Privatisierungsreport – 14 Deutsche Auslandsschulen – Budgetierung, Flexibilisierung, Privatisierung... Impressum Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hauptvorstand Verantwortlich: Ulrich Thöne, Ulf Rödde (V.i.S.d.P.) Autor: Matthias Holland-Letz Redaktion: Harald Binder, Manfred Brinkmann, Franz Dwertmann, Sarah Holze, Iris Köhler-Fritsch Reifenberger Str. 21 60489 Frankfurt Tel: 069/78973-0 Fax: 069/78973-202 info@gew.de www.gew.de Illustration: Thomas Plaßmann Gestaltung und Satz: Karsten Sporleder Druck: Druckerei Leutheußer ISBN: 978-3-939470-87-8 Oktober 2012 Die Broschüre erhalten Sie im GEW-Shop (www.gew-shop.de, E-Mail: gew-shop@callagift.de, Fax: 06103-30332-20), Mindestbestellmenge: 10 Stück, Einzelpreis: 2,00 Euro. Preise zzgl. Verpackungs- und Versandkosten (siehe www.gew-shop.de). Artikel-Nr.: 1474 Einzelexemplare können Sie anfordern unter: broschueren@gew.de, Fax: 069/78973-70161. Einzelpreis 2,70 Euro inkl. Versandkosten. Privatisierungsreport – 14 Deutsche Auslandsschulen – Budgetierung, Flexibilisierung, Privatisierung... Vorwort5 Worum es geht  7 I. „Madrasah Almaneyya?“ – Schulbesuch in Kairo I 9 2. Basis-Infos: Deutsche Auslandsschulen 9 3. „Madrasah Almaneyya?“ – Schulbesuch in Kairo II Schulgebühren: Bis 14.000 Euro im Jahr Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) 4.  „Wir wollen so bleiben, wie wir sind.“ – Symposium des Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen (WDA)   Anspruchsvolle Eltern, verwöhnte Kinder – Erfahrungsbericht einer deutschen Lehrerin in Ägypten 11 12 14 15 17 „Madrasah Almaneyya?“ – Schulbesuch in Kairo III 17 6. Kurzporträts: Deutsche Auslandsschulen  Traditionsreiche: Deutsche Höhere Privatschule Die Windhoek (Namibia) 20 5. Die Neugründung: Deutsche Schule Erbil (Irak)  Die Firmenschule: Deutsche Internationale Schule Changchun (China) 7  „Eindeutig ein schulgelderhöhender Faktor“ – Umfrage unter Auslandsschulen zu den Folgen der Finanzierungsreform23 Sponsoring: „Idealer Partner für Ihre Firma“ 25 8. Streit um den Versorgungszuschlag Vetternwirtschaft an Auslandsschulen?  27 28 3 9. Chronik der Auslandsschulreform  Februar 2008: Start der Partnerschulinitiative (PASCH) – Ausbau der Auslandsschulen Dezember 2010: Protest gegen weitere Privatisierung September 2011: Konzept des Auswärtigen Amtes stößt auf Kritik  Januar 2012: Bericht der Bundesregierung zur „Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik“ (AKBP) 28 10. „Madrasah Almaneyya?“ – Schulbesuch in Kairo IV „Europäische Schulen“: Drastisch weniger Gehalt für neue Lehrkräfte 34 11. Kurzporträts: PASCH-Schulen Talitha Kumi in Beit Jala (Palästinensische Autonomiegebiete) SOS Hermann Gmeiner School in Bishkek (Kirgistan) Loyola Gymnasium in Prizren (Kosovo) 37 12.  Chilenische Bildungsproteste: Schulverweis und Polizeieinsatz an PASCH-Schule in Arica 13.  Wie Auslandsschulen den „Wirtschaftsstandort Deutschland“ sichern sollen   Sofia, Bariloche, Moskau und dann? – Kompetenzen von Auslandslehrkräften werden häufig nicht genutzt 35 42 43 44 14. „Madrasah Almaneyya?“ – Schulbesuch in Kairo V 45 15.  Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA): Lobbyist mit privaten Partnern 47 16. Lehrerbeirat an Auslandsschulen – Instrument des Trägervereins? 48 Was die GEW fordert  49 Abkürzungen und Glossar51 4 Vorwort Als „pädagogische Leuchttürme“ ...und „Visitenkarten Deutschlands“ in der Welt preist die Bundesregierung die rund 140 Deutschen Auslandsschulen. Es besteht politischer Konsens im Land, dass ihre Förderung und Stärkung gesamtstaatliche Aufgabe von Bund und Ländern ist. Die Mehrheit dieser Schulen war schon immer in privater Trägerschaft. Meist handelt es sich um gemeinnützige Schulvereine, die durch Schulbeiträge den Großteil der Kosten selbst tragen und durch beurlaubte Lehrkräfte der Bundesländer und Zuschüsse des Auswärtigen Amts unterstützt werden. Die GEW vertritt die Interessen ihrer Mitglieder, die an Deutschen Auslandsschulen unterrichten, und setzt sich für eine an demokratischen Prinzipien und am Gemeinwohl ausgerichtete Weiterentwicklung des Auslandsschulwesens ein. Seit das Auswärtige Amt (AA) auf dem Weltkongress der Auslandsschulen 2010 in Shanghai ein „Reformkonzept“ für die Auslandsschulen vorgestellt hat, wird auch um die Frage gestritten, ob „nach den Plänen von Staatsministerin Pieper in Zukunft private Anbieter die Arbeit der Schulvereine ersetzen sollen“ (ifa-Nachrichten, 16. 12. 2010). Von „Vollprivatisierung“ war die Rede, ein Paradigmenwechsel von Gemeinnützigkeit auf Gewinnorientierung wurde vermutet; das AA wolle die Auslandsschulen künftig in privatwirtschaftliche Regie überführen. In der Folge fanden Gespräche mit privaten, kommerziellen Bildungsträgern statt, gleichzeitig wurden aber die Pläne vom AA angesichts massiver Kritik der Kultusministerkonferenz und auch der GEW relativiert. Das Thema Privatisierung und die Problematik des Einflusses von Unternehmen im deutschen Auslandsschulwesen bleiben allerdings auf der Tagesordnung. Veränderte Zielgruppen, politische Vorgaben, Wettbewerbs- und Kostendruck zwingen die Schulen, neue Wege zu gehen, um zukunftsfähig zu bleiben. Wohin entwickeln sich die Deutschen Aus5 landsschulen im Spannungsfeld zwischen Marktwirtschaft und Gemeinnützigkeit? Dieser Frage geht der Journalist Matthias Holland-Letz im GEW-Privatisierungsreport Nr. 14 nach. Er ordnet die Privatisierungstendenzen ein in die aktuelle Auseinandersetzung um die Zukunft des Auslandsschulwesens und legt damit Grundlagen für eine kritische Diskussion. Momentaufnahmen aus ganz verschiedenen Schulen veranschaulichen die aktuellen Probleme. Handelnde Akteure und Organisationen kommen zu Wort. Konfliktpotentiale werden sichtbar. Dabei wird einem breiteren Publikum auch Einblick in die Vielfalt der schulischen Arbeit im Ausland ermöglicht, deren Erfolg vor allem dem Einsatz und der Professionalität der dort unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer zu verdanken ist. Ulrich Thöne Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Franz Dwertmann Vorsitzender der Arbeitsgruppe Auslandslehrerinnen und Auslandslehrer der GEW (AGAL) 6 Worum es geht „Teheran? Addis Abeba? Seoul? Dort zahlt Deutschland für eine Schule?“ Das Auslandsschulwesen dürfte der am wenigsten bekannte Sektor sein, der im deutschen Bildungswesen zu finden ist. Doch spielen die weltweit 140 Deutschen Schulen im Ausland (DSA) eine gewichtige Rolle, politisch, wirtschaftlich und kulturell. Sie sorgen nicht nur dafür, dass die Kinder deutscher Botschaftsangehöriger oder deutscher ManagerInnen im Ausland eine deutsche Schule besuchen können. Auch immer mehr einheimische Familien nutzen dieses Angebot. Das deutsche Auslandsschulwesen vermittelt also westliche Werte, deutsche Sprache und Kultur. Derzeit hat der deutsche Staat rund 1.300 verbeamtete Lehrkräfte als sogenannte Auslandsdienstlehrkräfte (ADLK) ins Ausland vermittelt. Wie in anderen Bildungsbereichen, so versuchen Politiker derzeit auch hier, neoliberale Reformen durchzusetzen. Stichworte sind: Zulassung von kommerziellen Schulträgern, Zuweisung eines Budgets bei gleichzeitiger Kürzung der ADLK-Stellen für viele Schulen. Eine nicht-repräsentative Umfrage, die für diese Broschüre realisiert wurde, zeigt: Bleibt es bei der angekündigten Reform, werden viele Deutsche Auslandsschulen ihre Schulgebühren erhöhen müssen. Was den Charakter vieler DSA als „Begegnungsschulen“, offen auch für Kinder und Jugendliche aus nicht-wohlhabenden Familien des Gastlandes, gefährdet. Gleichzeitig fordern Politiker und Wirtschaftslobbyisten, dass Auslandsschulen verstärkt die Interessen deutscher Unternehmen bedienen sollen. „Absolventen Deutscher Auslandsschulen: die Fachkräfte von morgen.“ So lautete ein Thema, mit dem sich im November 2011 der Schulkongress des „Handelsblatt“-Verlages beschäftigte. Deutsche Schulen im Ausland haben demnach die Aufgabe, die fähigsten Köpfe der Gastländer nach Deutschland zu locken, damit sie als Ingenieure, Ärztinnen oder Mechatroniker das Arbeitskräftereservoir vergrößern. Was zur Folge haben kann, dass diese Köpfe im Ursprungsland fehlen („Braindrain“). 7 Der vorliegende Privatisierungsreport Nr.14 beleuchtet einen Bildungssektor, dessen immense politische und kulturelle Bedeutung nur wenigen bewusst ist. Einen Bildungssektor, in dem Lehrkräfte hervorragende Arbeit leisten – die aber in Deutschland kaum Anerkennung findet. Einen Bildungssektor, der vor massiven Einschnitten steht. Einen Bildungssektor, dessen Qualität nach Überzeugung der GEW und vieler Fachleute gefährdet ist. 8 I. „Madrasah Almaneyya?“ – Schulbesuch in Kairo I Ungeduldig ruft der ägyptische Taxifahrer aus dem fahrenden Wagen heraus: „Madrasah Almaneyya?“ – „Wo ist die Deutsche Schule?“ Bedauernd schüttelt der Passant den Kopf. Wir sind in Kattameya, einer Satellitenstadt östlich von Kairo. Hier eine Adresse zu finden, ist nicht einfach. Ganze Straßenzüge befinden sich im Rohbau, dazwischen Villen, Büroblocks, ein Autohaus, das Einkaufszentrum „Downtown Mall“. Hinzu kommt, dass der Taxi-Mann von meiner Anfahrtsskizze keinen Gebrauch macht. Obwohl die Straßennamen dort auf Arabisch stehen. Er kann nicht lesen, wie viele Ägypter, vermute ich. Stattdessen fragt er, immer wieder: „Madrasah Almaneyya?“ Endlich erreichen wir unser Ziel, die deutsche „Europa Schule Kairo“(ESK).1 Ein Wachmann öffnet das Tor. 2. Basis-Infos: Deutsche Auslandsschulen PISA-Debatte, Unterrichtsausfall, gestresste Lehrkräfte: Hierzulande wird gerne auf den Schulen herumgehackt. Doch im Ausland genießt das deutsche Schulsystem einen hervorragenden Ruf. Die Nachfrage nach einem Platz an einer der 140 Deutschen Auslandsschulen (DSA) ist groß. Sie finden sich in 71 Ländern, in Namibia und Russland, in Argentinien und den USA, in Malaysia und China. Weltweit lernen hier 79.000 SchülerInnen, darunter 58.000 Nichtdeutsche.2 Pro Jahr machen hier 2.200 junge Frauen und Männer Abitur.3 Die Deutschen Schulen im Ausland sind Privatschulen, getragen zumeist von Schulvereinen, die ehrenamtlich geleitet werden.4 Auch einheimische Investorengruppen spielen zuweilen als Träger eine Rolle, deutsche Privatschulanbieter unterstützen schon mal mit Beratung.5 Unterrichtet wird auf Deutsch. Es gelten die Lehrpläne Thüringens oder Baden-Württembergs. Die Schulen führen zu deutschen Abschlüssen.6 9 Im Jahr 2011 unterrichteten an den 140 Deutschen Auslandsschulen 1.317 deutsche Lehrkräfte, die jeweils als Beamte für drei oder sechs Jahre entsandt wurden. Als Auslandsdienstlehrkräfte (ADLK) haben sie die Aufgabe, deutsche Standards an den Schulen zu garantieren. Sie sind u. a. zuständig für die Abnahme von Abschlussprüfungen. Hinzu kommen Bundes- und Landesprogrammlehrkräfte. 2011 wirkten hier ferner 6.499 LehrerInnen, die als sogenannte Ortslehrkräfte direkt beim Schulträger angestellt sind.7 Es sind vor allem Einheimische, aber auch deutsche Muttersprachler, die im Gastland leben. Die Angebote der DSA richten sich zum einen an deutsche Familien, die im Ausland arbeiten: Botschaftsangehörige, Entwicklungshelfer­nnen, I Angestellte großer Unternehmen. Zur Zielgruppe zählen auch Kinder aus deutschstämmigen Familien, die im Gastland zuhause sind. Die Deutschen Schulen im Ausland richten sich auch an „zukünftige Bildungseliten“ der Gastländer, so Bildungspolitiker im Deutschen Bundestag.8 Die meisten DSA verstehen sich als „Begegnungsschulen“, in denen deutsche, binationale und einheimische Kinder und Jugendliche gemeinsam lernen. Zu prominenten Absolventen zählen der Schriftsteller Ilija Trojanow (Deutsche Schule Nairobi), die Schauspielerin Jasmin Tabatabai (Deutsche Schule Teheran) und ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo (Deutsche Schule Rom).9 Auch die Familie von Nationalspieler Miroslav Klose profitiert vom deutschen Auslandsschulwesen. Da Klose derzeit bei Lazio Rom unter Vertrag ist, besuchen seine beiden Söhne die Deutsche Schule Rom.10 Der Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA) vertritt die Trägervereine der Deutschen Schulen im Ausland.11 Gegründet 2003, hat er derzeit 102 Mitglieder. Der Sitz des WDA ist Berlin. An der Spitze des Verbandes steht Detlef Ernst, ein in China lebender Unternehmer. Er 10 amtiert auch als Vorsitzender des Trägers der Deutschen Schule Shanghai. Die Auslandsschulen sind eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern. Auf Bundesebene ist das Auswärtige Amt (AA) zuständig. Das AA unterhält einen Schulfonds und einen Baufonds, aus dem die Deutschen Schulen im Ausland gefördert werden.12 Das Berliner Ministerium hat noch mehr Aufgaben. Es unterstützt auch weltweit 870 Schulen, die zum jeweiligen nationalen Bildungssystem gehören und verstärkt Deutschunterricht anbieten; viele von ihnen führen zum Deutschen Sprachdiplom (DSD). Dieses Diplom gilt als Eintrittstor für Deutschland: Wer das DSD der Stufe 2 erworben hat, besitzt die sprachlichen Zugangsvoraussetzungen für ein Studium in München, Kiel, Dresden oder Kaiserslautern.13 An diesen Schulen arbeiten derzeit 379 aus Deutschland vermittelte Lehrkräfte, 311.700 Schüler lernen Deutsch. 3. „Madrasah Almaneyya?