrecht Evaluierung des Schulgesetzes Lehrerfortbildung für Sekundarschulen Das Schulministerium hat dem Landtag zur Behandlung im Schulausschuss Berichte zur Evaluierung des Schulgesetztes für das Land NRW vom 15.02.2005 (in der aktuellen Fassung) und dreier Verordnungen zugeleitet. Das Ministerium macht sowohl deutlich, welchen Novellierungsbedarf es sieht, als auch, welchen es ignoriert. Zwei Beispiele: Das Ministerium führt aus, dass die seit 2005 geltende Regelung, das Rechtsverordnungen wie Ausbildungs- und Prüfungsordnungen vom Schulausschuss des Landtags beschlossen werden müssen, als verfassungswidrig angesehen wird. Hier wird eine Veränderung angekündigt. Liest man die Hinweise zum 7. Teil des Schulgesetztes (Schulverfassung, ehemals Schulmitwirkung) so wird deutlich, dass das Schulministerium offenbar die derzeitige (Rechts-)Konstruktion des Lehrerrates und seiner Beteiligungsrechte für „gelungen“ hält. Webcode: 231338 Das MSW legt im Schulausschuss einen Bericht unter dem Titel „Umfassende Lehrerfortbildung für die zukünftigen Sekundarschulen” vor. Zitat: „Um Lehrkräften den Übergang zur neuen Schulform zu erleichtern, werden diese beim Erwerb bzw. der Erweiterung von Kompetenzen zur Planung, Durchführung und Reflexion von Schüler-Lernen in den Leistungsbereichen besonders unterstützt. Dazu werden besondere Fortbildungsangebote zur Lernangebotsgestaltung, zur Gestaltung und Begleitung von Lernprozessen in Lerngruppen, zur Anregung, Gestaltung und Begleitung sozialer Prozesse in Lerngruppen sowie zur Leistungserziehung und Rückmeldung zur Zielerreichung an die Schülerinnen und Schüler entwickelt. Die Sekundarschulen können als Schulen im Aufbau aus einem modularisierten Angebot von Fortbildungsdienstleistungen auswählen; erhalten erprobtes Material und können ein Fortbildungsbudget eigenverantwortlich verwalten." Webcode: 231330 Beratungspraxis beim Übergang Grundschule – Sek. I Die Landesregierung berichtet dem Schulausschuss unter dem Titel „Beratungspraxis beim Übergang von Klasse 4 zur weiterführenden Schule”. Bezug ist eine Veröffentlichung der WAZ. Die Frage lautet: „Geht es auch ohne Verbindlichkeit”? Zitat: „Die hier dargestellte Beratungspraxis wird in der Grundschule bereits seit vielen Jahren erfolgreich ausgeübt. Es darf angenommen werden, dass sich nach dem Wegfall der Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung dieser Beratungsprozess insofern problemloser gestaltet, als nicht mehr die Einigung mit den Eltern ein vorrangiges Beratungsziel ist und folglich divergierende Sichtweisen auf ein Kind aus den unterschiedlichen Perspektiven seltener zu Konflikten führen. Eltern können Argumente von Lehrkräften der Grundschule für eine von ihren Wünschen abweichende Schulformempfehlung leichter akzeptieren, da sie mit ihrer Schulwahl am Ende nicht von dieser Einschätzung abhängig sind.” Pensionierung von Lehrkräften In Beantwortung einer „Kleinen Anfrage” im Landtag liefert die Landesregierung durchaus interessante Zahlen zu den Pensionierungen von Lehrerinnen und Lehrern in NRW. Daraus ein Beispiel: „Von den im Jahr 2010 pensionierten 4.895 Lehrkräften sind nach Angaben von IT.NRW 22,9 Prozent (= 1.120 Personen) in Folge von Dienstunfähigkeit in den Ruhestand getreten. Wie ist das durchschnittliche Alter der Lehrkräfte, die in 2010 in den Ruhestand versetzt wurden? Das Durchschnittsalter der im Jahr 2010 in den Ruhestand versetzten Lehrkräfte betrug nach Angaben von IT.NRW 62,4 Jahre.” Webcode: 231333 Beirat für islamischen Religionsunterricht gebildet Webcode: 