“ – Schulbesuch in Kairo II An der „Europa Schule Kairo“ wartet bereits Schulleiterin Dagmar Weber, 53 Jahre alt, groß, von norddeutscher Gelassenheit. Dagmar Weber ist Sekundarstufe-II-Lehrerin aus Schleswig-Holstein. Mit Sonnenbrille und Mineralwasserflasche in der Hand zeigt sie mir das weitläufige Gelände: Palmen, Bananenstauden, schattenspendende Pergola, Beachvolleyballfelder und Sportplatz. Ein großes, helles Foyer führt zu den Unterrichtsräumen. Ich erfahre, dass derzeit 820 Mädchen und Jungen die ESK und die schuleigene Kita besuchen. Die Schüler kommen zu 90 Prozent aus ägyptischen Familien. Zehn Prozent leben in binationalen Familien, mit zumeist einem Elternteil aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Unterrichtet wird fünf Tage pro Woche, auch sonntags. Frei ist freitags, am muslimischen „Sonntag“. Wer die Schule besucht, kann auch einen ägyptischen Abschluss („Adadeya“ und „Sanaweya“) machen. 11 Dagmar Weber zeigt den Labortrakt. „Alles deutsche Technik, deutsches Mobiliar“, erklärt die Pädagogin. „Wir lassen jeden Sommer einen Container mit Lehrmitteln aus Deutschland kommen“, berichtet sie. Dann betreten wir die angenehm kühle Cafeteria. Was machen denn die Kinder hier? „Ihr habt Unterricht!“, verscheucht Dagmar Weber die Gruppe. „Yalla, Yalla!“ – „Los, los!“ Schulgebühren: Bis 14.000 Euro im Jahr Die Schulträger erwirtschaften in der Regel rund 80 Prozent ihres Schulhaushaltes mit eigenen Einnahmen, zumeist Schulgebühren. Diese machen weltweit 380 Millionen Euro aus. Damit finanzieren sie „rund drei Viertel der Lehrkräfte“, erklärt WDA-Chef Detlef Ernst. Die übrigen 20 Prozent trägt der deutsche Steuerzahler, in Form von Personalkosten und Geldzuwendungen aus dem „Schulfonds“ des Auswärtigen Amtes. Damit fällt die staatliche Förderung vergleichsweise mager aus. Privatschulen in Deutschland erhalten 70 bis 80 Prozent ihrer Kosten vom Staat ersetzt. Entsprechend hoch sind die Schulgebühren der DSA. Wer sein Kind zur Deutschen Schule Moskau schickt, zahlt 7.000 Euro im Jahr.14 Die DS New Delhi verlangt 9.600 Euro jährlich.15 Für die DS Shanghai sind umgerechnet 14.000 Euro im Jahr aufzubringen.16 Weiter geht’s zum Projektunterricht in Klasse 11. Die Tische stehen in Hufeisenform. Darauf liegen dicke, gelbe Wörterbücher mit der Aufschrift „Deutsch als Fremdsprache“. 17 Schüler zähle ich. Keines der acht Mädchen im Raum trägt Kopftuch. Auf dem Lehrplan: Deutsche Literatur in der Weimarer Republik. „Jeder Schüler hat sich bereits einen Autor ausgesucht“, erklärt Anni Preusche, die 27-jährige Deutschlehrerin. Sie kommt aus Sachsen. Heute lautet die Aufgabe, den Lebenslauf des Schriftstellers möglichst kreativ zu verarbeiten. „Zum Beispiel als Werbeanzeige für den Autor, gestaltet vom Verlag“, sagt Preusche. Mo12 hamed, 17, erzählt in akzentfreiem Deutsch, dass ihn Erich Maria Remarques Roman „Im Westen nichts Neues“ beeindruckt hat. Über Remarques Leben weiß er Bescheid. „Er wurde durch Granatsplitter verletzt. Von Juni 1917 bis Oktober 1918 lag er im Lazarett“, zählt er auf. Ich frage seine Mitschülerin Salma, welches Buch sie gelesen hat. „Das kunstseidene Mädchen, von Irmgard Keun“, antwortet die 17-jährige. Auch sie spricht ohne Akzent. In Ägypten führen sieben Deutsche Auslandsschulen zu Schulabschlüssen, die in Deutschland anerkannt sind. Fünf der Schulen befinden sich in der 20-Millionen-Metropole Kairo. Vor allem die Deutsche Schule der Borromäerinnen (DSB) und die Deutsche Evangelische Oberschule (DEO) genießen einen hervorragenden Ruf. Beide Kairoer Schulen wurden bereits im 19.Jahrhundert gegründet. Zu den DEO-Absolventen gehören die Söhne des koptischen Multimilliardärs Onsi Sawiris, einem der reichsten Männer Ägyptens. „Einige ägyptische Familien schicken ihre Kinder seit Generationen zur DSB oder zur DEO“, berichtet Antje Thiersch. Die 42-jährige Sächsin arbeitet in Kairo als Fachberaterin für Deutsch. Zudem betreut sie als Schulkoordinatorin die jüngeren Auslandsschulen. „Zu deren Zielgruppe gehören die aufstrebende Mittelschicht und die neue Wirtschaftselite“, sagt Thiersch. Die Nachfrage sei immens. „Ich könnte fast jede Woche eine deutsche Schule starten“, erklärt die 42-jährige. Ägyptische öffentliche Schulen hingegen gelten als mäßig. „Das Schulsystem ist auf Auswendiglernen ausgerichtet“, berichtet Antje Thiersch. Eine Lehrerausbildung gebe es faktisch nicht. Die Bezahlung der Lehrkräfte ist schlecht. „Sie verdienen umgerechnet zwischen 75 und 150 Euro monatlich“, berichtet Manfred Brinkmann, beim GEWHauptvorstand für Internationales zuständig.17 Was zum Überleben nicht reicht. „Viele sind gezwungen, zusätzlich Privatunterricht zu geben oder Taxi zu fahren“, ergänzt Brinkmann. 13 Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) sitzt in Köln.18 Sie hat die Aufgabe, die Deutschen Auslandsschulen mit Lehrkräften zu versorgen. Außerdem kümmert sie sich um die Verteilung der Gelder. Die ZfA ist auch für öffentliche Schulen im Ausland zuständig, die Deutschunterricht anbieten. Ihr fällt ferner die Aufgabe zu, die Prüfungen zum Deutschen Sprachdiplom (DSD) abzunehmen. Die Gesamtzahl der Schulen, die von der ZfA gefördert werden, stieg rasant an. 2008 waren es 789. Im Jahr 2011 lag diese Zahl bei 1.010 – ein Plus von 28 Prozent. 2006 unterzeichnete die ZfA eine Kooperationsvereinbarung mit der Bertelsmann-Stiftung.19 Die ZfA empfahl den Deutschen Auslandsschulen, das Instrument zur Selbstevaluation der Gütersloher Großstiftung („SEIS“) zu nutzen.20 Der Einsatz von SEIS „dient als Ausgangspunkt für einen beabsichtigten Zertifizierungsprozess“, erklärt die Bertelsmann-Stiftung. Bislang wurde SEIS von mehr als 90 der 140 Deutschen Auslandsschulen genutzt.21 Politisch ist die ZfA, geleitet von Joachim Lauer, dem Auswärtigen Amt unterstellt. Organisatorisch gehört sie zum Bundesverwaltungsamt. Das Bundesverwaltungsamt interessiert auch, wie sich ADLK gegenüber Journalisten äußern. So forderte dessen Pressestelle den Autor dieses Reports auf, in Kairo gesammelte Zitate und Informationen „zur Freigabe“ vorzulegen – „das schließt sowohl die Aussagen der deutschen Lehrkräfte als auch die Aussagen der deutschen Schulleiter mit ein.“22 14 4.  Wir wollen so bleiben, wie wir sind.“ – Symposium des „ Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen (WDA) „Wir brauchen die 26 Auslandsdienstlehrkräfte“, betont Ricardo Coscollola, Vorsitzender des Trägervereins der Deutschen Schule Barcelona. „Wir wollen so bleiben, wie wir sind“. Heftig kritisiert Coscollola das neue Finanzierungsmodell für Auslandsschulen.23 Das Konzept des Auswärtigen Amtes sieht vor, die Anzahl der aus Deutschland entsandten ADLK für viele Schulen zu reduzieren. Gleichzeitig erhalten die DSA ein Budget, aus dem sie zusätzliche Lehrkräfte finanzieren können. Die Folge ist, laut Coscollola: Statt 26 ADLK werde die DS Barcelona künftig nur noch 15 erhalten. Und das Budget reiche nicht, um die Lücke zu schließen.24 „Für uns bedeutet die Reform eine wesentliche Reduzierung der Mittel.“ Also Schulgeld erhöhen, um aus eigener Kraft mehr Lehrkräfte einstellen zu können? Der Mann aus Barcelona winkt ab. Schon im laufenden Jahr habe man um 7,5 Prozent aufgestockt. Bereits dieser Schritt, so Coscollola, war „äußerst dramatisch, angesichts der wirtschaftlichen Lage in Spanien.“ An der DS Barcelona lernen 1.000 Schülerinnen und Schüler. Ricardo Coscollola spricht in Berlin, in der Akademie der Künste, einen Steinwurf vom Brandenburger Tor entfernt. Hierhin hatte der Weltverband Deutscher Auslandsschulen für den 27. April 2012 zum Symposium geladen. Thema: „Das Reformkonzept“. Rund 100 Vertreter der Schulträger aus aller Welt sitzen im Saal. Außerdem Gäste aus Politik, Wirtschaft, Bildung und Kultur. Wido Schnabel, Vorsitzender des Trägervereins der Deutschen Internationalen Schule Kapstadt, meldet sich zu Wort. „Die Eltern unserer Schüler sind Metzger, Bäcker und kaufmännische Angestellte“, ruft Schnabel den Anwesenden zu. „Die können sich noch höhere Schulgebühren nicht leisten.“ Schon 2011, sagt Wido Schnabel, hätten rund 60 Kinder aus finanziellen Gründen die Schule verlassen.25 15 Vor dem Symposium präsentierte der WDA Beispielrechnungen der ZfA, die sich auf namentlich nicht genannte Deutsche Auslandsschulen beziehen.26 Eine dieser Beispielschulen, die zweizügig zum Abitur führt, erhielt in 2010 insgesamt 16 ADLK mit jährlichen Kosten von jeweils 125.737 Euro. Hinzu kam eine finanzielle Förderung in Höhe von 176.500 Euro. Macht zusammen 2,188 Millionen Euro. Künftig soll die Schule 12 ADLK zu jährlich 137.931 Euro erhalten. Plus Budget in Höhe von 419.212 Euro. Macht zusammen 2,074 Millionen Euro. Also ein Minus von rund 114.000 Euro. Joachim Lauer, Leiter der ZfA, verteidigt die Reform. Er verweist auf den „Rekordschulfonds“ des Auswärtigen Amtes für das Jahr 2012. Dessen Gelder stiegen gegenüber dem Vorjahr um 39 Millionen Euro, was einem Plus von fast 20 Prozent entspricht. 2011 stellte das AA im Schulfonds 199 Millionen Euro für die Auslandsschulen bereit.27 2012 waren es 238 Millionen Euro.28 Lauer betont: „Durch die Umstellung der Finanzierung verschwindet kein Geld.“ Es komme allerdings auch keines dazu, räumt er ein. ADLK seien „die teuerste Lehrerkategorie“. Die Schulen, so der ZfA-Chef, könnten mithilfe des Budgets künftig Lehrer einstellen, „die etwas billiger sind.“ Eine Ortslehrkraft kostet im Durchschnitt 40 Prozent weniger als eine ADLK.29 Lauer sieht im neuen Konzept viele Chancen. Die DSA könnten künftig „viel flexibler und viel enger an der Nachfrage der Eltern orientiert arbeiten“.30 Außerdem: „Selbst erwirtschaftete Einnahmen werden nicht mehr, wie bisher, von der Förderung abgezogen“.31 „Die Schulen sind Wirtschaftsunternehmen, die mit dem Budget freie unternehmerische Entscheidungen treffen können.“32 Joachim Lauer, Leiter der ZfA 16 WDA-Chef Detlef Ernst begrüßt zwar die Aufstockung des Schulfonds für 2012. Diese Mittel seien „bitter nötig“, etwa um die gestiegenen Kosten bei den ADLK zu schultern.33 Durch die Finanzierungsreform sieht der Verbandsvorsitzende jedoch große Probleme auf die Schulen zukommen. „Kürzungen in der öffentlichen Förderung können nur zulasten der Qualität gehen“, warnt Detlef Ernst,34 „oder durch Schulgelderhöhungen aufgefangen werden.“ Beides, so der WDA-Vorsitzende, sei mit den Zielen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik des Bundes „nicht vereinbar.“ Der WDA fordert nun ein Auslandsschulgesetz.35 Damit will er eine verlässliche Festschreibung von Fördervolumen und –Zeiträumen erreichen. Cornelia Pieper (FDP), Staatsministerin im AA, versprach auf dem Symposium, sich dafür einzusetzen. „Ich sage Ihnen zu“, versicherte Pieper, „dass es das Auslandsschulgesetz noch in dieser Legislatur­ periode geben wird.“ Anspruchsvolle Eltern, verwöhnte Kinder – Erfahrungsbericht einer deutschen Lehrerin in Ägypten Wer im Ausland an einer deutschen Schule unterrichtet hat, wisse, dass er mit den Kindern wohlhabender Eltern zu tun hat. „Trotzdem war ich verblüfft von der Überheblichkeit, mit der die Kinder von ihren Eltern die Meinung übernahmen, die Lehrer seien ihre Angestellten.“ So drückt es Hannelore Besser aus, die von 2008 bis 2011 an der „Europa Schule Kairo“ unterrichtete.36 Die Pädagogin erzählt von ständigen Diskussionen in den Elternhäusern: Sind die Lehrer gut? Ist das Schulgeld angemessen? Gelingt es den Lehrern, Disziplin herzustellen? „All dies führt zu dem bekannten Phänomen der Verunsicherung von Schülerinnen und Schülern“, so Hannelore Besser. Und dazu, dass die Kinder und Jugendlichen jede Schwäche einer Lehrkraft ausnutzten. „Sie konnten nach Hause kommen und erzählen, was sie wollten, es wurde ihnen geglaubt.“ Bei der Lehr- › 17 kraft nachzufragen, werde gar nicht erst erwogen. Gespräche mit den Eltern gestalteten sich oft schwierig – sie sprechen selten Deutsch, auch Englisch beherrschen viele nicht. Eine Schülereigenschaft hat die Pädagogin aber sehr positiv erlebt: Sie seien niemals nachtragend. „Hatte man sie heute streng bestraft und sie hatten einen angefleht, auf keinen Fall die Eltern zu informieren, so strahlten sie einen am nächsten Tag mit unverminderter Freundlichkeit an.“ Antje Thiersch, Fachberaterin und Schulkoordinatorin in Kairo, bestätigt: Der Umgang mit ägyptischen Privatschuleltern sei „ein extrem wichtiges Thema“. Seit der Revolution in Ägypten habe sich dies verstärkt. „Eltern fordern ihre Rechte und Mitsprache ein“, berichtet Thiersch. Eine regionale Fortbildung in Kairo für deutsche Lehrkräfte, finanziert von der ZfA, greift das Problem nun auf. Auf der Tagesordnung steht „Elternarbeit vor interkulturellem Hintergrund“. 5. „Madrasah Almaneyya?“ – Schulbesuch in Kairo III Weiter geht’s auf unserem Rundgang an der Europa Schule Kairo. Dagmar Weber deutet auf einen Raum. „Unsere Krankenstation“. Ich erfahre, dass der Schulverein sogar eine eigene Krankenschwester beschäftigt. „Ägyptische Eltern sind um ihre Kinder sehr, sehr besorgt“, sagt die 53jährige zur Begründung. „Die hätten am liebsten, wir würden einen Arzt einstellen.“ Wer sein Kind auf die ESK schickt, zahlt 29.500 Ägyptische Pfund pro Jahr, umgerechnet 3.800 Euro (Klassen 1 bis 4). Das Schulgeld in der Oberstufe (Klassen 10 bis 12) beträgt 41.500 Ägyptische Pfund, umgerechnet 5.340 Euro pro Jahr.37 „Das gilt aber nur für Neuanmeldungen“, stellt Dagmar Weber klar. Eltern, deren Nachwuchs seit Jahren hier lernt, zahlen weniger. Auch die Kosten für Bücher und Schulbus müs18 sen aufgebracht werden. „Unser Klientel sind gutsituierte Leute“, räumt die Schulleiterin ein, „oder Familien, wo beide arbeiten, um sich das Schulgeld leisten zu können.“ Der überwiegende Teil der hiesigen Eltern hat damit keine Chance auf einen Platz an der ESK. „60 Prozent der Menschen in Kairo leben von weniger als zwei Dollar pro Tag“, erklärt Peter Senft, an der Deutschen Botschaft in Kairo zuständig für Arbeit und Soziales. Die „Europa Schule Kairo“ wurde 1998 von Professor Gamal Nawara gegründet.38 Der promovierte Ingenieur hat in Deutschland studiert, mit seiner Familie lebte er in Leipzig. Heute arbeitet er als Hochschuldozent in der ägyptischen Hauptstadt. Er war Kopf der ägyptischen Investorengruppe, die den Bau der Schule mit privatem Vermögen und Krediten finanziert hat. Heute amtiert „Professor Gamal“, wie er in Kairo genannt wird, als Vorsitzender des Trägervereins der „Europa Schule“. „Der Verein zieht das Schulgeld ein, er bezahlt die Lehrer und trägt das Gebäude“, erklärt Dagmar Weber. Als eingetragene Nichtregierungsorganisation dürfe dieser aber keinen Gewinn machen. Das sei nur der Investorengruppe erlaubt. „Die bekommt die Miete, die der Schulverein für die Nutzung des Geländes und der Räume zahlt“, so die 53-jährige Pädagogin. „Im Moment verdienen die aber kein Geld“, sagt Dagmar Weber. Was reinkommt, wird zum einen genutzt, um die Kredite zu bedienen. Zum anderen fließt es in Rücklagen – für den Bau einer Aula und einer Sporthalle. Wir besuchen die Klasse 2b der „Europa Schule“. Im Raum tummeln sich 19 Kinder. Auch hier trägt keines der Mädchen Kopftuch. „Wo ist dein Wochenplan?“, fragt Lisa Johnen einen Schüler. Die Aachener Grundschullehrerin unterrichtet seit zwei Jahren an der ESK. „Was die Kinder aus dem Wochenplan im Unterricht nicht schaffen, müssen sie zuhause erledigen“, erklärt die 27-jährige. Fünf Jungen liegen bäuchlings auf bunten Decken. Sie füllen Arbeitsblätter aus. Ein Mädchen löst Re19 chenaufgaben aus der Dreier- und Sechserreihe. Ihre Mitschülerin schlägt sich derweil mit deutscher Rechtschreibung herum. „wie alle insekten beginnt der schmetterling sein leben als ei“, steht auf dem Blatt, das vor ihr liegt. Welche Worte werden groß geschrieben? Da kommt ein schlaksiger Junge im Lukas-Podolski-Deutschlandtrikot auf mich zu. „Was heißt Du?“, will er wissen. „Das ist die Basisarbeit“, kommentiert Dagmar Weber den Unterricht in der 2b. 6. Kurzporträts: Deutsche Auslandsschulen Die Traditionsreiche: Deutsche Höhere Privatschule Windhoek (DHPS), Namibia „Morgens, am 19. Januar 1909, öffnete um 7.00 Uhr die kaiserliche Real­ schule ihre Tore ... in der Leutweinstraße in Windhoek, Namibia“, berichten die Chronisten.39 Namibia hieß damals Deutsch-Südwestafrika und war eine Kolonie. 1949 wurde der heute noch existierende Schul­ träger gegründet, der Deutsche Schulverein Windhoek. Erst 1977 beschloss der Schulverein, die Schule für alle Bevölkerungsgruppen zu öffnen.40 Heute sieht sich die Deutsche Höhere Privatschule Windhoek (DHPS) als „deutsch-namibische Begegnungsschule“.41 Die Schülerinnen und Schüler heißen nicht nur Maike, Antje und Gunnar, sondern auch Muhuma, Imbeni und Tuma. 2010 besuchten 1.150 Schülerinnen und Schüler die Einrichtung,42 44 Mädchen und Jungen legten das DIAP ab, die Deutsche Internationale Abiturprüfung. Außerdem führt die Schule zum NSSC, dem Namibischen Abitur. Zur Schule zählen Krabbelgruppe und Kindergarten, im schuleigenen Internat wohnen derzeit 107 Schülerinnen und Schüler. Es handele sich zumeist um „Farmkinder, die oftmals Hunderte von Kilometern von Windhoek entfernt zu Hause sind“.43 20 Die Neugründung: Deutsche Schule Erbil (DSE), Irak Erbil, Hauptstadt der autonomen Region Kurdistan im Irak. Hier befindet sich eine der jüngeren Deutschen Schulen.44 „Viele der in Deutschland, Österreich und der Schweiz lebenden Emigranten kurdischer Herkunft kehren derzeit in die Region zurück“, ist auf der Homepage der Schule zu lesen.45 Sie wollen beim Aufbau ihrer Heimat helfen – und haben den Wunsch, dass ihre Kinder weiter in einem deutschsprachigen Umfeld aufwachsen. Zwei Drittel der Kinder an der DSE kommen entsprechend aus Rückkehrerfamilien. „Ich fühle mich wie in Deutschland“, strahlt die kleine Ilaf, Schülerin der Klasse 2, bei der feierlichen Eröffnung der Deutschen Schulen Erbil (DSE).46 Der Unterricht begann im September 2010, zunächst in den Klassen 1 bis 5.47 Im Jahr darauf besuchten bereits 170 Kinder die DSE, zu der auch ein Kindergarten und eine Vorschule gehören. Die Schule plant, im Jahr 2018 die ersten Abiturzeugnisse zu vergeben. In Grundschule und Sekundarstufe 1 unterrichten elf kurdische und deutsche Lehrkräfte. Unterrichtssprache ist Deutsch – mit Ausnahme der Fächer, die das kurdische Bildungsministerium vorgibt (Kurdisch, Arabisch, Religion, Soziales).48 Das frisch renovierte Schulgebäude stellte die Regierung von Irakisch-Kurdistan zur Verfügung.49 Im Gebäude befinden sich 14 Klassenräume, 6 Räume für Kita und Vorschule sowie Laborräume und eine Aula – genügend Platz für den weiteren Ausbau der Deutschen Schule. Das Schulgeld beträgt derzeit 2.400 US-Dollar im Jahr, der Besuch des Kindergartens kostet 2.100 US-Dollar im Jahr.50 Träger der DSE ist der Schulverein, an dessen Spitze steht Nihad Qoja, Oberbürgermeister der Stadt Erbil.51 In Irakisch-Kurdistan lernten im Jahr 2010 knapp 3.000 kurdische Kinder und Jugendliche Deutsch – aber es gab nur 18 Deutschlehrer. Das berichtete die Wirtschaftsplattform Irak, ein vom Auswärtigen Amt gefördertes Online-Magazin.52 21 „Deutsche Auslandsschulen: Standortkriterium für die deutsche Wirtschaft im Ausland.“ 58 Programmankündigung auf dem 5. Handelsblatt-Schulkongress 2011 in Berlin Die Firmenschule: Deutsche Internationale Schule Changchun (DISC), China Die chinesische Stadt Changchun, eineinhalb Flugstunden von Peking entfernt, gilt als Autometropole Chinas.53 Sie ist Standort der FAW-VW, einem Gemeinschaftsunternehmen von Volkswagen und der chinesischen FAW Group. Über 9.800 Beschäftigte produzieren unter anderem die Modelle Jetta, Golf, Passat und Audi A4.54 Für die Kinder der deutschen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gründeten Volkswagen AG und FAW-VW im Jahr 1997 eine Firmenschule.55 2007 wurde ein Schulverein aus der Taufe gehoben. Im selben Jahr erfolgte die Anerkennung als Deutsche Schule im Ausland durch die ZfA. Im Gebäude einer chinesischen Mittelschule belegt die DISC Räume auf zwei Etagen. „Leider erlaubt uns die Schule die Anmietung weiterer Räumlichkeiten nicht, sodass der Raum zwischenzeitlich eng wird“, meldet die Leitung der Volkswagen-Schule.56 Im Herbst 2012 unterrichten an der Volkswagen-Schule elf Lehrkräfte aus Deutschland, darunter vier ADLK.57 Um die 60 Schülerinnen und Schüler besuchen die DISC. Es gilt der Lehrplan des Freistaates Thüringen. Die Schule unterhält eine Prüfungskooperation mit der Deutschen Schule Seoul International. Das heißt: Um schriftliche und mündliche Prüfungen abzulegen, reisen die Schüler nach Südkorea. „Durch diese Kooperation“, so die Volkwagen AG, „können wir für unsere Schüler sicherstellen, einen in Deutschland anerkannten Abschluss zu erwerben“.59 Ziel der Schule sei aber, von der Kultusministerkonferenz die Genehmigung zu erhalten, Prüfungen durch eigene Lehrkräfte abnehmen zu können. 22 7. „Eindeutig ein schulgelderhöhender Faktor“ – Umfrage unter Auslandsschulen zu den Folgen der Finanzierungsreform Peter Thiessen nimmt kein Blatt vor den Mund. „Die Reform ist eindeutig ein schulgelderhöhender Faktor“, erklärt der Vorstandsvorsitzende des Trägervereins der Deutschen Schule New York. Thiessen beteiligte sich an einer nicht repräsentativen Umfrage, die der Autor des vorliegenden Reports im Frühsommer 2012 unter Deutschen Auslandsschulen durchführte. An der DS New York unterrichten derzeit acht ADLK, so Peter Thiessen. „Nach jetzigem Wissensstand sollen zwei ADLK wegfallen“, sagt Thiessen. Tritt dieser Fall ein, müsse die Schule eigene Mittel aufbringen, um zwei zusätzliche Lehrkräfte bezahlen zu können. Ähnliches meldet die DS London. Dort rechnet man damit, dass von 14 ADLK Stellen zwei gestrichen werden. „Vermutlich höheres Schulgeld“ sei die Folge, berichtet Marie-Luise Balkenhol, „Headmistress“ (Direktorin) der Schule. Die Deutsche Schule im indonesischen Jakarta beschäftigt 60 Lehrkräfte, darunter zehn ADLK. Greift die Reform, werden es nur noch acht sein, so Ulrich Erfort, Schulleiter der DS Jakarta. „Je nach Konzept“, so Erfort, „werden Schulgelderhöhungen von 500 bis 1.000 Euro im Jahr fällig werden.“ In Genf geht man davon aus, dass die Anzahl der ADLK von neun auf acht fällt. Zum Ausgleich „müsste eine etwa 15-prozentige Gebührenerhöhung erfolgen“. Das berichtet Tilman Eden, Geschäftsführer des Trägervereins der DS Genf. An der Deutschen Schule Shanghai rechnet man damit, dass statt 19 ADLK nur noch 16 finanziert werden. Auch hier geht der Schulverein von Gebührenerhöhungen aus. Die Deutsche Evangelische Oberschule Kairo (DEO) erwartet, dass die Zahl der ADLK von derzeit 24 auf 15 sinkt. Was daraus folgt, lasse sich noch nicht genau einschätzen, betont Thomas Schröder-Klementa, Schulleiter der DEO. Das hänge etwa von der Frage ab, wie hoch das 23 Budget für die Schule angesetzt werde und wie sich der Lehrermarkt entwickelt. Dabei spielten die Bundesländer eine große Rolle. „Wie ist die zukünftige Haltung der Bundesländer bei der Freistellung von Beamten?“ Ernüchternde Rückmeldung auch von der Deutschen Höheren Privatschule (DHPS) in Windhoek/Namibia. Hier unterrichten derzeit 18 ADLK. „Nach dem Reformkonzept werden wir voraussichtlich noch 15 ADLK haben“, so Schulleiterin Monika Pfänder. Hilft nicht das Budget? Pfänder verneint. „Mit den Budgetmitteln sind wir nicht in der Lage, entsprechende ADLKs einzukaufen.“ Weil es in Namibia keine entsprechend ausgebildeten Lehrkräfte gebe, erklärt Pfänder. „Und weil der Betrag, der in das Budget für eine ADLK eingestellt ist, nicht dem entspricht, was eine ADLK in Deutschland kostet.“ Sie rechnet damit, dass das Schulgeld im Schnitt um „ca. 13 Prozent jährlich“ steigen werde. Bereits heute habe „ein großer Teil“ der deutschstämmigen Eltern in Namibia Probleme, das Schulgeld aufzubringen. Monika Pfänder geht davon aus, „dass diese Eltern sich künftig die DHPS nicht mehr leisten können“. Deren Kinder hätten dann keine Möglichkeit, ein Deutsches Internationales Abitur abzulegen. Doch gibt es auch Schulen, die von der Finanzreform profitieren. So meldete die Deutsche Schule Neu-Delhi, dass die Zahl der ADLK von derzeit sieben auf acht steigen werde. An der Deutschen Schule Bratislava, die 2006 mit dem Unterricht begann, erhöht sich die Anzahl der ADLK von drei auf vier. Derzeit besuchen die meisten Kinder Grundschulklassen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem diese Abitur machen, „haben wir weitere vier ADLKs zu erwarten“, freut sich Axel Albrecht vom Trägerverein der DS Bratislava. Albrechts Kommentar zur Reform: „Da wir eine Schule im Aufbau sind, konnte man uns nichts wegnehmen.“ 24 Und was wünschen sich die Schulverantwortlichen von der Bundesregierung? „Mehrjährige Förderzusagen, um mehr Planungssicherheit zu bekommen“, antwortet Peter Thiessen (DS New York). „Verlässliche Finanzierung“, außerdem „Stärkung der Position der Schulleiter“, erklärt Ulrich Erfort (DS Jakarta). „Dass die Bundesregierung weiterhin die Auslandsschulen als wichtigen Kern der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik betrachtet“, wünscht sich Thomas Schröder-Klementa (DEO Kairo). Er würde seinen Ortslehrkräften „gerne jedes Jahr kräftige Gehaltserhöhungen gönnen“, räumt der DEO-Schulleiter ein. Doch könne er nicht „bei der Haushaltslage Deutschlands, Unmögliches fordern“. „Dass die Personalförderung so bleibt, wie sie ist“, fordert Monika Pfänder (DHPS Windhoek). „Klare Vorgaben“, „langfristige Zusagen“ und „Hilfe bei der Suche nach deutschen Lehrern“, antwortet Axel Albrecht (DS Bratislava). Im Rahmen einer Stichprobe hatte der Autor 18 Deutsche Auslandsschulen ausgewählt und angeschrieben. Neun Schulen antworteten. Sponsoring: „Idealer Partner für Ihre Firma“ Siemens, Bayer, BASF, Mercedes, Lanxess, Allianz, Adidas: Besucht man die Homepage der Deutschen Schule Bratislava, stößt man auf das Who is Who der deutschen Wirtschaft.60 Hier prangen die Logos der „Schulpaten, ohne deren finanzielles Engagement die Deutsche Schule Bratislava nicht denkbar gewesen wäre“. So heißt es auf der Webseite der noch jungen Schule.61 2005 wurde der Trägerverein der DS Bratislava gegründet. Wer als Unternehmen beitreten will, zahlt 4.000 Euro Mitgliedsbeitrag im Jahr.62  › 25 „Wir passen zu Ihnen!“ wirbt die Deutsche Schule Shanghai und präsentiert sich als „idealer Partner für Ihre Firma“.63 Sie verrät auf ihrer Webseite auch, wie Sponsoren helfen können. Etwa „mit einem zinslosen Darlehen“, „mit einem direkten finanziellen Zuschuss“ oder „mit einem Sachbeitrag.