231331 Schulschluss am Tag der Zeugnisausgabe Im Amtsblatt 2/2012 wird formal vollzogen, was durch Schulmail bereits angekündigt wurde. Hinsichtlich des Schulschlusses am Tag der Ausgabe der Halbjahreszeugnisse wird die Rechtslage, die bis zum 13. Oktober 2011 galt, wieder hergestellt. Webcode: 231310 Bundesweiter Pool für Abitur-Aufgaben Es wird kein bundesweites Zentralabitur geben ... oder nur ein wenig. Die KMK verlautbart: „Mit Bildungsstandards in zentralen Fächern, dem Angebot für einen bundesweiten Pool für Abiturprüfungsaufgaben und mit einheitlichen Bewertungskriterien stärkt die Kultusministerkonferenz die Vergleichbarkeit der Allgemeinen Hochschulreife in Deutschland.” Webcode: 231348 Mit einer Pressemitteilung vom 21.02.2012 informiert das Schulministerium darüber, dass die acht Mitglieder des Beirats für die Einführung des islamischen Religionsunterrichts in NRW feststehen. Das Schulministerium teilt mit, dass der Beirat in großem Einvernehmen im Verlaufe eines Treffens von Schulministerium Sylvia Löhrmann mit dem Koordinationsrat der Muslime (KRM) gebildet wurde. Webcode: 231323 Weiterlesen im GEW-online-Archiv So finden Sie den Webcode: § www.gew-nrw.de § Anmeldung rechte Spalte § Familienname und Mitgliedsnummer eingeben § dann direkt in das Eingabefeld in der rechten Spalte den Webcode eingeben w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 37 TERMINE Konferenz für Freizeit, Vielfalt und Toleranz! Strategien gegen Nazis und Rassismus in NRW Termin/Ort: Samstag, 28. April 2012, 10.00 bis 14.30 Uhr, in Dortmund Die abscheulichen Taten der Zwickauer Terrorzelle führen uns vor Augen, dass Rechtsradikalismus weder unterschätzt noch verharmlost werden darf. Das gilt auch für NRW: Laut Verfassungsschutzbericht werden hier jeden zweiten oder dritten Tag Menschen Opfer rechtsradikaler Übergriffe. Nordrhein-Westfälische Städte wie Dortmund sind in den letzten Jahren zu Hochburgen der extremen Rechten in Deutschland geworden. Diese Entwicklung zeigt: Wir brauchen einen Aufbruch gegen Rechts! Einladung Wie entwickelt sich studentisches Bewusstsein unter den Bedingungen von Bolognareform und „Massenstudium“ einerseits, und der zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung und der Finanzkrise andererseits? Darüber wird auf der Konferenz „Zwischen Resignation und Revolte – Soziale Lage und politisches Bewusstsein von Studierenden” diskutiert. Aktive der Studierendenbewegung werden ihre Erfahrungen zur Diskussion stellen und Fragen formulieren, HochschulforscherInnen werden ihre Befunde und Einschätzungen beitragen. Termin/Ort: 21. April 2012, 10.00 bis 17.00 Uhr, Studiobühne/Asta-Cafe, Köln, Universitätsstr. 16 b Beteiligt sind neben anderen: Tino Bargel (Uni Konstanz), Prof. Dr. Margret Bülow-Schramm (Universität Hamburg), Dr. Matthias Burchardt (Uni Köln), Stefanie Geyer (DGB), Prof. Dr. Peter Grottian (Berlin), Dr. Andreas Keller (GEW), Andreas Kemper (dishwasher – Magazin für studierende Arbeiterkinder), Prof. Dr. Clemens Knobloch (Uni Siegen), Dr. Thomas Köhler (Uni Hannover), Antonia Kühn (DGB NRW), Dr. Wolfgang Liebert (Uni Darmstadt), Torsten Rekewitz (fzs), Dr. Wolfgang Neef (TU Berlin), Kathi Sass (Asta Uni Köln). Veranstalter sind: Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, DGB NRW, AStA der Uni Köln, BdWi und fzs. Kontakt: Rosa-LuxemburgStiftung NRW, Telefon: 0203-3177392. Programm, Anmeldung und Infos unter: www.studierendenbewusstsein.de Mit Innenminister Ralf Jäger, Hans Leyendecker von der Süddeutschen Zeitung, u.a. Hochschulforum