“ Im Gegenzug macht die DS Shanghai dem Sponsor viele Angebote: zz Verwendung unseres guten Namens für Ihre PR-Aktivitäten“ „Die zz „  Nutzung öffentlicher Schulbereiche zu Konferenzzwecken außerhalb der Schulzeiten“ zz Nutzung der Sportanlagen für gelegentliche Firmensport„ Die Events“ zz „Besichtigung durch Ihre Kunden zu ausgewiesenen Zeiten“ Im Jahr 2005 eröffnete die DS Shanghai eine Zweigstelle, den sogenannten EuroCampus. Wie die Schule auf ihrer Homepage vermerkt, halfen beim Bau Sponsoren wie Bosch, DHL, Schenker und Commerzbank.64 Auch Notebook-Hersteller acer und Heidelberger Druckmaschinen zeigten sich bereit, der Schule und dem Trägerverein der DS Shanghai unter die Arme zu greifen. An der neugegründeten Deutschen Schule im irakischen Erbil spielen Sponsoren ebenfalls eine gewichtige Rolle. „Kurdische und deutsche Firmen unterstützen den Aufbau durch die Übernahme einzelner Arbeiten, Firmen und Einzelpersonen beteiligen sich durch Spenden“, berichtet die Schule.65 Sponsoren sollen nun auch helfen, eine Bibliothek, den Computerraum und Fachräume für Musik und Kunst einzurichten.66 Bratislava, Shanghai und Erbil stehen nicht allein. An vielen Deutschen Auslandsschulen sind private Geldgeber hochwillkommen. 26 8. Streit um den Versorgungszuschlag Wer zahlt die Pensionsrückstellungen für ADLK und verbeamtete Ortslehrkräfte? Dieser Streit tobt seit Jahren. „Von jeher“ seien diese Versorgungslasten von den Bundesländern zu zahlen. Das erklärt Stefan Krawielicki, im Auswärtigen Amt als Referatsleiter zuständig für die Deutschen Schulen im Ausland.67 Er verweist auf ein Rahmenstatut von 1994, abgeschlossen zwischen AA und Kultusministerkonferenz. Krawie­ licki zufolge kostet der Versorgungszuschlag für beurlaubte ADLK rund 21 Millionen Euro im Jahr. Die Länderfinanzminister fordern seit 2009, dass der Bund zumindest die Hälfte davon übernimmt. Als der Bund nicht einlenkte, beschlossen die Länder am 15. Dezember 2010, ab Januar 2011 keine Lehrkräfte mehr für den Dienst an Deutschen Auslandsschulen zu beurlauben. Das Auswärtige Amt will prüfen, ob dieser Beschluss rechtlich zulässig ist. Bis dieser Streit geklärt ist, erklärt sich das AA bereit, den halben Versorgungszuschlag aus seinem Schulfonds zu zahlen.68 Für Bauchschmerzen sorgt derweil eine zusätzliche Belastung, die deutsche verbeamtete Ortslehrkräfte (OLK) trifft. Eine Reihe der Bundesländer verlangt, dass die OLK künftig 15 Prozent, teilweise sogar 30 Prozent ihrer zuletzt bezogenen Dienstbezüge Monat für Monat aus eigener Tasche zahlen. Andernfalls werde ihre Zeit an der Auslandsschule nicht als „ruhegehaltsfähig“ anerkannt.69 Nach Berechnungen des WDA folgt daraus, dass es bei einem Grundgehalt von 3.000 Euro im Monat zu einer monatlichen Zusatzbelastung von 450 Euro kommt. Da die Ortslehrkräfte erwarten, dass diese 450 Euro vom Schulträger übernommen werden, droht den Schulen, laut WDA, eine Zusatzbelastung in Millionenhöhe. 27 Vetternwirtschaft an Auslandsschulen? Wer im Trägerverein einer Privatschule das Sagen hat, kann so mancherlei bewirken. Das gilt auch für Deutsche Auslandsschulen. Sorgen Schulvereinsvorsitzende mitunter dafür, dass Freunde oder Familienangehörige einen lukrativen Job an der Schule bekommen? „Wir haben viele Angestellte aus der Verwandtschaft“, sagt der Mitarbeiter einer DSA, der anonym bleiben will. Eine Lehrerin, die ebenfalls an einer Auslandsschule Erfahrungen sammelte, berichtet vom Schulgründer, dessen Kinder an der Schule tätig sind: „Ihnen werden gute beziehungsweise sehr gute Gehälter bezahlt“.70 Diese Praxis sei an Deutschen Auslandsschulen in vielen Ländern zu finden, ist unter Insidern zu hören. 9. Chronik der Auslandsschulreform Februar 2008: Start der Partnerschulinitiative (PASCH) – Ausbau der Auslandsschulen In Berlin regiert die Große Koalition unter Angela Merkel (CDU). Das Auswärtige Amt startet die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH).71 Sie zielt darauf, weltweit den Deutschunterricht zu fördern. PASCH-Schulen haben das Recht, Lehrerfortbildungen in Anspruch zu nehmen. Sie erhalten didaktisches Unterrichtsmaterial. Zudem locken Deutschlandaufenthalte für die jeweils besten Schülerinnen und Schüler, finanziert über Stipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.72 Inzwischen umfasst das PASCH-Netzwerk 1.530 Schulen in 124 Ländern mit rund 500.000 SchülerInnen.73 Ebenfalls 2008 startet die Betreuungsinitiative Deutsche Auslands- und Partnerschulen (BIDS).74 Sie dient dazu, Netzwerke zwischen Deutschen Auslandsschulen und einheimischen Schulen, die das Deutsche Sprachdiplom (DSD) anbieten, sowie deutschen Hochschulen aufzubauen. 28 „Die Initiative des Auswärtigen Amtes leistet – über das Bildungsangebot für Kinder der Mitarbeiter hinaus – einen Beitrag zur Erschließung von Märkten im Ausland und trägt somit auch zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland bei.“ 75 Henning Kagermann, Vorstandssprecher des Softwarekonzerns SAP, im Jahr 2009 über „Schulen: Partner der Zukunft“ Das Auswärtige Amt plant zudem, die Zahl der deutschen Auslandsschulen zu erhöhen, was von CDU/CSU und SPD im Bundestag unterstützt wird. In einem gemeinsamen Antrag von Mai 2008 begrüßen beide Fraktionen, dass das AA „Partner und Investoren“ sucht, die eine deutsche Schule oder eine internationale Schule mit deutschem Profil aufbauen und betreiben wollen.76 Dabei müssten die „Möglichkeiten Öffentlich-Privater Partnerschaft stärker als bisher genutzt werden.“ Es gelte, „innovative Ansätze“ zu finden, um die „gebotene Erweiterung des Auslandsschulnetzes ... zu realisieren.“ Union und Sozialdemokraten fordern zudem: Ausreichende finanzielle Mittel im Schulfonds haben dafür zu sorgen, dass die Planungssicherheit der DSA erhalten bleibt. Auch dürften begabte Kinder aus ärmeren Familien nicht vom Besuch Deutscher Auslandsschulen ausgeschlossen werden. Die beiden Bundestagsfraktionen schlagen deshalb vor, die Vergabe von Stipendien und Schulgeldermäßigungen vor allem in wirtschaftlich schwächeren Ländern auszuweiten. Für deutsche Firmen könne die Unterstützung einer DSA, etwa in Form von Stipendien, eine sinnvolle Investition in die Ausbildung künftiger Mitarbeiter sein. „Weltweit die besten Kräfte für Deutschland gewinnen ...“ 77 Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, 11.1.2012 29 Und warum das alles? Es gehe um „globale Herausforderungen“, betonen Union und Sozialdemokraten.78 Um „außenpolitische, zivilgesellschaftliche und wirtschaftliche Interessen“. In „wichtigen Wachstumsregionen (Asien, Naher/Mittler Osten)“, aber auch in Afrika sei Deutschland im schulischen Bereich „nicht oder noch unzureichend präsent“.79 Dezember 2010: Protest gegen weitere Privatisierung Inzwischen stellen Union und Liberale die Bundesregierung, der neue Chef im Auswärtigen Amt heißt Guido Westerwelle (FDP). Einzelheiten des neuen Förderkonzeptes sickern durch. „Westerwelle privatisiert“, titelt die Junge Welt und schreibt: „Auswärtiges Amt will deutsche Auslandsschulen an privatwirtschaftliche Träger übergeben.“80 Stefan Krawie­ licki, zuständiger Referatsleiter im Auswärtigen Amt, verteidigt den Plan.81 Er verweist auf kommerzielle Anbieter im Ausland, die erfolgreich Schulen mit englischsprachigem Abschluss betreiben. „Warum sollten sie dies nicht auch mit deutschen Abschlüssen tun können?“ Der Referatsleiter spricht von „einer größeren Flexibilität bei den Strukturen“. Es gehe aber nicht darum, die klassischen Schulvereine zu verdrängen.82 Nur in Einzelfällen sollten Pilotprojekte mit Privatschulanbietern starten. Das AA sieht aber kein Problem, wenn eine bestehende Schule von einem kommerziellen Schulträger übernommen wird. Vorausgesetzt, der Schulträger gibt grünes Licht. Und überhaupt: Im deutschen Inland gebe es inzwischen mehr als 3.000 allgemeinbildende Privatschulen. „Warum dieses Konzept nicht auf die Deutschen Auslandsschulen anwenden?“, fragt Stefan Krawielicki. Die Entrüstung ist groß. So lehnt die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) eine Öffnung des Auslandsschulwesens für kommerzielle Anbieter ab.83 Die bisherige erfolgreiche Partnerschaft mit den Schulvereinen wolle man nicht gefährden. Auch die GEW protestiert. „Die Privaten werden die Schulgebühren drastisch anheben“, warnt etwa GEWVorsitzender Ulrich Thöne.84 Wie das AA bestätigt, sind die von kom30 „Die privaten Deutschen Schulen im Ausland können sich mit ihrem Angebot auf dem dynamisch wachsenden internationalen Bildungsmarkt behaupten. Das wird auf Dauer umso besser gelingen, je mehr sie sich unternehmerisch ausrichten.“ 85 Christoph Verenkotte, Präsident des Bundesverwaltungsamtes, Dezember 2010 merziellen Trägern geführten internationalen Schulen im Ausland deutlich teurer als herkömmliche Deutsche Auslandsschulen.86 Damit hätten nur noch Kinder aus wohlhabenden Familien die Möglichkeit, deutsche Auslandsschulen zu besuchen, so Ulrich Thöne. Deren Charakter als Begegnungsschulen ginge verloren. Zudem drohe dem Auslandsschulwesen ein Qualitätsverlust. „Die Bundesländer“, betont der GEW-Chef, „werden kaum bereit sein, ihre Lehrkräfte für Schulen im Ausland freizustellen, damit private Träger dort Gewinne erwirtschaften können.“ Auch der Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA) ist dagegen, kommerzielle Einrichtungen als Träger Deutscher Auslandsschulen zuzulassen. „Privatisierung nicht auf Kosten der Gemeinnützigkeit“, fordert der WDA.87 September 2011: Sparkurs und privatwirtschaftliche Elemente Konzept des Auswärtigen Amtes stößt auf Kritik „Partner gewinnen, Werte vermitteln, Interessen vertreten“.88 So überschreibt das FDP-geführte Auswärtige Amt sein aktuelles Konzeptpapier zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP). „Wir wollen junge Menschen für die deutsche Sprache begeistern und ihnen so Türen zu Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur öffnen“, heißt es darin. Zu den Zielregionen gehören Mittel- und Osteuropa sowie die Umbruchländer in der arabischen Welt. Außerdem China, Russland, Türkei und Indien. Es gelte „insbesondere Partner in der Wirtschaft, bei Stiftungen und im Ausland zu gewinnen.“ 31 Das Auswärtige Amt versucht zudem, die Auslandsschulen auf Sparmaßnahmen einzuschwören, auch mit Verweis auf die Schuldenbremse. „Anpassungen werden notwendig aufgrund der stark steigenden Kosten (Entsendung von Lehrkräften)“, heißt es im Konzeptpapier. Man wolle zudem das Auslandsschulwesen in eine bestimmte Richtung weiterentwickeln. „Hierzu zählen: Nutzung privatwirtschaftlicher Elemente, mehr Eigenverantwortung von Schulen bei der Anstellung von Lehrkräften und beim Mitteleinsatz.“ Außerdem im Visier: „Festlegung der Kriterien für die Anerkennung von Abschlüssen“, „mehr Lehrerfortbildung“ sowie „stärkere Beteiligung der deutschen Wirtschaft und der Bundesländer“. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Ulla Schmidt protestiert.89 Sie rügt, das Konzept habe zum Ziel, „aktuelle und zukünftige Kürzungen mit einem politischen Mäntelchen zu umhüllen.“ Es hebe darauf ab, „was Deutschland direkt nützt“. Damit verlasse man den jahrzehntelangen Konsens, dass die AKBP als Teil der Außenpolitik „kulturelle Brücken baut“. Ulla Schmidt zitiert Westerwelles Parteifreund, den ehemaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher. Deutschland sei eine Kulturnation, habe Genscher gesagt und hinzugefügt: „Das allein verbietet eine Ökonomisierung des Deutschlandbildes in der Welt“. Auswärtige Kulturpolitik, habe Genscher betont, sei deshalb keinesfalls „eine ästhetische Form der Außenhandelsförderung“. Auch der WDA reagiert prompt: „Im Kern ein Sparkonzept ohne nachhaltigen Anspruch zur Entwicklung der Deutschen Auslandsschulen“.90 Die aus Deutschland vermittelten Lehrkräfte seien „die Basis für die Qualität der Deutschen Auslandsschulen, die nicht erschüttert werden darf.“ Er warnt davor, das System der Deutschen Auslandsschulen mit zusätzlichen Aufgaben zu belasten. „Anspruch und Wirklichkeit müssen ins Gleichgewicht gebracht werden“, fordert der WDA. 32 Auch der Bundesrechnungshof beschäftigt sich im Jahr 2011 mit den Reformplänen.91 Zunächst habe das AA geplant, durch die PASCH-Initiative das bestehende Auslandsschulnetz von 557 auf 1.000 Partnerschulen zu vergrößern. Inzwischen fördere man 1.518 Partnerschulen. Die Rechnungsprüfer kritisieren: „Um die weit über den ursprünglichen vorgesehenen Rahmen hinausgehende Förderung zu finanzieren, kürzte das Auswärtige Amt seine Zuwendungen an die seit langem bestehenden Deutschen Schulen im Ausland.“ „Viele ehemalige Schüler der Deutschen Auslandsschulen und der DSD-Schulen besuchen deutsche Universitäten und bleiben unserem Land auch beruflich verbunden. So entstehen Netzwerke, auf die sich Außenpolitik, Exportwirtschaft und Kultur stützen können.“ 92 Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik 2010/11 33 10. „Madrasah Almaneyya?“ – Schulbesuch in Kairo IV Wer eine deutsche Auslandsschule in Kairo besucht, büffelt nicht nur nach deutschem Lehrplan. „Der ägyptische Staat fordert, dass die Schüler auch ägyptischen Lehrstoff bewältigen“, erklärt Fachberaterin Antje Thiersch. Damit sich die Heranwachsenden nicht der eigenen Kultur entfremden. Salma, Mohamed oder Farida lernen deshalb auch Arabisch, Religion und „Civics“, eine Mischung aus Sozialkunde, Geschichte und Landeskunde, jeweils in arabischer Sprache. „Eine 40-Stunde-Woche für ein Schulkind ist normal“, weiß die Fachberaterin. Hinzu kommen oft lange Fahrten im Schulbus. Zuweilen auch der Druck, den ehrgeizige Eltern ausübten, sagt Antje Thiersch. „Es gibt Kinder, die schlafen im Unterricht ein, weil sie bis nachts in der Nachhilfe waren.“ An der „Europa Schule Kairo“ arbeiten 55 Lehrerinnen und Lehrer, einschließlich der pädagogischen Fachkräfte. Den Großteil der Ortslehrkräfte habe man in Deutschland angeworben, sagt Dagmar Weber. „In der Regel sind das Lehrkräfte, die frisch aus dem Referendariat kommen.“ Die Folge, so Weber: „Wir haben ein sehr junges Kollegium.“ Acht ADLK unterrichten hier. Welche Folgen die Reform für die Schule hat? Überraschende Antwort von Dagmar Weber: „Keine. Weil wir so jung sind.“ 2010 sei entschieden worden, dass die ESK auch in Zukunft einzügig zum DIAB führen darf. Was mit der Zuweisung von acht ADLK verbunden ist. „Dabei bleibt es“, so Weber. Welche Wirkung die „Europa Schule“ hat? „Wir prägen die Kinder“, ist Dagmar Weber überzeugt. Die Schule vermittele Werte wie Toleranz und Demokratie. Sie nennt ein Beispiel: „Wir hatten vor Kurzem einen zweitägigen Workshop für alle neugewählten Klassensprecher, anstelle des Unterrichts“, erzählt die Schulleiterin. Die Mädchen und Jungen beschäftigten sich damit, welche Rechte und Pflichten der Klassensprecher 34 hat. Sie erarbeiteten eine eigene Schülervertretungs-Ordnung. Daraus erwächst Selbstbewusstsein. „Jetzt kommt es vor, dass ein Fünftklässler sagt: Frau Weber, haben Sie mal Zeit für uns!“ Solche Strukturen finde man nicht an ägyptischen Schulen. „Da gibt es keine Klassensprecher.“ Die Pädagogin sieht einen langfristigen politischen Nutzen. „Viele Absolventen der deutschen Auslandsschulen gründen später eine Firma, übernehmen Ämter in Politik und Verwaltung.“ Für Deutschland seien das wichtige Ansprechpartner in einem strategisch bedeutsamen Land. Viele Absolventen zieht es zum Studium an eine deutsche Hochschule. „Im Schuljahr 2010/11 hatten wir elf Abiturienten“, so Dagmar Weber. Davon gingen fünf zum Studium nach Deutschland. 2011/12 verließen neun Abiturienten die ESK. Fünf gaben an, in Deutschland und Österreich studieren zu wollen. Bleiben die Absolventen anschließend im reichen Westen? Braindrain zulasten eines Entwicklungslandes? „Die Rückkehrquote der Ägypter ist vergleichsweise hoch“, berichtet Anke Reiffenstuel, die an der Deutschen Botschaft in Kairo die Auslandsschulen betreut. „Europäische Schulen“: Drastisch weniger Gehalt für neue Lehrkräfte Eine besondere Rolle spielen die 14 „Europäischen Schulen“.93 Hier arbeiten aktuell 220 vermittelte Lehrkräfte aus Deutschland.94 Rund 22.500 Schülerinnen und Schüler lernen an diesen Einrichtungen.95 Die „Europäischen Schulen“ wurden gemeinsam von den Regierungen der EU-Mitgliedstaaten und der EU gegründet. Sie bieten mehrsprachigen und multikulturellen Unterricht. Im Gegensatz zu den Deutschen Auslandsschulen handelt es sich nicht um Privatschulen. „Sie genießen die Rechte und Pflichten einer öffentlich-rechtlichen Bildungseinrichtung in den jeweiligen Sitzländern“96, heißt es auf der Webseite www.eursc.org.  › 35 An den Europäischen Schulen sorgt ein neues Besoldungssystem für Ärger. Betroffen sind die Lehrkräfte, deren Einsatz nach dem 31. August 2011 begonnen hat oder beginnt. „Die Grundvergütung wurde drastisch herabgesetzt“, kritisiert ein GEW-Kollege, der ungenannt bleiben möchte. Bislang erhielt etwa eine Gymnasiallehrerin, eingestuft in Tabelle 3 mit Gehaltsstufe 3, ein Basisgehalt von 5.457 Euro brutto im Monat.96 Nun liegt dieses Basisgehalt bei 4.841 Euro.97 Also 616 Euro weniger. Wer als Grundschullehrkraft heute an eine Europäische Schule in Deutschland gehe, rechnet der GEW-Kollege vor, erhalte womöglich weniger Gehalt als im deutschen Schuldienst. Auch der Einstufungsmodus änderte sich, zum Nachteil der Lehrkräfte. Wer am 31. August 2011 oder vorher an einer Europäischen Schule begann, wurde entsprechend seinem Alter eingestuft. Nun spielt die Berufserfahrung die entscheidende Rolle. Folge: Ein 40-jähriger Lehrer, der 15 Jahre Schuldienst nachweisen kann, startete einst in Gehaltsstufe 7. Nun fängt er in Gehaltsstufe 3 an. Auch dies bedeutet schnell 600 Euro monatlich weniger.98 „Die Intention war, eine Balance zwischen ökonomischer Herausforderung und pädagogischem Bedarf zu finden“, so die Begründung aus Brüssel, vom Generalsekretariat der Europäischen Schulen.99 36 11. Kurzporträts: PASCH-Schulen Mit dem PASCH-Programm fördert die Bundesregierung im Partnerland nicht nur staatliche Schulen, sondern auch Privatschulen, die von Stiftungen, Vereinen oder religiösen Einrichtungen getragen werden. PASCH-Schulen gehören zum jeweiligen nationalen Bildungssystem, hier lernen einheimische Kinder und Jugendliche. Talitha Kumi School, Beit Jala bei Bethlehem, Palästinensische Autonomiegebiete „Talitha Kumi“ ist aramäisch und heißt übersetzt „Mädchen, steh auf!“100 Die Schule Talitha Kumi liegt an einem Ort, der eine Nahtstelle des Nahostkonflikts darstellt: in der West-Bank, unweit von Bethlehem, direkt hinter der Grenzmauer.101 Sie wurde 1851 von deutschen Missionaren der Kaiserswerther Diakonie gegründet, in Jerusalem, als Mädchenschule mit Internat.102 Seit 1960 befindet sich die Schule in Beit Jala, Palästina. 1975 übernahm das Berliner Missionswerk die Schulträgerschaft.103 Talitha Kumi untersteht der palästinensischen Erziehungsbehörde. Heute lernen hier 800 palästinensische Mädchen und Jungen, teils christlicher, teils muslimischer Herkunft. Im Jahr 2009 unterrichteten hier 52 Lehrkräfte, davon fünf ADLK.104 Alle SchülerInnen lernen Deutsch als zweite Fremdsprache. Die Schule unterhält zudem einen deutschen Zweig. Dort findet der Unterricht ab Klasse 7 auch in Mathematik, Erdkunde, Geschichte, Physik und Sport auf Deutsch statt. Für 2013 ist erstmals geplant, die Deutsche Internationale Abiturprüfung abzunehmen. Die Schule unterhält einen Chor und bietet Unterricht für zahlreiche Musikinstrumente an. Zu ihren Schwerpunkten zählt sie interreligiösen Dialog, Emanzipation der Mädchen und Friedenserziehung.105 37 „Viele der Palästinenser, die heute an gesellschaftlichen Schaltstellen wirken, insbesondere Frauen, sind Talitha Kumi-Alumni“, heißt es auf der Homepage der Schule.106 Auch bei großen Firmen in Deutschland und deren Niederlassungen in der West-Bank seien Absolventen anzutreffen. Gleichwohl habe die politische Lage seit dem Aufstand der Palästinenser im Jahr 2000, der zweiten Intifada, zu einer „bedenklichen Entwicklung“ geführt: „Misstrauen, Ablehnung und Aggression nehmen zu.“107 Bis heute organisiert Talitha Kumi Begegnungsprojekte mit israelischen Schulen – „diese müssen aber immer im Ausland stattfinden, oft in Deutschland“, schreibt die Schulleitung.108 SOS Hermann Gmeiner School in Bishkek, Kirgistan 2002 fiel der Startschuss für die „SOS Hermann Gmeiner-School“ in Bishkek, der Hauptstadt der zentralasiatischen Republik Kirgistan.109 Gründer ist die Stiftung „SOS Kinderdorf Kirgistan“. Sie gehört zum weltweiten SOS-Kinderdorf-Netzwerk des österreichischen Sozialpädagogen Hermann Gmeiner. Hier lernen Waisenkinder, die im SOS-Kinderdorf in Bishkek zuhause sind. Außerdem unterrichtet sie Mädchen und Jungen aus bedürftigen Familien, die nicht im Kinderdorf leben. Die „basic education“ ist kostenlos, zusätzliche Bildungsangebote sind teilweise gebührenpflichtig. 2010 besuchten 480 Schüler die Einrichtung. Da es an Räumen fehlt, findet der Unterricht in zwei Schichten statt. 38 Asociation Loyola Gymnasium in Prizren, Kosovo „Lehrer kontrollieren, ob die gelben Krawatten richtig sitzen, die weißen Hemden in den grauen Hosen stecken und die Röcke nicht stärker gekürzt wurden, als es sich gehört.“110 So sah es der Reporter einer bayerischen Lehrerzeitschrift, als er das Asociation Loyola Gymnasium (ALG) in Prizren/Kosovo besuchte. Die Schule ist ein „klassisches, privates Gymnasium“.111 Getragen von einem gemeinnützigen Verein, in dem deutsche Jesuiten eine tragende Rolle spielen.112 Zur Trägerorganisation gehören ferner die Kroatische Provinz der Jesuiten, der ArbeiterSamariter-Bund (Landesverband Sachsen), die westfälische Marianneund-Rudolf-Haver-Stiftung, der von Rupert Neudeck geleitete Verein „Grünhelme e. V.“ und andere. Die Schule startete im September 2005.113 Unterrichtssprache ist albanisch, es gilt das kosovarische Curriculum. Zusätzlich lernen die Schüler wöchentlich fünf Stunden Deutsch und fünf Stunden Latein, jeweils ab Klasse 6. Neben dem kosovarischen Abitur biete man „ein Hausabitur nach deutschen Standards“. Das erklärt der Schulleiter, der Jesuitenpater Walter Happel, ehemals Direktor der katholischen Privatschule St.Blasien im Schwarzwald.114 Für das Hausabitur zählen die Fächer Deutsch als Fremdsprache, Mathematik und Geschichte. Wer das ALG besucht, kann außerdem das Deutsche Sprachdiplom erwerben.115 Es unterrichten kosovarische LehrerInnen, unterstützt von einer deutschen Lehrkraft, die von der ZfA finanziert wird. Im Herbst 2011 besuchen 612 Mädchen und Jungen die Schule.116 „Wir haben an der Schule Bosniaken, Türken, Albaner, Zigeuner“, berichtet Pater Happel.117 Nur Serben fehlten. 15 Prozent der Schüler kämen aus christlichen Familien. Zum Vergleich: Christen stellen im Kosovo etwa drei Prozent der Bevölkerung. Die Hälfte der Plätze sei für Mädchen reserviert. Religionsunterricht gebe es nicht. Auch eine christliche Missionierung finde nicht statt, versichert der Schulleiter. Das Schulgeld beträgt 39 80 Euro im Monat, der Internatsplatz kostet zusätzlich 170 Euro monatlich. Wenig im Vergleich mit traditionellen Deutschen Auslandsschulen. Doch immer noch viel in einem Land, in dem der Durchschnittsverdienst bei etwa 200 Euro im Monat liegt. Doch legt das ALG Wert darauf, nicht nur Kinder aus gutbetuchten Familien aufzunehmen.118 Etwa 20 Prozent der Schüler bekommen ein Stipendium. Wie der Förderverein des ALG berichtet, kostete der Betrieb des Gymnasiums im Jahr 2009 rund 1,3 Millionen Euro.119 Davon seien 50 bis 70 Prozent durch Einnahmen gedeckt, der Rest müsse über Spenden aufgebracht werden. Das Loyola-Gymnasium pflegt enge Beziehungen zu Deutschland. So besteht eine Schulpartnerschaft, inklusive Schüleraustausch, mit dem Friedrich-List-Gymnasium im bayerischen Gemünden/Main. Besuchen Gemündener Mädchen und Jungen das ALG, gehören Exkursionen in die Umgebung von Prizren zum Programm, einschließlich des Besuches im Feldlager der Bundeswehr. “Presseoffizier Klaus Treude ermöglichte den Jugendlichen einen umfassenden, spannenden Blick in Auftrag und Alltag einer Armee im Auslandseinsatz“, heißt es im ALG-Jahrbuch 2011/12.120 Das Loyola-Gymnasium pflegt zudem enge Verbindungen mit dem Thomas-Morus-Gymnasium im münsterländischen Oelde.121 Unterstützt wird diese Partnerschaft unter anderem vom örtlichen RotaryClub, Kirchengemeinden, der Bundeswehr und einem Oelder Maschinenbau-Unternehmen.122 Im Großraum Oelde leben auch die meisten Mitglieder des ALG-Fördervereins. 2008 spendete der Förderverein 42.000 Euro an das Loyola-Gymnasium.123 Wie im Jahrbuch der Schule nachzulesen ist, nutzt der Förderverein seine Kontakte, damit örtliche Firmen in Prizren auf Nachwuchssuche gehen können.124 Dies stößt bei den SchülerInnen im Kosovo auf großes Interesse. „Den besten Kandidaten wird ein Ausbildungsvertrag in Deutschland angeboten“, heißt es im Jahrbuch. Im Herbst 2011 befanden sich acht Absolventen aus Priz40 ren in der Region Oelde in Ausbildung, etwa zum Mechatroniker.125 ALG-Schülerinnen und Schüler nutzen zudem die Möglichkeit, Praktika im Münsterland zu machen. Bereits 2003 verfasste Walter Happel, beauftragt vom katholischen Osteuropa-Hilfswerk Renovabis, eine „Machbarkeitsstudie zur möglichen Errichtung eines klassischen Gymnasiums in Kosovo“.126 Darin stellte der Jesuitenpater beispielsweise Überlegungen an, wie qualifiziertes Lehrpersonal zu gewinnen sei. „Die üblichen staatlichen Lehrergehälter von 130 Euro müssten ... deutlich überschritten werden“, schrieb Happel. „Ein Monatslohn von 600 bis 700 Euro“ sei zu veranschlagen. „Zum Vergleich: Die Bundeswehr zahlt im Schnitt ihren zivilen Angestellten 500 Euro monatlich“.127 Auch zum Standort machte sich Happel Gedanken.128 Prizren liege im „deutschen Sektor“ des Kosovo. Bundeswehr und Deutschland hätten „einen sehr guten Ruf.“ Es gebe rund 1.000 Katholiken in der Stadt, weitere 3.000 lebten in den Dörfern der Umgebung. Happels Studie betont jedoch, dass die Schule nicht allein auf katholische Familien zielt. In Prizren sei „ein starker islamischer Druck zu spüren.“ Und: „Junktims zwischen kostenloser Computerschule und verpflichtender Koranschule, 400 Dollar Schleiergeld etc. sind keine Seltenheit.“ Die Studie weiter: „Hier wäre es gut, mit einer Bildungseinrichtung gegenzusteuern und insbesondere Mädchen eine qualitativ gute Ausbildung zukommen zu lassen.“ 41 12. Chilenische Bildungsproteste: Schulverweis und Polizeieinsatz an PASCH-Schule in Arica Kostenlose, hochwertige Bildung für alle. Keine Subventionierung von Privatschulen. Höhere Gehälter für Lehrkräfte. Drei der Forderungen, für die chilenische SchülerInnen, Studierende und Lehrkräfte ab Mai 2011 auf die Straße gingen. Auch das „Colegio Alemán“ im nordchilenischen Arica wurde Schauplatz von Protesten, berichtet taz-Korrespondet Gerhard Dilger in der GEW-Zeitschrift E&W.129 Das Colegio ist eine chilenische Schule, die über das PASCH-Programm gefördert wird.130 Im Zentrum der Auseinandersetzung stand eine 17-jährige Schülerin. „Lorena Mussa hatte es gewagt, ihre MitschülerInnen per Facebook zu einer Kurzversammlung in der Morgenpause aufzurufen“, so Dilger. Fünf Minuten habe sie über den Bildungsprotest gesprochen. „Dann fuhr Luz Marina Osorio, Schuldirektorin und Tochter der Gründerin, dazwischen und sprach einen Schulverweis aus.