Münster Der AStA der Universität Münster, der DGB Münsterland und die DGB Jugend NRW laden am Donnerstag, 31. Mai 2012, 16.00 bis 18.00 Uhr ein zu einem „Hochschulforum Münster: Aktuelle Probleme der Hochschulpolitik” Über den hohen Stellenwert von Bildung herrscht in Deutschland weitgehend Konsens. Umso verwunderlicher, dass es weiterhin an den Hochschulen zu Protestaktionen von Studierenden kommt. Beklagt werden u.a. die Verschulung der Lehre, eine Renaissance autoritärer Strukturen, vor allem aber Leistungs-, zeitlicher und finanzieller Druck, immer enger gesteckte wirtschaftliche Rahmenbedingungen sowie mangelnde soziale Durchlässigkeit. Das betrifft sowohl die Lehre als auch die Lebenswelt der Studierenden (beispielsweise die Wohnraumsituation). Infos zur Veranstaltung auf der Webseite des DGB NRW Mit Wissenschaftsministerin Svenja Schulze. Um Anmeldung wird gebeten an: michaelczogalla@dgb-bildungswerk-nrw.de Mehr Infos im Hochschulblog des DGB NRW Anzeige Abschied und Dank Die GEW Nordrhein-Westfalen und der GEW Kreisverband Olpe trauern um Karla Schentuleit Wir vermissen ihre Freundschaft ihren Humor ihren kritischen Scharfsinn ihre gewerkschaftliche Solidarität Wir danken ihr für ihr unerschrockenes Eintreten für die Rechte und Arbeitsbedingungen von Kolleginnen und Kollegen als aktives Mitglied seit 35 Jahren als Vorsitzende des Kreises Olpe als Personalrätin und Gleichstellungsbeauftragte als engagierte Vertreterin in übergeordneten Gremien der GEW in NRW „Man lebt zweimal: das eine Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“ (Honoré de Balzac) Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Im Namen des Kreisverbandes Olpe Mechthild Eisenblätter Im Namen der GEW NRW Dorothea Schäfer a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + 38 TERMINE/ANZEIGEN DAPF-Seminare Die TU Dortmund bietet über ihre Dortmunder Akademie für Pädagogische Führungskräfte (DAPF) halbjährlich ein attraktives Seminarprogramm für (stellvertretende) Schulleiterinnen und Schulleiter sowie Lehrerinnen und Lehrer mit Interesse an Leitungsaufgaben an. N Kollegiale Hospitation und professionelles Feedback Referent: Prof. Dr. Claus Buhren, Professor für Schulsport und Schulentwicklung an der Deutschen Sporthochschule Köln und bundesweit in der Fortbildung von Lehrkräften und Schulleitungen tätig. Kosten: 135 EUR. Termin: 23. Mai 2012, 9.00 – 16.30 Uhr N Schwierige Gespräche führen Referent: Prof. Dr. Bernd Gasch, em. Professor für Pädagogische Psychologie und Organisationspsychologie mit langjähriger Erfahrung in der Erwachsenenbildung. Kosten: 135 EUR Termin: 31. Mai 2012, 9.00 – 16.30 Uhr) Ihre Ansprechpartner: Dortmunder Akademie für Pädagogische Führungskräfte (DAPF), Dr. Jörg Teichert oder Mario Gieske, Telefon: 0231/755-6616, E-Mail: dapf@ tu-dortmund.de Übergang Schule – Hochschule Die Wissenschaftliche Einrichtung Oberstufen-Kolleg an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld wird – in Kooperation mit der Kommission für Schulforschung und Didaktik der DGfE – am 21./22. Juni 2012 die zweite Expertentagung zum Thema „Übergang Schule – Hochschule: Analysen – Konzeptionen – Gestaltungsperspektiven” durchführen. Der Übergang von der Schule zur Hochschule ist immer noch einer der Engpässe des Bildungssystems. Die Tagung soll Expertinnen und Experten zusammenführen: WissenschaftlerInnen, VertreterInnen von Schul-, Hochschulpolitik und Bildungsverwaltung sowie LehrerInnen, HochschullehrerInnen und Interessierte. Infos zur Tagung: www.uni-bielefeld.de/ OSK/NEOS_Sonderseiten/Aktuelles/2012/ ank_tagung_uebergang.html Tagungsbüro: Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld, Mail: osk_tagung-uebergang @uni-bielefeld.de, Tel. 0521/106-4549 Für ein soziales Europa Freinet-Zertifikat „Adler steigen keine Treppen“ (Célestin Freinet) Europa ist auf falschem Kurs. Wirtschaftlicher Niedergang und rigide Sparprogramme zu Lasten der Mehrheit der Bevölkerung: So sieht die Wirklichkeit in vielen Ländern Europas gut drei Jahre nach Beginn der Finanz- und Schuldenkrise aus, die 2008 mit der Lehman-Pleite in den USA ihren spektakulären Anfang nahm. Die GEW lädt ein zu Solidaritätsveranstaltungen mit griechischen, spanischen und portugiesischen BildungsgewerkschafterInnen: 18. April 2012, 19.00 Uhr, DGB-Haus, Köln, Hans-Böckler-Platz 1 19. April 2012, 18.00 Uhr, DGB-Haus, Dortmund, Ostwall 17-21. Was sind die Auswirkungen der Sparpolitik in Griechenland, Portugal und Spanien? Welche Antworten haben Gewerkschaften auf die Krise in Europa? Wie können wir unsere sozialen und demokratischen Rechte in Europa gemeinsam verteidigen? Diese und andere Fragen werden mit den GewerkschaftsvertreterInnen diskutiert. Veranstalter sind: GEW HV, DGB NRW, GEW NRW, DGB Köln-Bonn, GEW Köln, DGB Dortmund-Hellweg, GEW Dortmund. Erfahrungsaustausch Offener Ganztag Die GEW – Bezirk Düsseldorf – bietet ein Forum an für alle Beschäftigten im Offenen Ganztag, insbesondere an Grundschulen, am Samstag, 12. Mai 2012, 10.00 bis 15.30 Uhr, im DGB-Haus Düsseldorf, FriedrichEbert-Str. 34-38 (gegenüber dem Hbf.). Der Erfahrungs- und Meinungsaustausch betrifft besonders die Arbeitsbedingungen im Offenen Ganztag, die Arbeitszeitregelungen, die Arbeitsverträge und die Bezahlung/Vergütung, aber auch andere gewünschte Themenbereiche. Gesprächspartner sind: Ute Lorenz, Referentin für Tarifpolitik der GEW NRW, Jürgen Gottmann, Grundschulleiter i.R., Vorsitzender des Bezirksausschusses der GEW NRW und verschiedene GEW-Personalräte. Ein Teilnahmebeitrag wird nicht erhoben. Anmeldung erwünscht. Kontakt: E-Mail JGottmann@t-online.de Die Freinet-Kooperative bietet unter der Schirmherrschaft von Enja Riegel eine zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung „Theorie und Praxis der Freinet-Pädagogik” an. Anmeldeschluss ist der 15. Juni 2012! Die Weiterbildung hat das Ziel, die TeilnehmerInnen zu befähigen, im Sinne der Pädagogik Célestin Freinets tätig zu sein. Sie stellt eine umfassende berufsbegleitende Zusatzausbildung dar, ist aber kein Ersatz für eine staatliche Ausbildung. Sie endet mit der Verleihung eines Zertifikats. Die Einführung und der erste Baustein finden vom 05. bis 09. Dezember 2012 statt. Die TeilnehmerInnen arbeiten wie in einer freinet-pädagogischen Lerngruppe, in dem sie sich folgende sieben Bausteine erarbeiten: 1. Freier Ausdruck; 2. Demokratie leben und lernen; 3. Verlasst die Übungsräume; 4. Natürliche Methode – forschendes und entdeckendes Lernen; 5. Heterogenität als Lernchance; 6. Leistung zeigen – Dokumentation und Präsentation; 7. Hospitationen und Teilnahme an einer frei gewählten Freinet-Veranstaltung im Zeitraum von 2011 – 2013 Nähere Informationen und Anmeldung: Freinet-Kooperative e.V., Sielwall 45, 28203 Bremen, Tel: 0421-344 929, mail@freinet-kooperative.de, www.freinet-kooperative.de 2. Kölner Kabarett-Festival Der DGB Köln-Bonn, die Volkshochschule Köln sowie der Kabarettist Robert Griess veranstalten das zweite Kölner Festival des politischen Kabaretts: AgitProp.Nonstop! Freuen Sie sich drauf! N Euro-Zirkus am 4. Mai 2012, N Großstadtmelodien am 11. Mai 2012 und