“ Lorena Mussa habe zur Besetzung der Schule aufgewiegelt, zur Revolution, lautete der Vorwurf. Der Fall stieß im Juli 2011 im Internet auf große Beachtung. Zeitungen berichteten. Die Proteste in Arcia hielten an. Wie die taz in einem Blog berichtete, räumte die chilenische Polizei am 4. August 2011 das Schulgebäude, siebzehn Schüler kamen in Gewahrsam.131 Fotos zeigen, wie Polizisten mit Helm, Schutzschildern und Kampfanzug durch das Schultor drängen. Lorena Mussa und ihre Eltern zogen derweil vor Gericht. Das Appellationsgericht von Arica hob den Rauswurf zunächst auf. Doch die Schule lenkte nicht ein. Anfang Oktober 2011, so Gerhard Dilger, habe der Oberste Gerichtshof in der Hauptstadt Santiago die Klage Lorena Mussas abgewiesen. 42 13. Wie Auslandsschulen den „Wirtschaftsstandort Deutschland“ sichern sollen Als „Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland“ sieht das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW), was Deutsche Auslandsschulen leisten. Das belegt ein Vortrag, den IW-Geschäftsführer HansPeter Klös im Januar 2012 in Berlin auf der Schulleitertagung des Auswärtigen Amtes hielt.132 Klös erinnerte daran, dass die Bevölkerung in Deutschland schrumpft. Gleichzeitig suchen heimische Firmen Fachkräfte, vor allem Ingenieure. Ein Problem, bei dessen Lösung qualifizierte Einwanderer mithelfen sollen. Deshalb müsse auch die „Bildungsmigration“ gefördert werden, so Hans-Peter Klös. Konkret: Es gilt, mehr ausländische Studierende an deutsche Hochschulen zu locken. In der Hoffnung, dass sie anschließend hierzulande eine Stelle annehmen und bleiben. „Aufgrund demographischer Trends und der schon jetzt absehbaren Entwicklungen an unseren Univer­ sitäten und auf dem Fachkräftemarkt werden die Schulen im Ausland für Deutschland zunehmend wichtiger.“ 133 Cornelia Pieper (FDP), Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Januar 2012 Klös berichtete, was auch deutsche Personalchefs interessiert: „Bildungsausländer bevorzugen Ingenieurwissenschaften“. 2010 belegten 27,7 Prozent der Ausländer an deutschen Universitäten und Fachhochschulen dieses Fach. Zum Vergleich: Bei Deutschen lag dieser Anteil lediglich bei 15,6 Prozent. 2010 gab es an deutschen Hochschulen 184.960 „Bildungsausländer“. Die meisten kamen aus China, gefolgt von Russ43 land, Polen, Bulgarien und der Türkei. Doch auch andere Industriestaaten umwerben studierwillige Frauen und Männer aus dem Ausland. Es herrsche „Wettbewerb um Studierende“, so Klös. Ein Wettbewerb, bei dem Deutsche Auslandsschulen eine wichtige Rolle spielen. Sofia, Bariloche, Moskau und dann? – Kompetenzen von Auslandslehrkräften werden häufig nicht genutzt „Das sechsjährige Leben in Bulgarien hat mich befähigt, mich in andere Kulturen einzufühlen.“ Ines Grosse unterrichtete von 2001 bis 2007 in der deutschen Abteilung des Galabov-Gymnasiums in der bulgarischen Hauptstadt Sofia.134 Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie an eine Gesamtschule in Jena unter anderem im Bereich Deutsch als Fremdsprache (DaF). Die Erfahrung in Bulgarien, so die Pädagogin, „macht es mir hier leicht, den Schülern mit Migrationshintergrund unterstützend zur Seite zu stehen“. Und zwar nicht nur bei sprachlichen Problemen, „sondern auch bei ihrer kulturellen und sozialen Eingliederung.“ Marina Melber, ehemalige Ortslehrkraft an der Deutschen Schule Rom, bekräftigt: Wenn es um den Erwerb von DaF-Kompetenzen geht, spielten Deutsche Auslandsschulen „definitiv eine Vorreiterrolle“.135 Doch in vielen Fällen verpassen es Schulverantwortliche, Wissen und Erfahrung von RückkehrerInnen zu nutzen. Marc Seegers etwa unterrichtete von 2007 bis 2009 in Argentinien, an der Deutschen Schule Bariloche.136 Zurück in Nordrhein-Westfalen, fand er sich an einem Gymnasium im ländlichen Niederrhein wieder. Er ist zufrieden. Jedoch: „DaF-Qualifikationen und interkulturelle Kompetenz sind hier kaum gefragt“, stellt Seegers fest. Hinzu kommt, dass die Auslandsjahre den RückkehrerInnen keine Vorteile bringen. Antje Dick etwa verbrachte nach ihrem Referendariat drei Jahre an der Deutschen Schule in Moskau. „Ich wurde Klassenlehrerin einer ersten Klasse, die ich bis zum Ende meiner Tätigkeit führte“, berichtet die Pädagogin aus Brandenburg. „Die drei Jahre Berufserfahrung wurden mir in Deutschland jedoch nicht anerkannt“, kritisiert Antje Dick.137 44 „Visum-Erleichterungen für Absolventen Deutscher Auslandsschulen ... Ein Gewinn für den Studien- und Wirtschaftsstandort Deutschland!“ 138 Meldung der ZfA im August 2011 14. „Madrasah Almaneyya?” – Schulbesuch in Kairo V Dienstag. Wir verlassen die Kairoer Innenstadt in westlicher Richtung. Sechsspurig braust der Verkehr über die Autobahn. Auf riesigen Werbetafeln steht „Samsung“, „Vodafone“ oder „McDonald’s.“ Unser Ziel ist diesmal Beverly Hills, eine Neubausiedlung in der Trabantenstadt Sheikh Zayed City. Dort befindet sich die „Deutsche Schule Beverly Hills Kairo“ (DSBH).139 „Die Lage ist ruhig und sicher und auf staufreien Zufahrtstraßen schnell zu erreichen“, heißt es im Schulsteckbrief im Internet.140 Längst nicht alle Schüler leben in Beverly Hills. „Unsere Kinder sind morgens bis zu zwei Stunden unterwegs“, berichtet Erhard Wiesneth. Der 61-jährige stammt aus Bamberg und ist Schulleiter der DSBH. Derzeit lernen hier 430 Mädchen und Jungen, zumeist aus ägyptischen Familien. Der Schultag beginnt mit dem Tabur, dem ägyptischen Fahnenappell.141 Anschließend gehen die Schüler klassenweise in den Unterricht. Gründer der Schule ist – wie an der Europa Schule – ein ägyptischer Ingenieur mit Doktortitel, der in Deutschland studiert hat. „Darmstadt ist meine zweite Heimat“, sagt Mohamed Gahin in fließendem Deutsch. Gahin ist ein freundlicher 72-jähriger mit randloser Brille, er trägt Jeans und braune Slipper. „Doktor Mohamed“ gehört zu den Finanziers der Schule, gleichzeitig amtiert er als Vorsitzender des Trägervereins. Er zeigt uns das Schulgelände: Basketball- und Fußballplatz, Schwimmbecken, moderne Fachräume, Bibliothek, Computerraum. Alles wirkt großzügig. Das Erdgeschoss schmücken bunte Wandmalereien auf hellem Grund – die großformatigen Gesichter von Angela Merkel, Romy Schneider, Pina Bausch, Friedrich Nietzsche oder Immanuel 45 Kant. „Von den Kindern gemalt“, erklärt Mohamed Gahin. „Das war ein Projekt, das drei Tage gedauert hat.“ Gegründet 2003, ist die Deutsche Schule Beverly Hills die jüngste der deutschen Schulen in Kairo. Wie alle Neugründungen in Ägypten führt sie nicht zum Abitur, sondern zum GIB, dem Gemischtsprachigen Internationalen Baccalaureate mit 50 Prozent Deutschanteil. An der Schule unterrichten derzeit 35 Lehrkräfte, darunter sieben Ägypter. Sie sind zuständig für den Unterricht in den arabischen Fächern Arabisch, Religion und Civics. 24 Lehrkräfte sind OLK. „Zu 100 Prozent deutsche Muttersprachler“, versichert Schulleiter Erhard Wiesneth. Außerdem arbeiten vier ADLK an der Schule. Mehr werde die Schule auch in Zukunft nicht bekommen, bedauert Wiesneth. Andererseits: Künftige Neugründungen müssten sich mit noch weniger ADLK begnügen. „Wer nach uns kommt, kriegt nur noch einen“, sagt Wiesneth. Es sei denn, das Auswärtige Amt entscheidet im Einzelfall anders. Die wirtschaftliche Lage der Schule sei nicht einfach, erklärt Mohamed Gahin. „Wir machen Verluste“. Bei der Gründung sei das Schulgeld zu niedrig angesetzt worden, erzählt Gahin. „Wir haben bei 4.500 bis 5.000 Ägyptischen Pfund im Jahr angefangen“, klagt der 72-jährige. „Jetzt sind wir bei 10.000 Pfund.“ Weitere Erhöhungen ließen sich bei den Eltern nicht durchsetzen. Gahin verweist auf die Europa Schule Kairo, die zwischen 29.000 und 41.000 Pfund verlangt. Doch zur DSBH gehört ein englischsprachiger Zweig, den ebenfalls rund 400 Kinder besuchen. „Dort machen wir Gewinn“, erklärt der Schulgründer. „Das hilft, die Verluste im deutschen Zweig auszugleichen“. Warum der englische Zweig rentabler sei, will ich wissen. „Es gibt viele englischsprachige Lehrer auf dem ägyptischen Markt“, antwortet Mohamed Gahin. Viele Ägypter hätten in den USA studiert. „Die sind billig zu haben.“ Das deutschsprachige Personalangebot hingegen sei nicht so groß und entsprechend teurer. 46 15. Weltverband Deutscher Auslandsschulen (WDA): Lobbyist mit privaten Partnern Der WDA lobt Auslandsschulen als „sehr erfolgreiche“ Public Private Partnerships (PPP).142 Ihr Autonomiegrad sei „vorbildlich“.143 Der Verband verweist in diesem Zusammenhang gerne auf den unternehmensnahen Aktionsrat Bildung, der sich ebenfalls für autonome Schulen in privater Trägerschaft stark macht, allerdings als Modell für Deutschland.144 An der Diskussion pro und contra Privatschulen in Deutschland hingegen will sich der WDA nicht beteiligen. „Wir sind aufs Ausland fokussiert und können zu diesem komplexen und kontroversen Thema nichts sagen“, erklärt WDA-Chef Detlef Ernst. Der Weltverband greift seinen Mitgliedern auch mit Dienstleistungen unter die Arme. So gab er 2011 bekannt, dass er eine „Rahmenvereinbarung“ mit der Firma Apple abgeschlossen habe. Die Mitgliedsschulen können somit „attraktive Rabatte auf Hardware und Software“ nutzen, für die Schule, aber auch für die private Beschaffung der Lehrer, Schüler und Mitarbeiter, erklärt der WDA.145 Ebenfalls seit 2011 unterhält der Weltverband eine „Bildungspartnerschaft“ mit der Siemens-Stiftung.146 Diese zielt auf „die Förderung naturwissenschaftlicher und sprachlicher Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen in ausgewählten Regionen Afrikas, Lateinamerikas und Europas.“ Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit, so die Stiftung, liege auf der Fortbildung des Lehrpersonals an den DSA. Dadurch solle der naturwissenschaftliche und technische Unterricht verbessert werden – „um mehr Kinder und Jugendliche an technische Berufe heranzuführen“, betont die Siemens-Stiftung. Auch der WDA selbst nutzt Unterstützung von privat. „Derzeit werden rund 10 Prozent des Budgets durch Sponsoring finanziert“, meldet die WDA-Geschäftsstellenleitung.147 47 „Es geht um Vernetzung“, betont WDA-Chef Detlef Ernst148. „Wir achten streng darauf, dass wir von privaten Partnern nicht abhängig werden.“ Die Grenzen der Zusammenarbeit seien dann erreicht, ergänzt Ernst, „wenn wir unseren Mitgliedern vorschreiben müssten, welches Produkt oder welche Ideologie sie einzukaufen haben“. 16. Lehrerbeiräte an Auslandsschulen – Instrument des Trägervereins? Gewählt wird der Lehrerbeirat von ADLK, OLK und den übrigen Mitgliedern des Kollegiums. Er vertritt die Lehrkräfte gegenüber der Schulleitung, dem Schulvorstand und anderen Gremien,149 so die offizielle Rolle. Entsprechend dem Wortlaut der neu gefassten Präambel der entsprechenden Regelungen sollen hierbei innerdeutsche Standards der demokratischen Mitwirkung an Schulen beachtet werden. Ein Schulleiter, der anonym bleiben will, weiß hingegen von einer ganz anderen Rolle der Lehrerbeiräte. „Weltweit versuchen Trägervereine, Einfluss auf den Schulleiter auszuüben, damit sie ihre Ideen durchsetzen können“, berichtet er. Dazu bediene sich der Trägerverein gerne der Lehrervertretung. „Die soll den Schulleiter kontrollieren.“ Dass der Träger eine starke Stellung hat, liegt auf der Hand. Bei ihm sind alle Lehrkräfte, einschließlich ADLK, angestellt. „Die Leute sind abhängig“, sagt der Schulleiter. An seiner Schule etwa unterrichteten überwiegend Frauen – „die ernähren ganze Familien.“ 48 Was die GEW fordert zzin Paradigmenwechsel von Gemeinnützigkeit auf GewinnorientieE  rung darf nicht erfolgen. Deutsche Auslandsschulen in privater Trägerschaft müssen gemeinnützig sein. Keine deutschen Steuergelder für kommerzielle Bildungsanbieter! zzas Leitbild darf nicht sein: Auslandsschulen sind Wirtschafts­ D  unternehmen, die freie unternehmerischen Entscheidungen treffen können. Eventuelle Überschüsse müssen in die Schule reinvestiert oder für Stipendien verwendet werden. Sponsoren dürfen keinen Einfluss auf wesentliche pädagogische oder didaktische Entscheidungen ausüben. zzie Auslandsschulen dürfen nicht nur einer bestimmten Klientel D  vorbehalten sein. Das Schulgeld muss auch von Normalverdienern aufgebracht werden können und sozialverträglich (gestaffelt) ausgerichtet sein. zzuweisungen von ADLK an die jeweilige Auslandsschule dürfen Z  nicht weiter eingeschränkt werden. zz „  Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit“ muss auch an den Deutschen Schulen im Ausland gelten. Keine BilliglehrerInnen! Gewährleistung von deutschen (Sozial-)Standards auch für Lehrer­ Innen im Ausland! Zuschläge sind denen anderer Entsandter im öffentlichen Dienst gleichzustellen. Bund und Länder tragen gemeinsam und auf Dauer die Kosten für den Versorgungszuschlag. zz S  chulfonds erhöhen, damit Ortslehrkräfte ausreichend bezahlt und zu verlässlichen Bedingungen beschäftigt werden können. Erarbeitung eines Mustervertrags für Ortslehrkräfte. 49 zzemokratische Strukturen an den DSA stärken. Stärkung der D  dienstrechtlichen Stellung der Schulleitung und der Lehrerschaft gegenüber den Schulträgern. Lehrerbeiräte stärken, z. B. Freistellung für Schulungen. zz Lehrkräfte besser auf den Auslandsschuldienst vorbereiten. zz ehr Unterstützung von Bundesland und Schulbehörde für RückM  kehrerInnen! Den Auslandsschuldienst bei der Beförderung von Lehrkräften berücksichtigen. zzuslandsschulgesetz rasch verabschieden. Das Gesetz muss den A  Schulen Planungssicherheit geben. Einrichtung eines Auslandsschulamtes (s. Battis-Gutachten)150. „Flexibilisierung“, „Budgetierung“ und andere Maßnahmen zur „Reform des Auslandsschulwesens“ müssen sich am Erhalt der Qualität von Ausbildung orientieren. 50 Abkürzungen und Glossar AA: Auswärtiges Amt ADLK: Auslandsdienstlehrkraft – von der ZfA vermittelt. Infrage kommen Lehrkräfte, die im Landesschuldienst verbeamtet oder unbefristet angestellt sind.151 Eine ADLK wird von der ZfA bezahlt. AGAL: Arbeitsgruppe Auslandslehrerinnen und Auslandslehrer – gewerkschaftliches Gremium der GEW; in Deutschland in allen 16 Bundesländern vertreten. AKBP: Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik der Bundesregierung BIDS: Betreuungsinitiative Deutsche Auslands- und Partnerschulen, betrieben vom DAAD. Gestartet in 2008. BPLK: Bundesprogrammlehrkraft – infrage kommen auch Lehrerinnen und Lehrer, die keine feste Anstellung im Landesschuldienst haben.152 Eine BPLK erhält ein Ortsgehalt, das die Schule zahlt, sowie eine Zuwendung des Bundesverwaltungsamtes. DSA: Deutsche Schule im Ausland – derzeit 140, in 71 Ländern mit fast 79.000 SchülerInnen, überwiegend in Trägerschaft privater, gemeinnütziger Vereine. DAAD: Deutscher Akademischer Austauschdienst – vergibt Stipendien an die besten AbsolventInnen der DSA und DSD-Schulen, die ein Studium in Deutschland ermöglichen. DIAP: Deutsche Internationale Abiturprüfung – berechtigt zum Hochschulstudium in Deutschland. 51 DSD: Deutsches Sprachdiplom – wird in zwei Niveaustufen verliehen. Das DSD I (erste Stufe) ist die sprachliche Voraussetzung, um an einem Studienkolleg angenommen zu werden. Wer das DSD II (zweite Stufe) erworben hat, besitzt die sprachlichen Voraussetzungen, um an einer Hochschule in Deutschland zu studieren. Das DSD wird von Deutschen Auslandsschulen und von PASCH-Schulen vergeben. 2010 haben weltweit über 45.000 Schülerinnen und Schüler an DSD-Prüfungen teilgenommen.153 GIB: Gemischtsprachiges Internationales Baccalaureate – Schulabschluss mit 50-prozentigem Deutschanteil, der zum Hochschulstudium in Deutschland berechtigt. KMK: Kultusministerkonferenz LPLK: Landesprogrammlehrkraft – von den Bundesländern beurlaubte Lehrkraft, im Ausland häufig in der Lehrerfortbildung eingesetzt. OLK: Ortslehrkraft – beim Träger der Deutschen Auslandsschule angestellt. Es gibt deutschsprachige OLK und landessprachige OLK. Auch pädagogische und nichtpädagogische Mitarbeiter in Schulen und Kindergärten können als OLK beschäftigt werden.154 PASCH: Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ – gestartet 2008 vom Auswärtigen Amt. Ziel ist, den Deutschunterricht an Partnerschulen in den aufstrebenden Weltregionen (Indien, Brasilien, Asien, Osteuropa) zu verstärken. Derzeit gehören 1.530 Schulen in 124 Ländern mit rund 500.000 Schülerinnen und Schülern zum PASCH-Netzwerk. PPP: Public-Private-Partnership – öffentliche Einrichtung (Behörde, Kommune) und privater Akteur (Unternehmen, Stiftung) kooperieren bei einem Bildungsprojekt, hier: im deutschen Auslandsschulwesen. 52 WDA: Weltverband Deutscher Auslandsschulen e. V. mit Sitz in Berlin. ZfA: Zentralstelle für das Auslandsschulwesen mit Sitz in Köln – gehört zum Bundesverwaltungsamt. Zuständig für die personelle und finanzielle Förderung von rund 1.000 Schulen im Ausland.155 Die ZfA beschäftigt rund 90 MitarbeiterInnen und etwa 50 FachberaterInnen und KoordinatorInnen. 53 Quellen 1 www.europaschulekairo.com/de/index.php; 23.5.2012 2 www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/KulturDialog/SchulenJugend/Auslandsschulen_node.html; 19.6.2012 3  Detlef Ernst, Vorstandsvorsitzender des Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen, am 25.2.2011 4  Thilo Klingebiel, Initiative Auslandsschulgesetz, in: Politik und Kultur, Zeitung des Deutschen Kulturrates, Mai-Juni 2012, Seite 21 5  die Rahn-Dittrich Group mit Sitz in Leipzig, zu der 20 private Bildungseinrichtungen im In- und Ausland So gehören. Sie half einem als gemeinnützig anerkannten ägyptischen Träger, die Private Deutsche Schule Kairo aufzubauen. 6  dazu zählen die Deutsche Internationale Abiturprüfung (DIAP) sowie das Gemischtsprachige Internationale Baccalaureate mit 50 Prozent Deutschanteil (GIB); siehe: Stefan Krawielicki, Auswärtiges Amt, Vortrag auf der Europatagung des Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen 2011 7  dazu und zum Folgenden: ZfA, Deutsches Auslandsschulwesen in Zahlen 2011; zum Herunterladen unter: www.auslandsschulwesen.de/cln_091/nn_2178002/Auslandsschulwesen/DieZfA/WirUeberUns/ ZahlenausderZfA/zahlenausderzfa-node.html?__nnn=true; 20.6.2012 8  Deutsches Auslandsschulwesen stärken und weiterentwickeln, Deutscher Bundestag, Antrag von CDU/CSU und SPD, Drucksache 16/9303 vom 28.5.2008 9  Auswärtiges Amt, Globale Bildungspartnerschaften. Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“, April 2009, Seite 54 10  war noch nie in Warschau, Interview mit Miroslav Klose, in: Die Zeit, 6.6.2012 Ich 11 www.auslandsschulnetz.de/wws/home.php?sid=59048053619409837734002270227280; 18.6.2012 12 www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/KulturDialog/SchulenJugend/Auslandsschulen_node.html; 19.6.2012 13 ebda. 14 Schuljahr 2011/12; www.deutscheschulemoskau.de/; 21.6.2012 15 Schuljahr 2011/12; www.dsnd.de/de/impressum.html: ; 21.6.2012 16  Schuljahr 2012/13; www.pudong.ds-shanghai.de/index.php?id=30#Gebuehren; 15.6.2012 17  Manfred Brinkmann, Die Revolution ist nicht zu Ende. Eine Reise nach Kairo und Port Said zur ägyptischen Lehrergewerkschaft ISTT vom 26.2. bis 1.3.2012: www.gew.de/Aegypten_Die_Revolution_ist_nicht_zu_Ende.html; 21.6.2012 18 www.auslandsschulwesen.de/cln_100/nn_2176914/Auslandsschulwesen/DieZfA/node.html?__nnn=true; 18.6.2012 19  GEW beschloss auf ihrem Gewerkschaftstag 2009, über Kontaktpflege und Positionsaustausch hinaus Die nicht mehr mit der Bertelsmann-Stiftung zusammenzuarbeiten. Grund: Die bildungspolitischen Leitlinien der Gewerkschaft stehen den Bertelsmann-Prinzipien Wettbewerb, Markt, Effizienz und Effektivität dia­ etral m gegenüber. Zur Rolle der Bertelsmann-Stiftung im Bildungswesen siehe auch: Privatisierungsreports Nr. 2, 6, 13. 20  Bertelsmann-Stiftung, Vertragsabschluss mit deutschen Auslandsschulen, Pressemitteilung vom 1.3.2006: www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-C8A7A7F7-8D80878E/bst/hs.xsl/nachrichten_17971.htm, 30.4.2012 21 www.deutscheschule.sk/index.html; 15.6.2012 22 E-Mail des Stabs ÖA – Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Bundesverwaltungsamt, vom 7.5.2012 23  Verena Kemna, Weniger verbeamtete Lehrer an Auslandsschulen, ausgestrahlt am 27.4.2012 vom vgl. Deutschlandfunk: www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/1741825/; 14.6.2012 54 24  Der WDA veröffentlichte dazu das Zahlenbeispiel einer nicht namentlich genannten Deutschen Auslandsschule. Deren finanzielle Ausstattung in 2010: 16 ADLK (zu jährlichen Kosten von jeweils 125.737 Euro) plus Geldzuweisung in Höhe von 176.500 Euro. Summe: 2,188 Millionen Euro. Künftige finanzielle Lage: 12 ADLK (zu jährlich 137.931 Euro) plus Budget von 419.212 Euro. Summe: 2,074 Millionen Euro. 25  WDA, Rückblick WDA-Tagung 2012 – auf dem Weg zum Auslandsschulgesetz, Pressemitteilung vom 14.5.2012; www.auslandsschulnetz.de/wws/778854.php?sid=59048053619409837734002270227610; 18.6.2012 26  WDA, Das Reformkonzept – unterm Strich bleibt es ein Sparkonzept, 2.2.2012, Seite 2, zu finden unter: www.auslandsschulnetz.de/wws/stellungnahme_budgetierung.php?s id=86154983781631239334035323535210; 22. 6. 2012; siehe auch: Vortrag von Thilo Klingebiel, Geschäftsstellenleiter des WDA, im Rahmen des Pressegesprächs am 26.4.2012 27 Bundeshaushaltsplan 2012, 0504 Pflege kultureller Beziehungen zum Ausland, Titelgruppe 2 28 ebda. 29 Thilo Klingebiel, Geschäftsstellenleiter des WDA, im Rahmen des Pressegesprächs am 26.4.2012 30  „Die Eigeninitiative unserer Schulen ist der entscheidende Erfolgsfaktor“, Interview mit Joachim Lauer, in: Begegnung, herausgegeben im Auftrag von AA und Bundesverwaltungsamt/ ZfA; 3/2011, Seite 11 31 Anna Petersen, Reformkonzept: Zeit für den Dialog, in: Begegnung, 2/2011, Seite 8 32  „Die Eigeninitiative unserer Schulen ist der entscheidende Erfolgsfaktor“, Interview mit Joachim Lauer, in: Begegnung, 3/2011, Seite 11 33  WDA, Auslandsschulfinanzierung: Ein Gesetz muss her!, Statement im Rahmen des Pressegesprächs am 26.4.2012 34 ebda. 35  WDA, Rückblick WDA-Tagung 2012 – auf dem Weg zum Auslandsschulgesetz, Pressemitteilung vom 14.5.2012; www.auslandsschulnetz.de/wws/778854.php?sid=59048053619409837734002270227610; 18.6.2012 36  Hannelore Besser, Kairo Zeit: 2008 bis 2011, in: Deutscher Lehrer im Ausland, Zeitschrift des Verbandes Deutscher Lehrer im Ausland, Heft 1/2012 37  Europa Schule Kairo, Gebühren und Zahlungsbedingungen 2012/2013, zu finden unter: http://europaschulekairo.com/de/Gebuehren/index.php; 22.6.2012 38 www.europaschulekairo.com/de/schule/schule.php; 18.5.2012 39  Auswärtiges Amt, Globale Bildungspartnerschaften. Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“, April 2009, Seite 48 40  Schulgeschichte laut Allgemeiner Zeitung, nach eigenen Angaben die älteste Tageszeitung Namibias; www.az.com.na/lokales/einige-wichtige-daten-der-dhps-schulgeschichte.91015.php; 21.6.2012 41 DHPS Jahrbuch 2010, Deutscher Schulverein Windhoek (1949) (Hrsg.), Windhoek/Namibia, Seite 7 42  Auswärtiges Amt, Globale Bildungspartnerschaften. Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“, April 2009, Seite 48 43 http://dhps-windhoek.de/lang-de/internat-schuelerheime; 21.6.2012 44 http://ds-e.org/de; 21.6.2012 45 ebda. 46 zitiert nach: Film über die DSE auf YouTube, zu finden unter: http://ds-e.org/de; 21.6.2012 47 http://ds-e.org/; 8.3.2012 55 48 http://ds-e.org/de/rundbrief; 8.3.2012 49 ebda. 50 ebda. 51 vgl. auch Film über die DSE auf YouTube 52 www.wp-irak.de/index.php/component/content/article/92-bildung/454-deutsche-schule-erbil-eine- klasse-fuer-sich; 8.3.2012 53 www.pasch-net.de/par/spo/asi/chi/de3332906.htm; 30.4.2012 54 www.volkswagen.de/de/Volkswagen/nachhaltigkeit/Standorte/asien/changchun.html; 23.2.2012 55 dazu und zum Folgenden: E-Mail der Volkswagen AG vom 24.10.2011 56 www.pasch-net.de/par/spo/asi/chi/de3332906.htm; 30.4.2012 57 E-Mail der Volkswagen AG, Global Assignments, vom 5.6.2012 58  Programmheft zum Handelsblatt-Kongress „Wirtschaft und Schule – Partner für die Zukunft“, 10. und 11.11.2011 in Berlin 59 E-Mail der Volkswagen AG, Global Assignments, vom 5.6.2012 60 www.deutscheschule.sk/index.html; 15.6.2012 61 ebda. 62 www.deutscheschule.sk/de/07-schulverein.html; 15.6.2012 63 www.ds-shanghai.de/index.php?id=16; 15.6.2012 64 ebda. 65 http://ds-e.org/de/rundbrief; 8.3.2012 66 DSE, Factsheet, zu finden unter: http://ds-e.org/de/home; 8.3.2012 67  Rede von Stefan Krawielicki, bis 2011 Referatsleiter im Auswärtigen Amt, am 25. Februar 2011 auf der Europatagung des WDA, zitiert nach: WDA, Newsletter 5/2011, Seite 13f 68 ebda. 69  Rede von Detlef Ernst, Vorstandsvorsitzender des WDA, am 25. Februar 2011 auf der Europatagung des WDA, zitiert nach: WDA, Newsletter 5/2011, Seite 70 Die Namen der beiden zitierten Informanten sind dem Autor bekannt. 71 www.pasch-net.de/udi/zie/deindex.htm; 18.6.2012 72 vgl. www.santiago.diplo.de/Vertretung/santiago/de/06/PASCH_20Initiative/Nachricht_20PASCH_20Colegio_ 20Arica.html; 15.6.2012 73  Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik 2010/11, Deutscher Bundestag, Drucksache 17/8326, 11.1.2012, Seite 4; es gibt drei Typen von Partnerschulen: 1. Deutsche Auslandsschulen, 2. Schulen im nationalen Bildungssystem, die das DSD anbieten und von der ZfA betreut werden (DSDSchulen), 3. Schulen im nationalen Bildungssystem, die den Deutschunterricht auf- oder ausbauen und vom Goethe-Institut betreut werden (FIT-Schulen); vgl. http://weltkarte.pasch-net.de/; 21.6.2012 74  Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik 2010/11, Deutscher Bundestag, Drucksache 17/8326, 11.1.2012, Seite 13 75  Auswärtiges Amt, Globale Bildungspartnerschaften. Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“, April 2009, Seite 31 76  Deutsches Auslandsschulwesen stärken und weiterentwickeln, Deutscher Bundestag, Antrag von CDU/CSU und SPD, Drucksache 16/9303 vom 28.5.2008, Seite 2 56 77  Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik 2010/11, Deutscher Bundestag, Drucksache 17/8326, 11.1.2012, Seite 11 78  Deutsches Auslandsschulwesen stärken und weiterentwickeln, Deutscher Bundestag, Antrag von CDU/CSU und SPD, Drucksache 16/9303 vom 28.5.2008 79  Deutscher Bundestag, „Deutsches Auslandsschulwesen stärken und weiterentwickeln“, Drucksache 16/9303; Seite 2 80 Ralf Wurzbacher, Westerwelle privatisiert, Junge Welt, 18./19.12.2010 81  dazu und zum Folgenden: Stefany Krath und Anna Petersen, Auslandsschulwesen, quo vadis?, in: Begegnung, herausgegeben im Auftrag von AA und Bundesverwaltungsamt – ZfA, Ausgabe 1/2011, Seite 16 82  Stefany Krath und Anna Petersen, Auslandsschulwesen, quo vadis?, in der Zeitschrift Begegnung, herausge­ geben im Auftrag von AA und Bundesverwaltungsamt – ZfA, Ausgabe 1/2011, Seite 17 83 ebda. 84  GEW-Hauptvorstand, GEW will Deutsche Auslandsschulen schützen, Pressemitteilung vom 15.12.2010 85 www.auslandsschulwesen.de/cln_091/nn_2205138/sid_293180A6C32BC0684EFFD09AC760F47D/ Auslandsschulwesen/NeuesausderZfA/2010/SchulleitertagungAnkuendigung.html?