N Heimatabend am 18. Mai 2012, Beginn jeweils 19.30 Uhr im Forum der Volkshochschule im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln. Mitwirkende sind u.a.: Robert Griess, Ape&Feuerstein, Thomas Freitag, Düsseldorfer Kom(m)ödchen, Heinrich Pachl, HG Butzko, Sebastian Pufpaff, Arnulf Rating. Informationen und Tickets erhältlich unter: www. koelner-kabarett-festival.de w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n nds 3-2012 39 DASA-Erlebnisausstellung Die Erlebnisausstellung „Dein LebensLauf” wird in der DASA Dortmund präsentiert vom 18. März bis 30. September 2012. Die Ausstellung vermittelt in einem künstlerischen Ausstellungsansatz einen individuellen und neuartigen Zugang zum Einstieg in die Berufswelt – Scheitern und Neuausrichtung inklusive. Sie richtet sich insbesondere an ein jugendliches Publikum und an Menschen, die gern experimentieren, hinterfragen und ihren Lebens-Lauf aktiv gestalten wollen. Die Ausstellung besteht aus sieben Stationen: Traum, Treiben lassen, Möglichkeiten, Sicherheit, Sinn, Blockade und Bruch – die nicht zuletzt auch das Arbeitsleben bestimmen. Die Besucher blicken gleichsam hinter die Kulissen einer handgefertigten, improvisierten Welt, 5 Tg. Fronleichnam, 6. bis 10. 6. 2012 Abflug am Mittwoch, ab 16.20 Uhr Orga. u. Inform.: a.inanci@gmx.de und die Küste von Estoril ab Kontakt: Monika Röttgen, DASA Arbeitswelt Ausstellung, Friedrich-Henkel-Weg 1-25, 44149 Dortmund, Tel. 0231.9071-2436, Informationen: www.dasa-dortmund.de Kurztrip ISTANBUL Lissabon 5 Tage Flugreise die zum Teil in Zusammenarbeit mit Jugendlichen der Martin-Luther-King-Gesamtschule aus Dortmund unter Leitung von Kunstlehrer Bodo Adamczewski entstanden ist. Inserieren bringt Gewinn TÜRKEI Spezial SÜD/WEST ANATOLIEN Essen-Süd 4,5 Raum-EG-Wohnung 297 € Tel. 05261 2506-8180 | portugal@cts-reisen.de | www.cts-reisen.de kernsaniert, KDB, Balkon, 680 + NK + 2 MM Kaution Telefon 02 01 / 26 43 67 Herbstferien, 9 Tg. Rundreise Antike Städte, Lykische Küste, Wandern DTI: Deut.-Türk. Intgrp.: aliinanci@aol.com monikaklein@gmx.de Institut für Tanzpädagogik Zusatzqualifikation zur Tanzpädagogin/zum Tanzpädagogen Tanzimpulse 1. für die Arbeit mit Kindern von U3 bis 11 Jahren 2. für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Infotage: 20. 5. und 2. 6. 2012 Informationen: Tanzimpulse, Folwiese 20, 51069 Köln Tel.: 0221-683691, info@tanzimpulse-koeln.de, www.tanzimpulse-koeln.de Klassenfahrten maßgeschneidert www.cts-reisen.de Herforder Straße 75 | 32657 Lemgo | Tel. 05261 2506-0 www.AK-Finanz.de neue deutsche schule – ISSN 0720-9673 Begründet von Erwin Klatt Herausgeber Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Landesverband Nordrhein-Westfalen Nünningstraße 11, 45141 Essen nds-Redaktion Hanne Seiltgen (Tel. 02 01/2 94 03 55), Fritz Junkers (verantwortlich), Renate Boese, Stefan Brackertz, Sabine Flögel, Tanja Junkers, Klaus D. Lange, Karl-Heinz Platte, Carmen Tiemann Freie Mitarbeit: Ulrike Freunscht, Bert Butzke, Anja Heifel m Bernd Speckin, artmeetsgraphik E-Mail: redaktion@nds-verlag.de nds-Online: www.nds-verlag.de GEW-Landesgeschäftsstelle und Kassenverwaltung Nünningstraße 11, 45141 Essen Tel. 02 01/2 94 03 01, Fax 02 01/2 94 03 51 E-Mail: info@gew-nrw.de GEW-Online: www.gew-nrw.de Referat Rechtsschutz Durchwahl 02 01/2 94 03 41 Redaktion und Verlag Neue Deutsche Schule Verlagsgesellschaft mbH Postfach 10 27 52, 45027 Essen Nünningstraße 11, 45141 Essen Tel. 02 01/2 94 03 06, Fax 02 01/2 94 03 14 Geschäftsführer: Hartmut Reich E-Mail Verlag: info@nds-verlag.de nds-Anzeigen PIC Crossmedia UG Heinrich-Hertz-Straße 9 40699 Erkrath Tel. 0211/2102 7273 Fax 0211/1578 6578 E-Mail: anzeigen@pic-crossmedia.de Herstellung Basis-Druck GmbH, Springwall 4, 47051 Duisburg Die neue deutsche schule erscheint monatlich. Gültig ist Anzeigenpreisliste Nr. 47 (Oktober 2010). Für Mitglieder der GEW ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Nichtmitglieder können die Zeitschrift beim Verlag zum jährlichen Abonnementpreis von 35,– Euro (einschl. Porto) bestellen. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Essen. Mit Namen gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der GEW oder der Redaktion übereinstimmen. Die Redaktion behält sich bei allen Veröffentlichungen Kürzungen vor. Die Einsendung von Beiträgen muss vorher mit der Redaktion verabredet werden. Unverlangt eingesandte Bücher und Beiträge werden nur zurückgesandt, wenn dies gewünscht wird. nds-Zeitschrift und NDS-Verlag im Internet: www.nds-zeitschrift.de www.nds-verlag.de GEW im Internet: www.gew-nrw.de a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + w w w. g e w - p e r s o n a l r a t s w a h l . d e + + + Herzliche Einladung Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen, Nünningstraße 11, 45141 Essen Postvertriebsstück – Entgelt bezahlt 3-2012 Landesangestelltentag 5. Mai 2012 Bochum Programm Arbeitsgruppen 9:30 - 10:00 Eintreffen und Stehkaffee 10:00 - 10:30 Einführung und Begrüßung Dorothea Schäfer, Vorsitzende der GEW NRW Andreas Meyer-Lauber, Vorsitzender des DGB-Landesbezirks NRW 10:30 - 11:30 Sächsische Erfahrungen und Perspektiven Dr. Sabine Gerold, Vorsitzende der GEW Sachsen 1 Allgemeine Rechtsfragen: Eingruppierung, Anerkennung förderlicher Berufserfahrung bei der Einstufung und Höhergruppierung von Tarifbeschäftigten 2 Seiteneinstieg in den Schulen / OBAS / Pädagogische Einführung 3 Die neue EGO für Länderbeschäftigte – Auswirkungen auf Beschäftigte in den Schulen 4 L-EGO – Chancen und Risiken 5 Fragen zur Altersversorgung (ATZ, Rente, Zusatzversorgung) 11:30 - 12:30 GEW im Streitgespräch mit finanzpolitischen VertreterInnen der Landtagsparteien 12:30 - 13:30 Mittagspause 13:30 - 15:30 Ausklang – Gespräche – Kaffee und Kuchen 7 Befristete Arbeitsverhältnisse Arbeitsgruppen (siehe rechts) 15:30 - 16:00 6 Organizing; Weiterentwicklung der Tarifarbeit in NRW 8 Krankenversicherung: Privat- oder Weiterversicherung in der Pflichtversicherung 9 Arbeitsrechtliche Situation und Perspektiven von Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen 10 Mehrarbeit für Angestellte Während der gesamten Veranstaltung stehen VertreterInnen der GEW aus den Haupt- und Bezirkspersonalräten aller Schulformen zum Gespräch bereit. Ich nehme an der Veranstaltung teil: Anmeldung GEW-Mitglied: 11 Werkstattlehrkräfte, Fachlehrerinnen und Lehrer: Situation der Werkstattlehrkräfte und Fachlehrkräfte an Berufskollegs und Förderschulen ja nein Bitte beachten: Name: Alle angemeldeten TeilnehmerInnen erhalten ca. 2 Wochen vor der Veranstaltung schriftliche Informationen bezüglich des Tagungsortes und des Tagesablaufs. Vorname: Ich möchte am Forum oder am Forum teilnehmen. Straße: Teilnahmebeitrag: (inkl. Tagungsmaterial, Verpflegung) für GEW-Mitglieder für Nichtmitglieder 20,-- Euro 40,-- Euro PLZ: Ort: Anmeldeschluss: 20. April 2012 Je TeilnehmerIn bitte einen Anmeldeabschnitt ausfüllen! Bitte überweisen Sie den Betrag auf folgendes Konto: GEW NRW, SEB Bochum Konto-Nr.: 1510905300 BLZ: 43010111 Mail: Schule: GEW-Landesverband NRW Bettina Beeftink Nünningstraße 11 45141 Essen