__nnn=true; 22.2.2012 86  Stefany Krath und Anna Petersen, Auslandsschulwesen, quo vadis?, in der Zeitschrift Begegnung, herausge­ geben im Auftrag von AA und Bundesverwaltungsamt – ZfA, Ausgabe 1/2011, Seite 19 87  WDA, Positionspapier des Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen zu den Reformansätzen für die Deutschen Auslandsschulen, 25. März 2011, Seite 6 88  Auswärtiges Amt, Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik in Zeiten der Globalisierung. Partner gewinnen, Werte vermitteln, Interessen vertreten, September 2011 89  SPD-Bundestagsfraktion, Außenminister Westerwelle rüttelt an der Auswärtigen Kultur- und Bildungs­ olitik, p Pressemitteilung vom 9.9.2011 90  WDA, Stellungnahme des Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen zur Neukonzeption der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik des Auswärtigen Amtes, 16.9.2011: www.auslandsschulnetz.de/wws/332134.php?sid=94845906976190428534028512851870; 21.6.2012 91  Bundesrechnungshof, Bemerkungen 2011 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes, Seite 153 92  Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik 2010/11, Deutscher Bundestag, Drucksache 17/8326, 11.1.2012, Seite 16 93  Belgien, Niederlande, Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien, Luxemburg; siehe: www.eursc.org/index.php?l=3; 21.6.2012 94 ZfA, Deutsches Auslandsschulwesen in Zahlen 2011, Seite 8 95 www.eursc.org/index.php?l=3; 21.6.2012 96  Statut des abgeordneten Personals der Europäischen Schulen, Anhang VI; zu finden unter: www.eursc.org/index.php?id=94; 21.6.2012 97  Statut des abgeordneten Personals der Europäischen Schulen, Anhang IV; zu finden unter: www.eursc.org/index.php?id=94; 21.6.2012 98 bestätigt durch E-Mail des Generalsekretariats der Europäischen Schulen, Brüssel, vom 15.6.2012 99 E-Mail des Generalsekretariats der Europäischen Schulen, Brüssel, vom 8.6.2012 100 www.talithakumi.org/; 11.6.2012 101 www.pasch-net.de/par/spo/asi/pag/de3305518.htm#steckbrief; 21.6.2012 102 www.talithakumi.org/ihk/; 30.4.2012 57 103 www.pasch-net.de/par/spo/asi/pag/de3305518.htm#steckbrief; 30.4.2012 104 www.pasch-net.de/par/spo/asi/pag/de3305518.htm; 30.4.2012 105 www.pasch-net.de/par/spo/asi/pag/de3305518.htm#steckbrief; 30.4.2012 106 www.talithakumi.org/ihk/; 30.4.2012 107 www.talithakumi.org/ihk/; 30.4.2012 108 Stand: 2010; www.talithakumi.org/ihk/; 30.4.2012 109 www.soskyrgyzstan.kg/index.php?option=com_content&view=article&id=7&catid=7&Itemid=16&lang=en; 4.6.2012 110  Jürgen Schwarzbach, Eine Oase in der Bildungswüste, in: Das Gymnasium in Bayern, Heft 10/2010. 111 www.alg-prizren.com/deutsch/schule_internat/sprache.php; 4.1.2012 112 www.alg-prizren.com/deutsch/projekt/verein.php; 4.1.2012 113 ebda.; 22.6.2012 114 E-Mail von Walter Happel am 28.5.2012 115 www.alg-prizren.com/deutsch/schule_internat/sprache.php; 23.2.2012 116 Protokoll der 16. Sitzung des Trägervereins Asociation Loyola Gymnasium, 28.10.2011 117  Dorothea Brummerloh/ Zozan Mönch, Das Loyola-Gymnasium im Kosovo will vor allem Werte vermitteln, Manuskript einer Sendung von Deutschlandradio Kultur, 2011; zitiert nach: Asociation Loyola Gymnasium, Jahrbuch 2011/12, Seite 12f 118  ebda., Seite 13 119  Freunde und Förderer der Asociation Loyola Gymnasium e.V., Protokoll der Mitgliederversammlung am 5.9.2009 120 Asociation Loyola-Gymnasium, Jahrbuch 2011/12, Seite 7 121 www.tmg-oelde.de/schulgemeinschaft/auslandspartnerschaften/kosovo/; 20.6.2012 122 ebda. 123  Freunde und Förderer der Asociation Loyola Gymnasium e.V., Protokoll der Mitgliederversammlung am 5.9.2009 124 Asociation Loyola-Gymnasium, Jahrbuch 2011/12, Seite 28 125 Junge Kosovaren finden in Oelde Berufschancen, Die Glocke, 10.12.2011 126  Walter Happel, Machbarkeitsstudie zur Frage der möglichen Einrichtung eines klassischen Gymnasiums in Kosovo, Würzburg 2003 127 Happel, Machbarkeitsstudie, Seite 15 128 ebda., Seite 18 129 Gerhard Dilger, Deutsche Schule Arica: Demokratie unerwünscht, in: E& W, 12/2011, Seite 36f 130 http://weltkarte.pasch-net.de/; 15.6.2012 131 http://blogs.taz.de/latinorama/2011/08/07/exzessiver_polizeieinsatz_in_der_deutschen_schule_arica/ 132  dazu und zum Folgenden: Hans-Peter Klös, Die Internationalisierung des Bildungssystems als Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland. Schulleitertagung des Auswärtigen Amtes, Berlin, 4. Januar 2012 133 www.auslandsschulwesen.de/cln_091/nn_2177194/Auslandsschulwesen/NeuesausderZfA/2012/ Schulleitertagung2012.html; 21.2.2012 58 134  Ines Grosse, Bulgarien: 6 Jahre am Galabov-Gymnasium in Sofia, in: GEW, Kultur- und Bildungsarbeit im Ausland. Ausstrahlung ins Gastland. Dokumentation der 18. RückkehrerInnen-Tagung der AGAL vom 20. bis 24.11.2010, Dokumentation, 2011, Seite 116ff 135  Marina Melber, Italien: DS Rom/ Scuola Germanica, in: GEW, 18. RückkehrerInnen-Tagung, Seite 94 136  Marc Seegers, Argentinien: DSD-Schule in Bariloche, in: GEW,18. RückkehrerInnen-Tagung, Seite 130ff 137  Antje Dick, Russland: Deutsche Schule Moskau, in: GEW, 18. RückkehrerInnen-Tagung, Seite 120ff 138 www.auslandsschulwesen.de/cln_091/nn_2177194/Auslandsschulwesen/NeuesausderZfA/2011/ VisaerleichterungenAbsolventen.html; 21.2.2012 139 www.ds.bhs-egypt.com/; 22.5.2012 140 www.pasch-net.de/par/spo/afr/agy/de3342847.htm 141 www.ds.bhs-egypt.com/?q=node/133; 23.5.2012 142  Rede des WDA-Vorstandsvorsitzenden Detlef Ernst am 25.2.2011, siehe: WDA-Newsletter 5/11, Anhang 143  WDA, Positionspapier des Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen zu den Reformansätzen für die Deutschen Auslandsschulen, 25.März 2011, Seite 4 144  ebda., Seite 4f 145 WDA, Newsletter 15/11, Seite 3 146  Siemens-Stiftung, Siemens-Stiftung und Weltverband Deutscher Auslandsschulen schließen Bildungspartnerschaft, Pressemitteilung vom 13.10.2011 147  Timea Gremsperger, Assistentin der WDA-Geschäftsstellenleitung, Presseunterlagen zum Symposium 2012 148 ebda. 149 www.dslondon.org.uk/; 23.5.2012 150 www.gew.de/Publikationen_Internationales.html, im Abschnitt ‚Verschiedenes‘ 151 Bundesverwaltungsamt – ZfA, Lehrer im Ausland, Bewerber-Info 152 Bundesverwaltungsamt – ZfA, Lehrer im Ausland, Bewerber-Info 153  Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik 2010/11, Deutscher Bundestag, Drucksache 17/8326, 11.1.2012, Seite 15 154 Bundesverwaltungsamt – ZfA, Lehrer im Ausland, Bewerber-Info 155 www.auslandsschulwesen.de/cln_091/nn_2177194/Auslandsschulwesen/DieZfA/WirUeberUns/ node.html?__nnn=true; 25.6.2012 59 Ihr Kontakt zur GEW GEW Baden-Württemberg Silcherstraße 7 70176 Stuttgart Telefon: 0711/21030-0 Telefax: 0711/21030-45 E-Mail: info@gew-bw.de www.gew-bw.de GEW Hessen GEW Sachsen Nonnenstraße 58 04229 Leipzig Telefon: 0341/4947404 Telefax: 0341/4947406 E-Mail: gew-sachsen@t-online.de www.gew-sachsen.de GEW Bayern Schwanthalerstraße 64 80336 München Telefon: 089/544081-0 Telefax: 089/53894-87 E-Mail: info@gew-bayern.de www.gew-bayern.de GEW MecklenburgVorpommern Lübecker Straße 265a 19059 Schwerin Telefon: 0385/48527-0 Telefax: 0385/48527-24 E-Mail: landesverband@gew-mv.de www.gew-mv.de GEW Sachsen-Anhalt GEW Berlin Ahornstraße 5 10787 Berlin Telefon: 030/219993-0 Telefax: 030/219993-50 E-Mail: info@gew-berlin.de www.gew-berlin.de GEW Brandenburg Alleestraße 6a 14469 Potsdam Telefon: 0331/27184-0 Telefax: 0331/27184-30 E-Mail: info@gew-brandenburg.de www.gew-brandenburg.de GEW Bremen Bahnhofsplatz 22-28 28195 Bremen Telefon: 0421/33764-0 Telefax: 0421/33764-30 E-Mail: info@gew-hb.de www.gew-bremen.de GEW Hamburg Rothenbaumchaussee 15 20148 Hamburg Telefon: 040/414633-0 Telefax: 040/440877 E-Mail: info@gew-hamburg.de www.gew-hamburg.de 60 Zimmerweg 12 60325 Frankfurt am Main Telefon: 069/971293-0 Telefax: 069/971293-93 E-Mail: info@gew-hessen.de www.gew-hessen.de GEW Niedersachsen Berliner Allee 16 30175 Hannover Telefon: 0511/33804-0 Telefax: 0511/33804-46 E-Mail: email@gew-nds.de www.gew-nds.de GEW Nordrhein-Westfalen Nünningstraße 11 45141 Essen Telefon: 0201/29403-01 Telefax: 0201/29403-51 E-Mail: info@gew-nrw.de www.gew-nrw.de GEW Rheinland-Pfalz Neubrunnenstraße 8 55116 Mainz Telefon: 06131/28988-0 Telefax: 06131/28988-80 E-Mail: gew@gew-rlp.de www.gew-rlp.de GEW Saarland Mainzer Straße 84 66121 Saarbrücken Telefon: 0681/66830-0 Telefax: 0681/66830-17 E-Mail: info@gew-saarland.de www.gew-saarland.de Markgrafenstraße 6 39114 Magdeburg Telefon: 0391/73554-0 Telefax: 0391/73134-05 E-Mail: info@gew-lsa.de www.gew-lsa.de GEW Schleswig-Holstein Legienstraße 22-24 24103 Kiel Telefon: 0431/5195-1550 Telefax: 0431/5195-1555 E-Mail: info@gew-sh.de www.gew-sh.de GEW Thüringen Heinrich-Mann-Straße 22 99096 Erfurt Telefon: 0361/59095-0 Telefax: 0361/59095-60 E-Mail: info@gew-thueringen.de www.gew-thueringen.de Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hauptvorstand Reifenberger Straße 21 60489 Frankfurt am Main Telefon: 069/78973-0 Telefax: 069/78973-201 E-Mail: info@gew.de www.gew.de GEW-Hauptvorstand Parlamentarisches Verbindungsbüro Berlin Wallstraße 65 10179 Berlin Telefon: 030/235014-0 Telefax: 030/235014-10 E-Mail: parlamentsbuero@gew.de Antrag auf Mitgliedschaft  (Bitte in Druckschrift ausfüllen) ...Online Mitglied werden unter www.gew.de/Mitgliedsantrag.html Persönliches Berufliches Frau/Herr Nachname (Titel) Berufsbezeichnung für Studierende: Berufsziel Vorname Diensteintritt / Berufsanfang Straße, Nr. Tarif- / Besoldungsgebiet Postleitzahl,Ort Tarif / Besoldungsgruppe Fachgruppe Stufe Telefon E-Mail Bruttoeinkommen Euro monatlich (falls nicht öffentlicher Dienst) Geburtsdatum Nationalität seit Betrieb / Dienststelle / Schule Träger des Betriebs / der Dienststelle / der Schule gewünschtes Eintrittsdatum bisher gewerkschaftlich organisiert bei von/bis (Monat/Jahr) Straße, Nr. des Betriebs / der Dienststelle / der Schule Postleitzahl,Ort des Betriebs/der Dienststelle / der Schule Name / Ort der Bank Kontonummer BLZ Ihr Mitgliedsbeitrag: Beschäftigungsverhältnis: –  BeamtInnen zahlen 0,75 Prozent der Besoldungsgruppe und -stufe, nach der sie besoldet werden. – Angestellte zahlen 0,7 Prozent der Entgeltgruppe und Stufe, nach der vergütet wird. –  Mindestbeitrag beträgt immer 0,6 Prozent der untersten Stufe der Der Entgeltgruppe 1 des TVöD. – Arbeitslose zahlen ein Drittel des Mindestbeitrages. – Studierende zahlen einen Festbetrag von 2,50 Euro. – Mitglieder im Referendariat oder Praktikum zahlen einen Festbetrag von 4 Euro. – Mitglieder im Ruhestand zahlen 0,66 Prozent ihrer Ruhestandsbezüge.  Honorarkraft  angestellt  beurlaubt ohne Bezüge  beamtet  in Rente / pensioniert  im Studium  Altersteilzeit  in Elternzeit  befristet bis Std. /Woche  teilzeitbeschäftigt mit Prozent  teilzeitbeschäftigt mit  Referendariat / Berufspraktikum  arbeitslos  Sonstiges Weitere Informationen sind der Beitragsordnung zu entnehmen. Jedes Mitglied der GEW ist verpflichtet, den satzungsgemäßen Beitrag zu entrichten. Der Austritt ist mit einer Frist von drei Monaten schriftlich dem Landesverband zu erklären und nur zum Ende eines Kalendervierteljahres möglich. Mit meiner Unterschrift auf diesemAntrag ermächtige ich die GEW zugleich widerruflich, den von mir zu leistenden Mitgliedsbeitrag vierteljährlich von meinem Konto abzubuchen. Ort, Datum Unterschrift wird von der GEW ausgefüllt GEW-KV/-OV Dienststelle Fachgruppe Kassiererstelle Tarifbereich Beschäftigungsverhältnis Mitgliedsbeitrag Euro Startmonat Bitte senden Sie den ausgefüllten Antrag an den für Sie zuständigen Landesverband der GEW bzw. an den Hauptvorstand.  Vielen Dank! Ihre GEW Die uns von Ihnen angegebenen personenbezogenen Daten sind nur zur Erfüllung unserer satzungsgemäßen Aufgaben auf Datenträgern gespeichert und entsprechend den Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes geschützt. Fachgruppe Nach § 11 der GEW-Satzung bestehen folgende Fachgruppen: − Erwachsenenbildung − Gesamtschulen − Gewerbliche Schulen − Grundschulen − Gymnasien − Hauptschulen − Hochschule und Forschung − Kaufmännische Schulen − Realschulen − Schulaufsicht und Schulverwaltung − Sonderpädagogische Berufe − Sozialpädagogische Berufe Bitte ordnen Sie sich einer dieser Fachgruppen zu. Betrieb/Dienststelle Hierunter versteht die GEW den jeweiligen Arbeitsplatz des Mitglieds. Im Hochschulbereich bitte den Namen der Hochschule/der Forschungseinrichtung und die Bezeichnung des Fachbereichs/Fachs angeben. Berufsbezeichnung Geben Sie hier bitte Ihren Beruf oder Ihre Tätigkeit an, eingetragen werden sollen auch Arbeitslosigkeit oder Ruhestand. Tarifgruppe/Besoldungsgruppe Die Angaben Ihrer Vergütungs- oder Besoldungsgruppe ermöglicht die korrekte Berechnung des satzungsgemäßen Beitrags. Sollten Sie keine Besoldung oder keine Vergütung nach TVöD/TV-L oder BAT erhalten, bitten wir Sie um die Angabe Ihres Bruttoeinkommens. 62